Um den wachsenden Herausforderungen an Transportnetze begegnen zu können, sind völlig neue Betriebsführungsmethoden und Technologien notwendig. Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) ist eine Lösungsoption, die laut Netzentwicklungsplan eine entscheidende Rolle für die Zukunft spielt.
Punkt-zu-Punkt-Verbindungen anwendbar
Anne-Katrin Marten entwirft in ihrer Dissertation Betriebsführungsmethoden zum Betrieb eines HGÜ-Netzes, das in ein bestehendes Drehstromverbundnetz integriert ist. Dabei legt sie Wert darauf, dass die Methoden bereits für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen anwendbar sind und trägt damit dem typischen Entstehungsprozess von Energiesystemen Rechnung. Die Methoden reichen von der Wahrung des Energiegleichgewichts über den Echtzeitbetrieb im gemischten HGÜ-Drehstromnetzbetrieb bis hin zur Einsatzplanung der HGÜ-Umrichter.
Die Preisträgerin hat einen Bachelor im dualen Studiengang der Elektro- und Informationstechnik und an der Technische Universität Ilmenau den wissenschaftsorientierten Masterstudiengang Electrical Power and Control Engineering mit Auszeichnung abgeschlossen. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Elektrische Energieversorgung der TU Ilmenau stellte sie ihre Dissertation mit dem Prädikat "summa cum laude" fertig. Sie publizierte zahlreiche nationale und internationale wissenschaftliche Papers. Seit August 2016 arbeitet sie beim Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz Transmission GmbH in der Abteilung Konzepte und Systemstrategie in der Systemführung.
Elektrotechnik-Preis
Den Elektrotechnik-Preis für Nachwuchswissenschaftlerinnen haben der VDE und die Dr. Wilhelmy-Stiftung 2014 ins Leben gerufen. Neben einem herausragenden Promotionsabschluss muss die Dissertation eine hohe Bedeutung für die Wissenschaft oder den Wirtschaftsstandort Deutschland haben. Der Preis wird ausschliesslich an Elektroingenieurinnen vergeben, die das 35. Lebensjahr bei Abgabe ihrer Dissertation nicht überschritten haben. Die Dr. Wilhelmy-Stiftung stellt für das Programm eine Fördersumme von jährlich bis zu 9000 Euro zur Verfügung. Bis zu drei Preise werden pro Jahr vergeben. Für die Durchführung des Programms ist der VDE verantwortlich.
Text: VDE Deutscher Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V.
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