Das Factsheet «Ozon und Sommersmog: Klimawandel gefährdet heutige Erfolge» wurde von 7 Expertinnen und Experten unter Federführung der Schweizerischen Kommission für Atmosphärenchemie und -physik (ACP) der Akademie der Naturwissenschaften erstellt.

Ozon und Sommersmog: Klimawandel gefährdet heutige Erfolge

(PM) Der Ozongehalt in der Umgebungsluft hat trotz erfolgreicher Luftreinhaltemassnahmen in der Schweiz nur wenig abgenommen. Damit belastet der Sommersmog nach wie vor die menschliche Gesundheit. Mit dem Klimawandel dürften heisse Sommer wie 2003 und 2015 künftig häufiger auftreten und das Ozonproblem erneut verschärfen, schreiben die Akademien der Wissenschaften Schweiz in einem neuen Factsheet.


Ozon kann, insbesondere in Kombination mit Hitze, ernsthafte gesundheitliche Probleme auslösen. Atemwegserkrankungen nehmen zu, die Symptome von Asthma und Allergien werden verstärkt und Todesfälle häufen sich. Für die Hitzewelle 2003 wurde eine Zunahme der Todesfälle um 7% geschätzt. Auch die Landwirtschaft leidet wegen der Ozonbelastung unter erheblichen Ertragseinbussen. Seit Mitte der 80er Jahre versucht die Schweiz deshalb die Ozonbelastung zu senken. Die Massnahmen zeigen Wirkung: Die so genannten Ozonvorläufer – Kohlenwasserstoffe und Stickoxide, aus denen Ozon entsteht – gingen seit Mitte der 80er Jahre um bis zu zwei Drittel zurück; im europäischen Vergleich eine der grössten Abnahmen.

Erneute Verschlechterung droht
Trotz dieser Erfolge wird der Grenzwert für Ozon nach wie vor häufig überschritten. Die Gründe dafür sind vielfältig. So führt die Reduktion der Vorläufer nicht zu einer gleich grossen Minderung von Ozon, weshalb eine noch stärkere Reduktion der Vorläufersubstanzen notwendig ist, um die erwünschte Verbesserung zu erreichen. Weiter haben Ozonvorläufer in den vergangenen 25 Jahren insbesondere in den Boomländern Südostasiens stark zugenommen, und die entsprechende Luftverschmutzung kann teilweise bis nach Europa verfrachtet werden. Mit dem Klimawandel droht eine erneute Verschlechterung der Situation. Anhaltende sommerliche Hochdrucklagen, welche die Ozonbelastung in die Höhe schiessen lassen, werden mit dem Klimawandel voraussichtlich häufiger. Je nach Szenario könnte sich die Anzahl Sommertage (über 25 °C) in den Agglomerationen des Mittellands verdoppeln. Die Autoren des Factsheets empfehlen deshalb eine rasche Absenkung des Ausstosses von Klimagasen und eine weitere Reduktion der Ozonvorläufer, um den Sommersmog zu bekämpfen.

Das Factsheet «Ozon und Sommersmog: Klimawandel gefährdet heutige Erfolge» wurde von 7 Expertinnen und Experten unter Federführung der Schweizerischen Kommission für Atmosphärenchemie und -physik (ACP) der Akademie der Naturwissenschaften erstellt.

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Text: Empa

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1 Kommentare

René Weiersmüller

Seit Jahrzehnten gelten vor allem Stickoxide als Verursacher hoher Ozonwerte im Sommer. Am Wochenende sind diese Stickoxidemissionen als Folge fehlenden Berufsverkehrs und des LKW-Fahrverbotes europaweit freilich nur etwa halb so hoch wie an den übrigen Wochentagen. Wer nun deshalb am Wochenende (beispielsweise im 10-Jahresmittel) tiefere Ozonwerte erwartet, liegt falsch: Die hohen Ozonwerte sind recht gleichmässig über alle Wochentage verteilt – die Mittelwerte am Wochenende je nach Stickoxidbelastung gar höher. Eine Verzögerung zwischen Ursache und Auswirkung kann ausgeschlossen werden, und der geschilderte Zusammenhang ist auch im Winterhalbjahr gegeben. Das sind die selbst von Laien überprüfbaren Fakten und ist kein Hokuspokus, basierend auf offensichtlich realitätsfremden Computermodellen und Laborexperimenten seitens einer von der Politik indoktrinierten Umweltwissenschaft. Erinnerungen an das ebenfalls zum wissenschaftlichen Flop ausgearteten «Waldsterben» werden wach …

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