Rund 70 Forschende des SCCER trafen sich im Reka Feriendorf Blatten-Belalp, um die Forschungs-Roadmap für energieeffiziente Gebäude und Quartiere für die nächsten Jahre zu erarbeiten. ©Bild: Empa

Empa: Roadmap für energieeffiziente Gebäude und Quartiere

(Empa) Atomausstieg, Reduktion der CO2-Emissionen: Damit die Energiestrategie des Bundes umgesetzt werden kann, muss die energetische Sanierung des Schweizer Gebäudeparks rasch vorangetrieben werden. Unter der Leitung der Empa haben sich am 22. und 23. Januar rund 70 führende Forscher der Schweiz getroffen, und eine Forschungs-Roadmap für energieeffiziente Gebäude und Quartiere ausgearbeitet. Die ersten Ergebnisse liegen vor.


Rund 70 Forschende der Empa, der ETH Zürich, der EPF Lausanne, der Hochschule Luzern, der Universität Genf und der Fachhochschule Nordwestschweiz trafen sich Ende letzter Woche zu einem Workshop des Schweizer Kompetenzzentrums für energieeffiziente Gebäude und Quartiere («Swiss Competence Center for Energy Research» SCCER FEEBD). Im Reka Feriendorf Blatten-Belalp, einem Leuchtturmprojekt des Bundesamts für Energie (BFE), das nach ökologisch nachhaltigen Richtlinien gebaut wurde und solar betrieben wird, erarbeiteten sie eine Forschungs-Roadmap, um den Energiebedarf bestehender und zukünftiger Gebäude deutlich zu senken. Demnach soll der Schweizer Gebäudepark bis 2050 fünfmal weniger Energie verbrauchen; insbesondere sollen möglichst keine fossilen Energieträger wie Gas und Öl zum Heizen und für Warmwasser mehr eingesetzt werden. Um dies zu ermöglichen, muss die Anzahl energetischer Renovierungen – also die Erneuerungsrate des gesamten Gebäudeparks – von heute einem auf zwei Prozent verdoppelt werden.

High-Tech-Dämmmaterialien, intelligente Automation und vernetzte Gebäude
Als wichtigste Massnahmen haben die Forscher in ihrer Roadmap drei Punkte herausgestrichen. Zum einen günstigere Hochleistungsdämmungen für den Schweizer Gebäudepark. Dazu wird die Forschung im Bereich Aerogele intensiviert, damit in den nächsten Jahren neue Produkte zur Marktreife gebracht werden können. Zum anderen sollen intelligente Automatisationssysteme dazu beitragen, Gebäude energetisch optimal zu betreiben. Und schliesslich soll durch die Vernetzung von Gebäuden – und zwar nicht nur elektrisch, sondern auch thermisch – zusätzlich Energie eingespart werden. Damit lassen sich lokale Energieressourcen effizient und effektiv nutzen.

Acht Kompetenzzentren
Mit dem Aktionsplan «Koordinierte Energieforschung Schweiz» vernetzt der Bundesrat die Kompetenzen der Schweizer Hochschulen. Finanziert und gesteuert durch die Kommission für Technologie und Innovation (KTI), rief er acht Kompetenzzentren («Swiss Competence Centers for Energy Research», SCCER) ins Leben, die in den Themen Biomasse, Speicherung, Netze, Energiebereitstellung, rechtliche und ökonomische Aspekte, Mobilität, sowie Energieeffizienz in Gebäuden und Quartieren und in Industrieprozessen forschen.

Text: Empa

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