Der Grundstein zu einer flächendeckenden Schnellladeinfrastruktur wurde mit dem Projekt EVite im Stade de Suisse in Bern gelegt. Bilder: T. Rütti

Thierry Burkart, Präsident Swiss eMobility, demonstriert, wie einfach schnelles Aufladen geht. Die ersten Ladestellen werden jetzt in Betrieb genommen, zum Beispiel auf der Raststätte Kölliken.

Jörg Beckmann, Geschäftsführer von Swiss eMobility: «Die Verbandsmitglieder von EVite schliessen auf dem Weg zu einer erfolgreichen Elektromobilität eine Lücke.»

Swiss eMobility: Schnellladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge

(©TR) Der Bau und Betrieb eines schweizweiten, für alle zugänglichen Netzes für sicheres und schnelles Laden von Elektrofahrzeugen ist das Ziel des Projektes EVite, das gestern in Bern lanciert wurde. Dahinter steckt eine privat finanzierte Initiative unter der Trägerschaft des Verbands Swiss eMobility.

EVite ist ein Vorhaben, das auf die «Schweizer Road Map Elektromobilität» zurückgeht. In ihr wird der Aufbau eines öffentlich zugänglichen Schnellladenetzes als zentraler Baustein für die Marktentwicklung der Elektroautos gefordert. Mit der Möglichkeit, überall in der Schweiz und jederzeit Zeit schnell Strom tanken zu können, will EVite eine Lücke auf dem Weg zu einer erfolgreichen Elektromobilität schliessen; letztlich soll damit auch ein Meilenstein auf der Energieagenda des Bundes gesetzt werden, wie Thierry Burkart, Präsident Swiss eMobility, bei der symbolischen Grundsteinlegung im Stade de Suisse in Bern und im Beisein der Nationalräte Jürg Grossen (GLP) und Marco Romano (CVP) sowie Vertretern der beteiligten Unternehmen ausführte.
Swiss eMo­bil­ity un­terstützt die Schaf­fung der poli­tis­chen und in­sti­tu­tionellen Grundlagen für die En­twick­lung der Elek­tro­mo­bilität in der Schweiz. Thierry Burkart: «Die Elek­tro­mo­bilität bi­etet grosse Chan­cen für eine wirtschaftlich, ökol­o­gisch und sozial nach­haltige En­twick­lung des Schweizer Gesamtverkehrssys­tems. Um diese Chan­cen zu nutzen, müssen jetzt in allen rel­e­van­ten Poli­tik­feldern auf kom­mu­naler, kan­tonaler und na­tionaler Ebene die notwendi­gen Grund­la­gen und In­stru­mente geschaf­fen wer­den, damit aus der neuen Antrieb­stech­nik marktfähige und nutzerg­erechte Mo­bilitätslösun­gen wach­sen können.»

20 bis 30 Minuten
Auch Jörg Beckmann, Geschäftsführer von Swiss eMobility: «Mit dem EVite-Netz schafft unser Verband eine der wichtigsten infrastrukturellen Voraussetzungen für eine beschleunigte Marktentwicklung der Elektromobilität in der Schweiz. Das umweltfreundliche vollelektrische Auto wird nun auch hinsichtlich seiner Reichweite zu einer echten Konkurrenz für das verbrennungsmotorisch betriebene Auto. Mit einer nur 20 bis 30 minütigen Zwischenladung kann künftig die gesamte Schweiz elektrisch durchfahren werden – und die letzte Barriere für den Umstieg auf das Elektroauto fällt.»


Flächendeckende Versorgung
In der ersten Bauphase sollen 2013 etwa 150 Ladesäulen installiert werden mit dem Ziel, diese Basisinfrastruktur zu einem engmaschigen, gesamtschweizerisch flächendeckenden Netz an Ladepunkten auszubauen. Die EVite-Ladepunkte werden rund um die Uhr zugänglich sein und gewährleisten, dass jedes in der Schweiz erhältliche Elektroauto mit Strom versorgt werden kann. Da Ende 2013 auch Fahrzeuge auf den Markt kommen werden, die DC-Ladung mit dem sogenannten COMBO-Stecker benötigen, müssen die EVite-Ladepunkte ab dann auch diesen Standard anbieten. Insgesamt sind in der Schweiz für das Jahr 2020 rund 130‘000 Elektrofahrzeuge prognostiziert, die es jederzeit sicher und schnell aufzuladen gilt.

O
hne staatliche Hilfe
«Das EVite-Schnellladenetz kommt anders als in vielen anderen Ländern ohne staatliche Subventionen aus. Es ist den zahlreichen Partnern dieser Initiative zu verdanken, dass wir heute den Grundstein legen für ein neues Netz der Elektromobilität, das auch international als Benchmark gilt. Zudem bietet EVite allen schweizer Unternehmen und öffentlichen Stellen, die ihre Standorte aufwerten möchten an, sich als Betreiber eines Ladepunktes im Projekt zu engagieren. Erneut wird die Schweiz so ihrem Ruf als elektromobiles Pionierland gerecht», erläuterte Jörg Beckmann.

Masterplan Elektromobilität
Der Verband Swiss eMobility gewährleistet als Träger des Projektes EVite eine breit abgestützte Umsetzung des Vorhabens in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Mit der Lancierung von EVite reagiert der Verband Swiss eMobility unmittelbar auf die im September vom Nationalrat verabschiedete Motion «Elektromobilität - Masterplan für eine sinnvolle Entwicklung». Der Bundesrat wird damit beauftragt, einen Masterplan für die beschleunigte Marktdurchdringung des elektrisch motorisierten Individualverkehrs vorzulegen. Dazu kann gehören, dass private Akteure unterstützt werden, ein landesweites Basisnetz für Schnellladestationen aufzubauen, zum Beispiel durch eine Unterstützung bei der Bedarfsplanung. Vor diesem Hintergrund sind öffentliche Stellen eingeladen, sich im EVite-Projekt zu engagieren.

Hauptpartner des
EVite-Projektes
Die Hauptpartner des EVite-Projektes sind: Touring Club Schweiz, Alpiq E-Mobility, Groupe E, Swisscom, Nissan Schweiz, ABB, AMAG, EVTEC, EKZ, ewz und SOCAR Energy Switzerland. Zudem haben folgende Firmen das sogenannte Memorandum of Understanding der EVite-Plattform unterzeichnet: SAP, Renault Suisse, Emil Frey AG, Repower und Infovel. Dieses Memorandum verlangt, dass die unterzeichnende Organisation innert eines Jahres einen verbindlichen Plan zum Aufbau von mindestens fünf Schnellladestationen vorlegt.

Swiss
eMobility und Projekt EVite >>

©Toni Rütti, Redaktor ee-news.ch

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