Die Schweizer Berghilfe fördert Projekte, in denen die Ressourcen der Natur unternehmerisch nutzbar gemacht werden. Dazu gehören nebst Holz auch Wasser, Sonne und organische Abfälle. ©Bild: Holzenergie Schweiz

Voraussetzung für Unterstützung ist die Lage im Berggebiet. Die Berghilfe stützt sich dabei auf den vom Bundesamt für Landwirtschaft definierten Perimeter der landwirtschaftlichen Bergzonen. ©Bild: Holzenergie Schweiz

Berghilfe: Unterstützt die Holzenergie in den Bergen

(PM) Holz ist für Bergregionen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Weil die Waldgebiete aber oft steil sind, ist die Bewirtschaftung teuer und eine gewinnbringende Nutzung schwierig. Die Schweizer Berghilfe unterstützt Projekte, die mit Holz – als Werkstoff oder zur Energiegewinnung – Wertschöpfung im Berggebiet schaffen.


Aus Holz Energie zu gewinnen, kann ein entscheidendes Element für das Wertschöpfungssystem einer Bergregion sein. Mit gut integrierten Lösungen können nicht nur ganze Dörfer mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Die Wärmeproduktion schafft vor allem auch lokale Wertschöpfung und Arbeitsplätze, was den Menschen eine Existenz im Berggebiet ermöglicht.

50 % Wärmeverbunde gefördert
Genau dieses Ziel verfolgt die Schweizer Berghilfe. Seit bald 75 Jahren setzt sich die gemeinnützige, rein durch Spenden finanzierte Organisation dafür ein, dass die Menschen in den Bergen ein Auskommen finden und die Berggebiete lebendig bleiben. Die Berghilfe unterstützt unter anderem Privatpersonen und Genossenschaften finanziell bei der Realisierung zukunftsfähiger Projekte im Bereich Landwirtschaft und seit nunmehr zehn Jahren auch in den Bereichen Tourismus, Gewerbe, Bildung, Gesundheit, Wald und Holz sowie Energie. Über 40 Holzenergie-Projekte hat die Berghilfe in dieser Zeit mit insgesamt rund 3 Millionen Franken gefördert. Bei den Projektträgern handelte es sich in der Hälfte der Fälle um Wärmeverbunde (siehe ee-news.ch vom 3.8.2017 >>), der Rest waren Landwirtschaftsbetriebe, Sägereien und sogar eine Köhlerei. Die unterstützten Holzenergie-Anlagen beschäftigen dutzende Personen im Berggebiet – und substituieren darüber hinaus beinahe 3 Millionen Liter Erdöl pro Jahr.

Hilfe zur Selbsthilfe
Die Schweizer Berghilfe orientiert sich am Prinzip «Hilfe zur Selbsthilfe». Daraus leiten sich zwei Grundsätze der Unterstützung ab: Erstens muss die Initiative für ein Vorhaben von den Menschen im Berggebiet selber ausgehen, sie sind für ihre Projekte verantwortlich und tragen damit das unternehmerische Risiko. Zweitens unterstützt die Berghilfe subsidiär. Wenn ein Projekt mit Eigenmitteln, einer tragbaren Fremdfinanzierung und öffentlichen Fördergeldern realisiert werden kann, ist der Einsatz von Spendengeldern nicht notwendig, die Berghilfe unterstützt in diesem Fall nicht.

Eine weitere Voraussetzung für Unterstützung ist die Lage im Berggebiet. Die Berghilfe stützt sich dabei auf den vom Bundesamt für Landwirtschaft definierten Perimeter der landwirtschaftlichen Bergzonen. Die Unterstützung erfolgt in der Form eines A-fonds-perdu Beitrages. In der Regel wird damit die Eigenkapitalbasis gestärkt, damit grössere Investitionen getätigt werden können. Über die Höhe des Beitrags gibt es keine allgemeingültige Regelung, unterstützt wird bedarfsgerecht, aber stets im Sinne einer Restfinanzierung.

Förderung nach Prüfung vor Ort
Um den verantwortungsbewussten, transparenten und nachhaltigen Einsatz der Spendengelder zu gewährleisten, prüfen die ehrenamtlichen Expertinnen und Experten der Schweizer Berghilfe jedes eingereichte Projekt vor Ort, bevor der Unterstützungsentscheid gefällt wird. Sie sitzen mit den Gesuchstellern zusammen, analysieren deren Einkommens-und Vermögenssituation sowie den dem Projekt zugrundeliegenden Businessplan. So können die Expertinnen und Experten feststellen, ob die finanzielle Notwendigkeit für eine Unterstützung und die Voraussetzung für das Gelingen des Projekts gegeben sind.

Unterstützungsfähige Projekte
Grundsätzlich fördert die Schweizer Berghilfe Projekte in denen die Ressourcen der Natur unternehmerisch nutzbar gemacht werden. Zu diesen Ressourcen gehören nebst Holz auch Wasser, Sonne und organische Abfälle. Daraus ergeben sich zwei unterschiedliche Arten von Investitionsvorhaben: Energieproduktion für den Eigenbedarf oder Energieproduktion als Kerngeschäft.

Energieproduktion für den Eigenbedarf
Anstatt die Energie einzukaufen, entschliesst sich das Unternehmen dazu, den betriebsnotwendigen Energiebedarf selbst zu decken und verschafft sich so Sicherheit und Unabhängigkeit. Dies ist zum Beispiel bei einem Alpbetrieb der Fall, der seinen Strombedarf mit einem eigenen Kleinwasserkraftwerk oder einem Solardach decken will.

Energieproduktion als Kerngeschäft
Dabei wird zwischen Strom- und Wärmeproduktionsanlagen unterschieden. Da Stromproduzenten zumeist bereits von der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) profitieren, unterstützt die Berghilfe in der Regel nur Projekte zur Wärmeproduktion. Hauptzielgruppe sind in diesem Fall Wärmeverbunde, welche auf Holzbasis oder in Kombination mit organischen Abfällen Wärme produzieren und damit die lokalen Abnehmer beliefern.

Die Unterstützung der Schweizer Berghilfe geht über Beiträge an reine Energieprojekte hinaus und richtet sich auch an weitere Akteure entlang der Wertschöpfungskette Holz. Entscheidend bei diesen Projekten ist, dass sie die Wertschöpfung in der Region steigern und folglich Arbeitsplätze schaffen.

Weitere Informationen >>.

Text: Holzenergie Schweiz, Quelle: Bulletin Nr. 64, August 2017

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