Die FH Münster erstellt ein Ranking mit den Biogasanlagen der Region – als kleines Dankeschön für alle teilnehmenden Anlagenbetreiber gibt es Fotos aus der Vogelperspektive. ©Bild: FH Münster/Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt

Biogasanlagen-Ranking: Suche nach regionalen Erfolgskriterien

(PM) Wie schlägt sich meine Biogasanlage im regionalen Vergleich? Wer Anlagenbetreiber ist und sich das fragt, sollte nicht lange zögern und Daniel Raben anrufen. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt der FH Münster und möchte im Projekt Biogasbenchmark Münsterland möglichst alle 230 hier bestehenden Biogasanlagen detailliert miteinander vergleichen.


Im Gegenzug hat er individuelle Handlungsempfehlungen und Optimierungspotenziale für alle Teilnehmer parat.

Finanzielle Tragfähigkeit im Blick
„Anlagenbetreiber müssen sich langfristig für die Zukunft rüsten“, sagt Raben. „Einige bestehende Anlagen werden Probleme bekommen, wenn sie keine Förderungen mehr vom Staat erhalten.“ Damit spielt er auf das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2017) an, mit dem der Staat alle Biogasanlagen in den Konkurrenzwettbewerb schickt. Bislang hatte er sie mit einer Summe pro eingespeiste Kilowattstunde subventioniert. Damit ist bald Schluss – deshalb müssen die Anlagenbesitzer ihre finanzielle Tragfähigkeit noch stärker in den Blick nehmen.

„Ich gehe mit allen Biogasanlagenbesitzern, die an unserem Benchmark teilnehmen wollen, direkt vor Ort einen zehnseitigen Fragebogen durch“, erzählt Raben vom Verfahren. Danja Leiers ist ebenfalls wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich und unterstützt ihn dabei. Sie checken einige Oberpunkte: Welche Substrate verarbeitet die Biogasanlage, und wie teuer sind sie in der Anschaffung? Wie sieht es mit der Technik aus – wie viel Volumen fasst beispielweise der Fermenter, wie hoch ist der Eigenenergieverbrauch und wie häufig und intensiv sind Wartungsarbeiten? Welche Leistung an elektrischer Energie erzielen die Anlagen und wie hoch sind die daraus resultierenden Einnahmen? Wie sieht das Wärmekonzept aus? Was passiert mit Restwärme und Gärresten?

Rankingplatz der eigenen Anlage einsehbar
Aus all diesen Daten errechnet das Team einen Rankingplatz für die untersuchte Biogasanlage, der anonymisiert ist. „Die Befragten bekommen aber einen Zugang, mit dem sie nachschauen können, auf welchem Platz sie selbst stehen“, erklärt Raben. „Die Teilnahme ist natürlich ganz freiwillig. Und Datenschutz steht für uns an erster Stelle.“ Das Projekt läuft noch bis Ende 2018. 50 Biogasanlagen hat das Projektteam von Prof. Christof Wetter vom Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt schon charakterisiert: „Ende des Jahres sollen es doppelt so viele sein.“

Erfolgskriterien ableiten
Die Top 10 will Raben dann noch einmal ganz genau unter die Lupe nehmen, zum Beispiel mit Emissionsmessungen, Gärrestenanalysen und einer wirtschaftlichen Detailbetrachtung. Daraus leitet er Erfolgskriterien ab, die allen Anlagenbetreibern im Münsterland im wirtschaftlichen Betrieb helfen und einen optimierten Ressourceneinsatz ermöglichen sollen, um langfristig mehr Wärme und Elektrizität zu gewinnen.

Wer am Projekt teilnehmen möchte, meldet sich bei Daniel Raben telefonisch unter 02551/62020 oder 0176/32378742 oder per Mail an daniel.raben@fh-muenster.de

Text: Fachhochschule Münster

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