Mehrfamilienhäusern von 1910 vor der Sanierung … ©Bild: Jenni Energietechnik

… und nach der Sanierung gemäss Sonnenhausstandard. ©Bild: Jenni Energietechnik

Sonnenhäuser: Warum in Sachsen und nicht in der Schweiz?

(PM) Von Montag 27. April 2015 bis Mittwoch 29. April besuchte eine 60-köpfige, bunt durchmischte Gruppe aus der Schweiz zwei innovative Solarpioniere in Sachsen (Deutschland). Die Studienreise, organisiert durch die Jenni Energietechnik AG aus Burgdorf, stiess auf grosses Interesse bei Haustechnikplanern, Architekten, Installateuren, Medien- und Verbandsvertretern sowie grundsätzlich Sonnenenergie-begeisterten Personen.


Erster Stopp waren zwei zur Serienreife entwickelte, energieautarke Sonnenhäuser in Freiberg. In einem Vortrag stellte der Projektleiter Dipl. Ing. Timo Leukefeld die bereits fertiggestellten und bewohnten Gebäude vor und wies auf die Bedeutung der solaren Wärme zum Erreichen der Energiewende hin.

Vom Mehrfamilienhaus zum Sonnenhaus
In Chemnitz wurde die Gruppe von Dipl. Ing. Ulrich Hintzen, CEO der FASA AG, empfangen. Die Firma FASA AG baut in grosser Zahl fast vollständig solar beheizte Einfamilienhäuser. Weiter werden aus bestehenden Mehrfamilienhäusern moderne Sonnenhäuser. Nach einer Einführung machten sich die Besucher bei Regen und Schnee auf zu den verschiedenen Projekten der FASA AG, die überall in Chemnitz zu finden sind.

Besonderen Eindruck hinterliess dabei ein Strassenzug mit Mehrfamilienhäusern an der Kanalstrasse. Gebaut um 1910, wird nun Stück für Stück nach Sonnenhausstandard saniert. Die sehr solide Bausubstanz ermöglicht es, die bis anhin leerstehenden Gebäuden aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken und mit neuem Leben zu füllen. Nachmittags stand ein Besuch der Solar-Siedlung Rittergut Rabenstein auf dem Programm, ein Areal auf dem die FASA AG ein Einfamilienhaus nach dem anderen baut, ausgestattet mit unterschiedlichen Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz.

Zwei Unternehmen, ein Konzept
Die Gebäude der beiden Unternehmen funktionieren nach demselben Konzept: Thermische Kollektoren geben die Energie der Sonne in Form von Wärme an einen zentral im Haus platzierten Saisonspeicher ab. Während der Sommer- und Herbstmonate wird der Speicher vollständig geladen, so kann im Winter der Solarspeicher als Hauptwärmequelle genutzt werden. Der Schwerpunkt bei der Nutzung der Sonnenenergie liegt dabei auf der Solarthermie und nicht der Stromerzeugung. Verschiedenen Argumente sprechen für diese Verteilung, unter anderem, dass Kollektoren einen Wirkungsgrad von bis 80 % erreichen, bei Photovoltaik liegt dieser Wert bei rund 15 %.

Eine weitere, sehr erfreuliche Gemeinsamkeit der verschiedenen Projekte besteht darin, dass alle Gebäude problemlos vermietet oder verkauft werden können.

Auf der Studienreise wurden fachliche Inputs und praktische Erfahrungen vermittelt, zudem wurde den Besuchern ein neuer Blickwinkel auf das Potenzial der solaren Wärmenutzung präsentiert. Zum Schluss der Reise bleibt eine Frage offen: Weshalb zögert man in der Schweiz, Häuser ganzjährig mit solarer Wärme zu versorgen, wenn dies in Ostdeutschland mit deutlich weniger Sonnentagen mit so grossem wirtschaftlichen Erfolg möglich ist?

Text: Jenni Energietechnik

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