Das Deutsche Pelletinstitut startet die Entwicklung des Zertifizierungsprogramms „HackZert“ für Holzhackschnitzel. ©Bild: DEPI

DEPI: Ab 2016 ENplus-Siegel auch für Holzschnitzel

(DEPI) Das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) hat am 1. Februar 2015 mit der Entwicklung eines Zertifizierungssystems für Holzschnitzel begonnen. Das Vorhaben „HackZert“ wird vom deutschen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert und ist Teil eines Massnahmenpaketes. Das DEPI hat bereits das ENplus-Siegel für Pellets entwickelt, das sich Europa und zunehmend auch weltweit als Standard durchsetzt (siehe ee-news.ch vom 22.2.12 >>).


Das Massnahmepaket wurde im Zuge der Umsetzung der 2. Stufe der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen zum Immissionsschutz (1. BImSchV) zwischen dem deutschen Bundesumweltministerium (BMUB), der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) und mehreren deutschen Fachverbänden vereinbart. Holzhackschnitzel sind wie in der Schweiz in Deutschland ein breit genutztes Energieholzsortiment, das in unterschiedlichsten qualitativen Ausprägungen vorliegt. Die fehlende einheitliche Handelssortierung erschwert für Holzschnitzelfeuerungen das Erreichen der neuen, seit diesem Jahr geltenden Emissionsmessungen. Die Entwicklung und Einführung eines Zertifizierungsprogramms soll zukünftig die Bereitstellung homogener Holzhackschnitzelqualitäten gewährleisten. „Damit kann nicht nur das Emissionsverhalten verbessert, sondern das gesamte Heizsystem mit Hackschnitzeln optimiert werden“, sagt DEPI-Geschäftsführer Martin Bentele zum Projektstart.

Markteinführung 2016
Die Markteinführung der Holzschnitzelzertifizierung ist in Deutschland für 2016 geplant. In diesem Jahr soll die Systematik in einem Handbuch erarbeitet und bei verschiedenen Holzschnitzelproduzenten modellhaft getestet werden. Kesselhersteller und Anlagenbetreiber werden ebenfalls in die Entwicklung einbezogen. Unternehmen und Einrichtungen, die ein Interesse am Themenbereich Hackschnitzel haben, können sich auch beteiligen.

Die Entwicklung der Hackholzschnitzelzertifizierung (HackZert) unter Federführung des DEPI wird seit anfangs Februar durch die deutsche Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe unter dem Förderkennzeichen (FKZ) 22025514 unterstützt. Mit der Umsetzung des Projekts sind DEPI-Fachreferent Ralf Schmersahl als Projektleiter und Maximilian Volgmann (B.Sc. Forstwirtschaft) als Projektmanager beauftragt.

Erfolg von ENplus für Pellets
Seit 2010 werden in Europa Pellets nach ENplus zertifiziert, das Gütesiegel wurde auch vom DEPI entwickelt und hat sich seither durchgesetzt. Gemäss Christian Rakos, Präsident des European Pellet Council (EPC) ist in der EU mehr als die Hälfte der am Wärmemarkt abgesetzten Pellets ENplus zertifiziert, in Kanada ist ENplus so gut wie Standard. Rakos erklärt: „In den USA ist noch offen, ob sich ENplus gegen die lokale Zertifizierung des Pellet Fuels Institutes – kurz PFI – durchsetzt. Das hängt letztlich vom Gesetzgeber ab, ob dieser ENplus akzeptiert. Das ist noch nicht sicher, obwohl viel mehr US Produzenten ENplus zertifiziert sind, als PFI zertifiziert. Wenn der Standard von den US-Behörden anerkannt würde, dann nehme ich an, dass sich ENplus weltweit durchsetzt.“ In wie weit die ENplus Zertifizierung von Holzschnitzeln die Erfolgsgeschichte des ENplus Siegels für Pellets fortsetzt, kann heute noch nicht gesagt werden. Für die Holzbrache ist die Qualitätssicherung aber garantiert eine gute Sache.

Text: Deutsches Pelletinstitut (DEPI)

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