„Mit dem aktuellen Marktdesign drohen an den Spotmärkten ab 2020 immer öfter sechs oder mehr Stunden in Folge mit negativen Preisen. Diese würden dann zu einem Ausbleiben von Erlösen führen und können sich in der Folge bereits heute auf die Finanzierung von Windkraftprojekten auswirken. Ab 2016 würden bei einem unveränderten Marktdesign Risikoaufschläge in der Projektfinanzierung drohen. Damit wird deutlich, dass das gegenwärtige Marktdesgin den Herausforderungen der Energiewende nicht gerecht wird. Zusätzlich reduziert die zunehmende Abschaltung von Windkraftanlagen aufgrund negativer Preise den Anreiz, die vorhandenen Flexibilitätsoptionen auszunutzen und neue zu entwickeln“, machte Tobias Kurth, Senior Manager bei Energy Brainpool, deutlich.
Reformbedürftigkeit
„Die Kurzstudie unterstreicht die unbedingte Reformbedürftigkeit des deutschen Strommarktes. Deshalb begrüssen wir ausdrücklich, dass das Bundeswirtschaftsministerium mit der Vorlage des Grünbuches hier einen ersten wichtigen Schritt unternommen hat, um das Strommarktdesign den Erfordernissen der neuen Energiewirtschaft - bei denen Sonne und Wind im Zentrum stehen - anzupassen.
Die Kurzstudie liefert zusätzliche Argumente, schnell zu handeln. Die Gefahr ist gross, dass die ansonsten ab 2016 zu erwartenden Risikoaufschläge in der Finanzierung zu Problemen bei der Umsetzung von Projekten führen und sich infolgedessen der vom Bundesgesetzgeber vorgegebene Ausbaupfad nicht mehr erreichen lässt“, machte Henning Dettmer, Geschäftsführer des Bundesverbandes WindEnergie deutlich. Er verwies zugleich darauf hin, dass die Studie auch herausgearbeitet habe, dass die Umsetzung der im EEG enthaltenen Verordnungsermächtigung zur Vermarktung von Grünstrom ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten kann, um negative Strompreise am Spotmarkt zu vermeiden. Sie sollte daher schnell umgesetzt werden.
Studie "Zukünftige Auswirkungen der Sechs-Stunden-Regelung gemäss § 24 EEG 2014" >>
Text: Deutscher Bundesverband WindEnergie (BWE)
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