Experten aus Industrie, Forschung und Politik diskutierten auf dem 13. Industrieforum Pellets über Trends auf den Pelletsmärkten und neue technologische Entwicklungen.

13. Industrieforum Pellets: Energiewende im Wärmemarkt stärker vorantreiben

(PM) Vom 14. bis 15. Oktober tagte im Berlin Congress Center (bcc) die internationale Pelletsbranche. Experten aus Industrie, Forschung und Politik diskutierten auf dem 13. Industrieforum Pellets über Trends auf den Pelletsmärkten und neue technologische Entwicklungen. Workshops vermittelten zudem spezifisches Fachwissen. Zufrieden zeigte sich die Branche mit der weltweiten Entwicklung.


Mit insgesamt 327 Teilnehmern aus 31 Ländern war das Industrieforum Pellets erneut internationaler Treffpunkt der Pelletsbranche. Organisatoren, Träger und Teilnehmer zeigten sich durchweg zufrieden mit der Qualität der Veranstaltung und den Zukunftsaussichten der Branche. „Das Industrieforum war exzellent besucht und bot den hochkarätigen Branchenvertretern und Experten die Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren und auszutauschen. Deutlich wurde, dass ungeachtet der momentanen Flaute in der Heizungsbranche das Potenzial für eine weitere positive Entwicklung der Pelletswirtschaft gegeben ist. Das globale Wachstum der Pelletsnutzung wird sich weiter mit Raten im zweistelligen Bereich fortsetzen“, kommentiert Christian Rakos, Präsident des European Pellet Council (EPC), Belgien.

Positive Entwicklungen in vielen europäischen Märkten
International stehen nach wie vor die europäischen Märkte im Mittelpunkt der Pelletsbranche. Rund 500.000 Pelletsöfen wurden im vergangenen Jahr europaweit installiert, mehr als die Hälfte davon in Italien, das auch weiterhin den grössten und stabilsten Wachstumsmarkt darstellt. Aber auch in Frankreich verläuft der Absatz von Öfen aufgrund von attraktiven staatlichen Anreizprogrammen äusserst positiv, gut 100.000 Geräte wurden dort 2013 ausgeliefert. Ein neuer aussichtreicher Absatzmarkt für Pelletsfeuerungen bis 200 Kilowatt entwickelt sich zudem in Grossbritannien. Hier hat die Einführung einer Einspeisevergütung für regenerativ erzeugte Wärme vor zwei Jahren den Absatz von Pelletskesseln in Gewerbebetrieben forciert. Ähnliches erhofft sich die Branche nun im Markt für Privathaushalte, die seit April 2014 ebenfalls eine Einspeisevergütung erhalten.

In Deutschland und Österreich macht der Pelletsbranche dagegen der Sanierungsstau zu schaffen. Sie fordert deshalb von der Politik ein stärkeres Engagement, um die Energiewende auch im Wärmemarkt voranzubringen. „Durch das Marktanreizprogramm erhalten Heizungssanierer mindestens 1.400 Euro für einen wasserführenden Pelletofen, beziehungsweise mindestens 2.400 Euro für einen Pelletkessel. Dennoch kommt die Wärmewende nicht in Schwung. Das Thema Heizungstausch muss mit allen Notwendigkeiten, aber auch den vielen Vorteilen, bekannt gemacht werden. Hier ist die Politik gefordert, die bestehende Unterstützung des Staates zu bewerben und unter anderem durch steuerliche Anreize auszubauen. Es muss jedem bewusst sein, dass die Ziele der europäischen Umweltpolitik nur zu erreichen sind, wenn die Energiewende auch im Heizungskeller stattfindet“, erklärt Andreas Lingner, 1. Vorsitzender des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands e. V. (DEPV), Berlin.

Innovative Energieversorgungslösungen mit Pellets vorgestellt
Neben den Märkten und den politischen Rahmenbedingungen standen auf dem Industrieforum Pellets technische Innovationen der Branche im Mittelpunkt. So stellte das Unternehmen KWB eine verbesserte Verbrennungstechnik vor, die auf einen Raupenrost in einer geometrisch optimierten Brennkammer setzt. Der neuentwickelte Rost fährt das Glutbett langsam mit variabler Geschwindigkeit durch die Brennkammer und ermöglicht so eine vollständige Verbrennung mit niedrigen Emissionen. Die Rostelemente reinigen sich dabei von selbst, sodass sogar landwirtschaftliche Brennstoffe den Brenner nicht verschlacken.

Innovative Prozesse
Dass mit Pellets aber nicht nur Wärme, sondern auch Strom erzeugt werden kann, zeigten Referenten der Unternehmen Ökofen und Burkhardt. Mit der Integration eines Stirlingmotors in eine Pellematic-Pelletsanlage nutzt Ökofen die Wärme der Pelletsverbrennung, um daraus Strom zu produzieren. Hat Ökofen mit einer elektrischen Leistung von einem Kilowatt vor allem den Einsatz in Einfamilienhäusern im Blick, zielt die Firma Burkhardt mit ihrem Pellets-Blockheizkraftwerk auf Gewerbeanwendungen und Wärmnetze. Dafür nutzt sie einen innovativen Holzvergaserprozess, bei dem ein Vergaser mittels stationärer Wirbelschicht und Gleichstromverfahren den Brennstoff Pellets in Holzgas umwandelt, das anschliessend in einem Motor verbrannt wird.

Innovationen in Pelletsproduktion
Doch nicht nur im Bereich der Verbrennungstechnik, sondern auch bei der Pelletsproduktion wurden Innovationen präsentiert. So hat das Unternehmen HD-Pelletstechnologie GmbH & Co. KG ein neues Produktionsverfahren für Pellets entwickelt, durch das die Pellets nach dem Austritt aus dem Presskanal schonender und kontrollierter abgelängt werden. Dadurch werden deutlich weniger kurze Pellets, Staub und Bruch beim Pressen erzeugt, die Längenverteilung ist homogener und die Pellets erreichen insgesamt eine höhere Qualität.

Thema Pelletslogistik
Interessante und wertvolle Einblicke gab es auch zum Thema Pelletslogistik. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei dem Thema Sicherheit und Verbesserung der Technik bei Logistik und Handling der Pellets geschenkt, um eine Verschlechterung der Produktqualität durch die diversen Umschläge so gering wie möglich zu halten.

Industrieforum Pellets künftig parallel zur Intersolar Europe
Zukünftig treibt das Industrieforum Pellets die Energiewende im Wärmemarkt zusammen mit der Intersolar Europe voran. 2015 wird das Forum vom 11. bis 12. Juni erstmals parallel zu der weltweit führenden Fachmesse der Solarwirtschaft und ihrer Partner stattfinden. Zusammen mit dem Ausstellungsbereich „Regenerative Wärme“ bieten Intersolar Europe und Industrieforum Pellets dann eine umfassende Plattform für Informationen im Bereich regenerative Wärme.

Text: Industrieforum Pellets

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