Wer so agiert, führt nicht nur die Pläne der ganzen Energiewende ad absurdum, sondern riskiert auch die Sicherheit der Bevölkerung.

Atomausstieg: Die Zeichen stehen auf Sturm

(Allianz Atomausstieg) Die Energiekommission des Nationalrates will von verbindlich beschränkten AKW-Laufzeiten gar nichts mehr wissen (siehe ee-news.ch vom 29.10.14 >>). Sie schlägt einzig 10-jährige Verlängerungsschritte vor, die jedoch endlos aneinander gereiht werden könnten. Die Sicherheit der Bevölkerung wird so vorsätzlich aufs Spiel gesetzt.


Die nationalrätliche Energiekommission hat an ihrer gestrigen Sitzung eine weitere Chance für die Einhaltung der bundesrätlichen Atomausstiegsversprechen vergeben. Der Bundesrat sprach im Mai 2011 von einem schrittweisen Atomausstieg mit Limitierung der Laufzeiten für die Schweizer AKW bei 50 Jahren. Ende 2034 wäre so das letzte AKW der Schweiz, jenes in Leibstadt, aus dem Verkehr genommen worden. Dies als sehr moderate und zögerliche Lehre aus der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima.

Mutlos
Doch nach knapp zweijähriger Beratungen hat die nationalrätliche Energiekommission jeglichen Mut verloren und diese Lösung verwässert. Gestern wurde auch die vor einem Monat noch postulierte, einzige Laufzeitbeschränkung beim AKW Beznau auf 60 Jahre gekippt. Neu wären so beispielsweise 70 Betriebsjahre bei Beznau oder 80 und mehr bei Leibstadt möglich, mit einem Zeithorizont für die Schweizer AKW bis 2060 und darüber hinaus.

Energiewende ad absurdum
«Wer so agiert, führt nicht nur die Pläne der ganzen Energiewende ad absurdum, sondern riskiert auch die Sicherheit der Bevölkerung», sagt Kaspar Schuler, Geschäftsleiter der Allianz Atomausstieg. «Die Schweizer AKW wurden für 30 bis 40 Jahre Laufzeit gebaut. Ihre technischen Sicherheitspuffer wurden für solche Betriebsdauern bemessen. Die zentralen Elemente können auch mit Nachrüstungen nicht verbessert werden. Wer nun doppelte oder noch längere Laufzeiten anpeilt, handelt verantwortungslos.»

Nun gilt es, den Nationalrat zur unmissverständlichen Korrektur aufzufordern. Verschiedenen Minderheitsanträgen aus der Kommission bieten die Möglichkeit, dennoch Laufzeitbeschränkungen einzuführen. Vorab sind die drei Altreaktoren in Mühleberg und Beznau umgehend ausser Betrieb zu nehmen.

Text: Allianz Atomausstieg

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