Mit moderner Digitaldrucktechnologie lassen sich Glasdrucke in höchster Qualität mit maximalen Abmessungen realisieren. ©Bild: sedak GmbH & Co. KG

Eine etwa neun Meter lange Ganzglasbrücke, die auf vorgespannten, mit filigranen Edelstahlkabeln verspannten Glasträgern ruht, wird die Leistungsfähigkeit von Hybridkonstruktionen unter Beweis stellen. ©Bild: M. Eckert, TU Dresden

Die Sonderschau glass technology live wird auch auf der glasstec 2014 wieder das absolute Highlight des Rahmenprogramms sein. ©Bild: Messe Düsseldorf

Das unter dem Oberbegriff „Zentrum Handwerk“ zusammengefasste Rahmenprogramm für die handwerklichen Glasverarbeiter wird zur glasstec 2014 noch einmal ausgeweitet. ©Bild: Messe Düsseldorf

Eines der Highlights der diesjährigen Sonderschau ist das integrierte Glasfassadenelement „seele iconic skin“. ©Bild: Seele/René Müller

glasstec: Innovationsschau der Extraklasse

(PM) Auf der glasstec 2014 wird die „glass technology live“ wieder einen weit reichenden Blick in die Glaszukunft eröffnen. Unter dem Motto „Intelligente Gläser“ bietet die Innovationsschau einen umfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen bei Glasprodukten und -anwendungen und zeigt darüber hinaus neue Entwicklungspotenziale auf.


Die glasstec in Düsseldorf ist die bedeutendste internationale Fachmesse der Glasbranche. Weltweit bietet keine andere Fachveranstaltung eine derart umfangreiche Bandbreite an Produkten, Bearbeitungstechnologien und Dienstleistungen rund um den Werkstoff Glas. Nirgendwo sonst wird die gesamte Wertschöpfungskette der Bereiche Maschinenbau, Industrie und Handwerk so vielschichtig abgebildet. Auch die glasstec 2014 wird vom 21. bis 24 Oktober Glasverarbeitern und -veredlern, Architekten, Bauingenieuren sowie Fassadenplanern und interessierten Fachbesuchern aus benachbarten Gewerken wieder einen einzigartigen Einblick in die aktuellen Branchenentwicklungen und einen weit reichenden Ausblick in die Glaszukunft bieten.

Vielschichtiges Rahmenprogramm
Neben dem breiten Produkt- und Leistungsspektrum der Aussteller schätzen die Fachbesucher aus aller Welt auch das vielschichtige Rahmenprogramm der Weltleitmesse. Ein Highlight der glasstec 2014 wird wieder die Sonderschau „glass technology live“ (gtl) samt begleitenden Fachsymposium sein. Die glass technology live ist schon seit Jahren ein vielbeachteter Publikumsmagnet der glasstec. Auch 2014 wird die gtl wieder von Prof. Stefan Behling und seinem Team des Instituts für Baukonstruktion der Universität Stuttgart organisiert. Auf rund 2.500 Quadratmetern zeigt sie unter dem Motto „Intelligente Gläser“ zukunftsweisende Glasprodukte und -anwendungen. Die Themenschwerpunkte lauten in diesem Jahr: „Innovationen in Glas“, „Intelligente Gebäudehülle“, „Fassade + Energie“, sowie „Glasdesign“.

Im Fokus des Schwerpunktthemas „Innovationen in Glas“ stehen neben neuen Glasprodukten auch innovative Produktions- und Verarbeitungsmöglichkeiten. Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen präsentieren hier ihre aktuellen Projekte rund um den Werkstoff Glas. Zahlreiche Anwendungsbeispiele und Prototypen veranschaulichen die praktischen Umsetzungsmöglichkeiten. Schwerpunkte dieses Themenbereichs sind: Glas als tragender Baustoff, warm- und kaltgebogene Gläser, Laminier- und Klebetechnologien, Fügetechniken sowie Dünnglas- und Leichtglasanwendungen.

Effizienz von Glasanwendungen verstärkt
Durch die Verbindung von neuen Technologien und Hybridkomponenten ist die Effizienz von Glasanwendungen enorm verstärkt worden. Als anschauliches Beispiel zeigt die Sonderschau unter anderem eine etwa neun Meter lange Ganzglasbrücke, die auf vorgespannten, mit filigranen Edelstahlkabeln verspannten Glasträgern ruht. Die begehbare Brücke ist Teil eines aktuellen Forschungsprojektes des Instituts für Baukonstruktion der Technischen Universität Dresden, bei dem die Schnittstellen der Materialkombination Glas/Edelstahl optimiert und ein modulares Trägersystem für verschiedene Spannweiten entwickelt werden soll. Diese Thematik zählt auch zu den Inhalten der begleitenden wissenschaftlichen Fachkonferenz „engineered transparency.“ Ebenfalls zu sehen ist ein auf Zugspannung basierender Glasträger mit zwölf Metern Spannweite.

Neues Headquartier
Die Präsentation des neu errichteten Headquarters des zur Bacardi-Gruppe gehörenden Gin-Herstellers Bombay Sapphire macht laut Dipl.-Ing. Architektin Jutta Albus1 vom Organisationsteam der Universität Stuttgart eindrucksvoll die aktuellen Möglichkeiten des Glasbiegens und des Einsatzes von Glas zur Umsetzung aussergewöhnlicher Designansätze und hochkomplexer Glasarchitektur sichtbar. Das Erscheinungsbild der zwei hochtransparenten Glashäuser der Firmenzentrale ist geprägt von ultraleichten gefalteten Hüllenstrukturen aus minimalistischen Stahlriegeln und zweifach gebogenen Glaspaneelen mit Stabilisierungsfunktion. Ein Original-Segment der Fassade kann in Düsseldorf unter die Lupe genommen werden. Abgerundet wird das Themenfeld Innovationen in Glas durch Exponate und Präsentationen neuer Isolierglastypen, Beschichtungen und multifunktionaler Glasprodukte.

Intelligente Gebäudehüllen
Der Schwerpunkt „Intelligente Gebäudehüllen“ beleuchtet sämtliche Aspekte, die für zukunftsweisende, energetisch effiziente und nachhaltige Gebäudehüllen aus Glas massgeblich sind. Die glass technology live zeigt, wie moderne Wärmeschutz- und Sonnenschutzgläser sowie schaltbare Verglasungen sehr effizient und mit höchstem ästhetischen Anspruch in Gebäudehüllen verbaut werden können.

Sonderschau als Highlight
Eines der Highlights der diesjährigen Sonderschau ist nach Aussage von Dipl.-Ing. Architekt Stefan Robanus1, ebenfalls Mitglied des Organisationsteams der Uni Stuttgart, die modular aufgebaute Glasfassade „seele iconic skin“. Die brandneue Entwicklung des deutschen Unternehmens seele, einem Spezialisten für aussergewöhnliche Glasfassaden, wird erstmals dem Fachpublikum präsentiert. Die äussere und innere Fassadenoberfläche der seele iconic skin erscheint vollständig homogen, ohne sichtbare Pfosten, Querträger oder Befestigungen.

Selbstregelndes Druckausgleichssystem
Der Doppelhaut-Aufbau mit integrierten Profilen ist mit einem patentierten, selbstregelnden Druckausgleichssystem (SCF – self conditioning facade) bestückt, das durch Interaktion mit dem Aussenklima eine passive Belüftung sicherstellt. Die neue Glas-Sandwich Elementfassade bietet exzellente Wärme- und Schallisolation und ermöglicht die Integration von Sonnenschutzelementen. Maximale Elementgrössen von 3,20 mal 15 Metern verbinden mehrere Stockwerkhöhen zu einer vertikalen optischen Einheit. seele iconic skin ermöglicht laut Hersteller maximale Individualität in Arrangement, Form und Grösse der transparenten Bereiche sowie bei der Bedruckung und Farbgebung der äusseren und inneren Glasflächen.

Integrierter Hohlraum zwischen Glaselementen
Ein anderer Typ einer funktional eigenständigen Fassade wurde von der Josef Gartner GmbH entwickelt. Die Besonderheit der CCF-Fassade (Closed Cavity Facade) des zur italienischen Permasteelisa-Gruppe gehörenden Fassadenbauers ist der integrierte Hohlraum zwischen den Glaselementen. Der Raum zwischen Innen- und Aussenhaut ist komplett geschlossen. Um Kondensat an der Fassade zu vermeiden, werde konstant trockene, saubere Luft zugeführt, erläutert Jutta Albus die Funktionsweise. Der Energieverbrauch der Fassade reduziert sich damit auf ein Minimum. Die gtl zeigt ein 2,70 mal 3,50 Meter grosses Mock-up der CCF-Fassade.

Lichtlenkung und Lichtstreuung
Hoch aktuell in der modernen Architektur sind nach wie vor die Themen Lichtlenkung und Lichtstreuung. Die Sonderschau demonstriert, welche Effekte mit entsprechenden Spezialgläsern erzielt werden können. Darüber hinaus widmet sie sich Gläsern mit elektronischen Funktionen, zukunftsweisenden Verschattungssystemen und dem aktuellen Entwicklungsstand beim Vakuumglas.

Fassade und Energie
Im Themenfeld „Fassade + Energie“ dreht sich alles um die neuesten Entwicklungen aus den Bereichen Solarstrom und Solarwärme. Die Fachbesucher erwartet hier ein breites Spektrum an zukunftsweisenden Produkten für die effiziente Nutzung der Solarenergie. Neben Präsentationen aus den Bereichen der Dünnschicht-Photovoltaik und organischen Photovoltaik spielen hier auch PV-Module in Gross- und Sonderformaten mit maximalen Wirkungsgraden und das Moduldesign eine tragende Rolle.

Building Integrated Photovoltaics
Angesichts ihrer weitreichenden architektonischen Möglichkeiten und positiven Auswirkungen auf die Energieeffizienz von Gebäuden steht auch das Thema Building Integrated Photovoltaics in der glass technology live wieder im Blickfeld des Interesses. Anwendungsbeispiele zeigen wie diese zukunftsträchtige Technologie die Architektur der Zukunft entscheidend mitgestalten kann. Ebenfalls nachhaltig, aber mit gänzlich anderem Ansatz ist die bioreaktiven Fassade (Algen-Fassade) konzipiert. Durch den Einfluss von Sonnenlicht wachsen in ihrem Scheibenzwischenraum Mikroalgen. Sie werden geerntet und dienen über die Zwischenprodukte Biomasse und Biogas der Erzeugung von elektrischem Strom. Neben weiteren Exponaten können die Fachbesucher diese aussergewöhnliche Fassade in der gtl in Augenschein nehmen.

Glasdesign
Die individuelle Gestaltung von Glasprodukten ist ein massgeblicher Baustein für den Boom des Werkstoffs Glas in der Gebäudehülle und in der Innenarchitektur. Neueste Siebdrucktechnologie, Digitaldruck und Folienlaminate ermöglichen heute die Realisierung von Glasdesigns, die lange unmöglich erschienen. Auch zu diesem Themenschwerpunkt präsentiert die glass technology live ein absolutes Highlight. Eine im keramischen Digitaldruckverfahren veredelte Scheibe im spektakulären Format von 3,20 x 14,00 Metern verdeutlicht, welche Grössenordnungen sich mit modernster Technik realisieren lassen. Der Farbauftrag ist deutlich dünner als beim Siebdruck. Transluzentes Drucken und fliessende Übergänge sind möglich. Ein weiterer Vorteil des keramischen Digitaldrucks liegt in der schnellen und kostengünstigen Reproduzierbarkeit von Designs. Dies macht das Verfahren besonders für die individuelle Fassadengestaltung attraktiv. Präsentiert wird das Exponat vom deutschen Glasveredeler sedak. Das Unternehmen kann Scheiben bis zu einer Grösse von 15 mal 3,21 Metern in höchster Auflösung bedrucken und zu Funktionsgläsern weiterverarbeiten.

Glasveredelung mittels Lasertechnik
Ein erhebliches Wachstumspotenzial ist auch bei der Glasveredelung mittels Lasertechnik zu erwarten. Die Möglichkeiten dieser Technologie sind vielfältig: Mit dem Laser lassen sich hoch effizient und extrem präzise Glasoberflächen individuell gestalten. Darüber hinaus ermöglicht der konzentrierte Lichtstrahl die Gravur von dreidimensionalen Strukturen und Motiven in das Glasinnere. Die ganze Leistungsbandbreite der Lasertechnik zeigen Exponate des Laseranlagenherstellers Cerion.

Integrierte Lichtquellen
Einen regelrechten Boom bei der Glasgestaltung erleben integrierte Lichtquellen (Light Points, LED und OLED). Die Anwendungsmöglichkeiten dieser Technologie reichen von beleuchteten Glasregalen, -tischen und -wänden bis zur grossflächigen Medienfassade mit farbigen Bewegtbildern. In Kombination mit glasintegrierten Geweben oder Spezialfolien lassen sich mit den innovativen Lichtquellen auch hoch interessante 3D-Effekte erzielen. Die gtl präsentiert spektakuläre Anwendungsbeispiele.

Fachsymposium
Parallel zur Sonderschau „glass technology live“ werden im begleitenden Fachsymposium hochkarätige Referenten von führenden Forschungsinstituten, Verbänden, Unternehmen und Architekturbüros tiefgreifende Informationen zu verschiedenen Themenkomplexen vermitteln. Wie bei der Sonderschau steht auch beim Symposium die Zukunft der Glasbranche im Fokus. Das Programm widmet sich an jedem Messetag einem anderen Schwerpunkt, der inhaltlich von den beteiligten Partnern der Messe Düsseldorf gestaltet wird. Schwerpunktthemen 2014 sind: Di: Glasschmelze und Formgebung (Hüttentechnische Vereinigung der dt. Glasindustrie e.V. und Deutsche Glastechnische Gesellschaft e.V.), Mi: Verarbeitungs- und Veredelungstechnologien (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. / VDMA), Do: Architektur und Technik (Universität Stuttgart), Fr: Fokusthema Handwerk (Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks) und Glas in Fenster und Fassade (Bundesverband Flachglas). Das Symposium ist für alle Messebesucher kostenfrei innerhalb der glasstec zugänglich.

Breit gefächertes Rahmenprogramm
Neben der Sonderschau „glass technology live“ und dem begleitenden Fachsymposium bietet das Rahmenprogramm der glasstec 2014 ein Reihe weiterer hochkarätiger Angebote. In direkter Nachbarschaft zur „glass technology live“ bietet beispielsweise das Fassaden Center mit dem „Kompetenzzentrum Glas + Fassade“ Einblicke und Ansprechpartner rund um die neuesten Entwicklungen der Fassadentechnik. Erstmals Teil des Fassaden Centers ist 2014 das efnMobil des European Fassade Network. Hier erstellen Studenten gemeinsam mit der Hochschule Ostwestfalen-Lippe live Fassaden-Mock-Ups und bieten ein Fassaden-Consulting an.

Diverse Glaskunstausstellungen
Im „Zentrum Handwerk“ steht die gesamte Leistungspalette des glasverarbeitenden Handwerks im Fokus. Dazu gehören zur glasstec 2014 wieder die Glaskunstausstellung „glass art“ und die „Autoglas Arena“ sowie der neue Punkt „Handwerk LIVE“, der Besucher aus den glasverarbeitenden Gewerken zum Mitmachen und Ausprobieren einlädt.

Drei Fachkonferenzen
Abgerundet wird das vielschichtige Rahmenprogramm der glasstec 2014 mit drei hochkarätigen Fachkonferenzen: Am 21. und 22. Oktober thematisieren die TU Dresden und die TU Darmstadt als Partner der Messe im Rahmen der Fachkonferenz „engineered transparency“ den konstruktiven Glasbau mit all seinen Facetten und Möglichkeiten. Am 22. Oktober stehen beim Architekturkongress unter dem Motto „Glas 5.0 - Design, Funktion, Emotion“ unter anderem die Leistungsfähigkeit des Werkstoffs auf dem Themenplan. Als Organisationspartner der Messe Düsseldorf agieren hier die Hochschule Ostwestfalen-Lippe, die TU Delft und die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Last but not least widmet sich am 20. und 21. Oktober die Fachkonferenz „Solar meets Glas“ den Schnittstellenthemen der Glas- und Solarbranche.

Literaturnachweis
1 Dipl.-Ing. Architektin Jutta Albus, Dipl.-Ing. Architekt Stefan Robanus, „glass technology live 2014“, Universität Stuttgart Institut für Baukonstruktion - IBK2 Lehrstuhl 2 für Baukonstruktion, Bautechnologie und Entwerfen, Stuttgart 2014

Text: glasstec

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