dena empfiehlt EU-Mitgliedsstaaten länderübergreifende Kooperation, um hohe Ausbaupotenziale für Biomethan auszuschöpfen.

dena: Biomethan – europäische Marktentwicklung angestossen

(dena) Mit rund 288 Millionen Euro Investitionen für 24 Biogas-Einspeiseanlagen in sieben EU-Mitgliedsstaaten hat das von der Deutschen Energie-Agentur (dena) koordinierte Projekt „GreenGasGrids“ den europäischen Biomethanmarkt in den letzten drei Jahren entscheidend vorangebracht. Das Vorhaben wurde vom EU-Programm „Intelligent Energy Europe“ wurde von einer Vielzahl von Akteuren unterstützt. EU-weit wurde über das Marktpotenzial von Biomethan informiert.


Die Ausbaupotenziale von Biomethan im europäischen Markt sind jedoch noch weitaus grösser: Bis zum Jahr 2030 kann der Anteil von Biomethan am Erdgasmarkt von derzeit nur etwa 0.1 Prozent auf drei Prozent gesteigert werden. Dies geht aus der Roadmap hervor, die zum Abschluss des „GreenGasGrids“-Projekts veröffentlicht wurde – und auch den Weg dorthin weist: Damit das Biomethanpotenzial in Europa voll entfaltet wird, müssen die EU-Mitgliedsstaaten vor allem spezifische Biomethanziele formulieren und länderübergreifend kooperieren. Nur so können die Qualitäten und Standards von Biomethan zukünftig harmonisiert und Handelshemmnisse abgebaut werden.

Netzwerk aufbauen
„Die Energiewende muss europäisch gedacht werden. Im Bereich Biomethan wurde nun ein starkes Netzwerk aufgebaut“, so Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. „Damit sind neue Perspektiven für deutsche Unternehmen geschaffen worden, für die aus dem deutschen Markt derzeit kaum positive Signale kommen: Im europäischen Ausland entstehen nun neue Kooperationsmöglichkeiten. Akteure aus anderen EU-Staaten profitieren im Gegenzug von deutschem Know-how und innovativen Technologien zur Erzeugung und Aufbereitung von Biogas zu Biomethan.“

Warum Biomethan?
Biomethan ist Biogas, das zu Erdgasqualität aufbereitet wurde. Es ist nahezu CO2-neutral und kann aus allen organischen Materialien wie nachwachsenden Rohstoffen und auch Abfällen hergestellt werden. Seine Verwendung ist vielfältig – es dient zur Erzeugung von regenerativem Strom und Wärme, als Biokraftstoff für Fahrzeuge oder als Biogas für den privaten Haushalt. Da es technisch gesehen wie Erdgas ist, kann es in beliebigen Anteilen mit Biogas gemischt und in verfügbare Gasnetze eingespeist werden.

Zum „GreenGasGrids”-Projekt:
„GreenGasGrids“ ist ein von der dena koordiniertes Projekt, das vom EU-Programm „Intelligent Energy Europe“ unterstützt wird. Ziel des Projekts ist es, die internationale Biomethan-Marktentwicklung anzuschieben. Das Projektkonsortium besteht aus 13 europäischen Partnern aus nationalen Energie-Agenturen, Forschungsinstituten sowie Verbänden der Biogas-, Erdgas- und Erneuerbare-Energien-Branche. Dazu gehören die Unternehmen Fraunhofer UMSICHT (Deutschland), Österreichische Energie-Agentur (Österreich), Energetski Institut Hrvoje Požar – EIHP (Kroatien), Agence de l’Environnement et de la Maîtrise de l’Energie – ADEME (Frankreich), Renewable Energy Agency – REA (Grossbritannien), University Szeged (Ungarn); European Biogas Association (EU), Consorzio Italiano Biogas (Italien), Agentschap NL (Niederlande), Krajowa Agencja Poszanowania Energii – KAPE (Polen), Slovenská Inovacná Energetická Agentúra – SIEA (Slowakei), Natural Gas Vehicle Association – NGVA (EU).

Gegenwärtig wird Biomethan in 15 europäischen Ländern erzeugt. Rund 250 Anlagen produzieren Biomethan und speisen dieses zum Teil ins öffentliche Erdgasnetz ein oder setzen es direkt als Kraftstoff ein. Bis Mai 2014 waren in Deutschland 151 Anlagen mit einer Einspeisekapazität von 93.650 Normkubikmetern pro Stunde am Netz.

Europäische Biomethan-Roadmap sowie umfangreiche Hintergrundinformationen über die europäischen Biomethanmärkte >>

Text: Deutsche Energie-Agentur (dena)

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