Vorbereitung der Lidar-Boje für den Messeinsatz. ©Bild: Caspar Sessler

Ausbringung der Messboje an einem Offshore-Standort. ©Bild: Fraunhofer IWES

Fraunhofer IWES: Erster Einsatz von Lidar-Windmessbojen in China

(FI/IWES) Für die Vermessung der geplanten Offshore-Windparks Zhangpu und Changle vor der chinesischen Provinz Fujian hat Titan Technologies Corporation zwei Fraunhofer IWES Lidar-Messbojen geordert. Zum ersten Mal wird ein schwimmendes Lidar-System für eine Offshore-Windmesskampagne in China zum Einsatz kommen. Die Messbojen werden eingesetzt, um die Windbedingungen an den Standorten präzise zu vermessen.


Dadurch kann der Stromertrag der Windparks berechnet werden. Eigentümer der entstehenden Windparks ist die China Three Gorges Corporation (CTG).

Präzise Ermittlung der Standortbedingungen
Zahlreiche Wirtschaftszentren Chinas befinden sich in Küstennähe – dieser Umstand und die staatlich vereinbarten Ausbauziele fördern einen stetigen Ausbau der Offshore-Windenergie im Reich der Mitte. CTG hat den Zuschlag für den Bau von zwei Windparks erhalten, die zusammen 2.8 GW liefern sollen. Zur präzisen Ermittlung der Standortbedingungen in einem Teilbereich, in dem später Windenergieanlagen mit zusammen 600 MW stehen werden, wird Lidar-Technologie eingesetzt. Die Messungen soll Titan Technologies Corporation im Auftrag von CTG durchführen. Das Unternehmen übernimmt auch die Installation, Wartung und Datenauswertung.

Das Fraunhofer IWES erhält umfassendes Feedback zum Betrieb der Boje in chinesischen Gewässern, wodurch die Expertise zu speziellen Einsatzbedingungen, z. B. in Taifun-Gebieten, erweitert werden kann. Darüber hinaus tritt Titan auch als lokaler Partner des Fraunhofer IWES in China auf, um Informationen zu technologischen Lösungen, Dienstleistungen und Einsatzmöglichkeiten weiterzugeben.

Robuste Ausführung
Die Fraunhofer IWES Lidar-Boje wurde bereits mehrfach für Offshore-Messkampagnen eingesetzt; aktuell in der schottischen See für den geplanten Windpark „Firth of Forth“. Sie vermisst die Windgeschwindigkeit bis in 200 m Höhe von der Meeresoberfläche aus. Die Boje hat erfolgreich den Testlauf von Carbon Trust für schwimmende Lidar-Einheiten bestanden und dabei die Anforderungen an Genauigkeit und Verfügbarkeit sogar übertroffen. Die robuste Ausführung der Boje mit doppelt gekapseltem Lidar und redundanter Stromversorgung bewies dabei ihre Widerstandsfähigkeit. Neben der Konstruktion wurde auch der Korrekturalgorithmus, der die Eigenbewegungen der Boje aus den Messdaten herausrechnet, von Forschern des Fraunhofer IWES entwickelt. Er garantiert eine hohe Präzision der Messung auch auf stark bewegter See und sorgt damit für ebenso verlässliche Ergebnisse wie die Vermessung mit einem feststehenden Mast.

Text: Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES


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