Das produzierte Gas aus dem Limeco Hybridkraftwerk wird über die Swisspower Stadtwerke und lokale Gasversorger vermarktet und steigert den inländischen Anteil an erneuerbarem Gas im Schweizer Gasnetz.

Hybridkraftwerk: Bringt erneuerbares Gas ins Schweizer Gasnetz

(PM) Die Swisspower Aktionärin Limeco plant zusammen mit sechs Swisspower Stadtwerken ein Hybridkraftwerk. Am Standort der Abwasserreinigungsanlage im zürcherischen Dietikon wird das Kraftwerk den Strom aus der Kehrichtverwertungsanlage nutzen, um das Klärgas der Abwasserreinigungsanlage vollständig in Methangas umzuwandeln.


Dieses erneuerbare Gas wird ins bestehende Gasnetz eingespeist und von Swisspower Stadtwerken und lokalen Gasversorgern abgenommen. Damit erhöhen sie den Anteil an erneuerbaren Gas im Schweizer Gasnetz.

Klärgas vollständig nutzen
Die Planungsarbeiten für das erste industrielle Hybridkraftwerk mit einer Leistung von 2'000 kW wurden gestartet. Die Realisierung dieser auf einer biologischen Methanisierung basierenden Power-to-Gas Anlage soll 2018, vorbehältlich des Investitionsentscheides der Aufsichtsgremien, abgeschlossen sein. Mit dem Bau dieses industriellen Hybridkraftwerks kann das in der Abwasserreinigungsanlage ohnehin entstehende Klärgas vollständig und effizienter genutzt werden. Gemeinsam mit der Stromerzeugung aus der nahegelegenen Kehrichtverwertungsanlage werden so jährlich mehr als 15'000 MWh erneuerbares Gas ins lokale Gasnetz eingespeist.

Inländischen Anteil an erneuerbarem Gas steigern
Das produzierte Gas aus dem Limeco Hybridkraftwerk wird über die Swisspower Stadtwerke und lokale Gasversorger vermarktet und steigert den inländischen Anteil an erneuerbarem Gas im Schweizer Gasnetz. Swisspower Stadtwerke aus der ganzen Schweiz arbeiten bei der Realisierung dieses Hybridkraftwerks zusammen. Sechs Stadtwerke aus den Städten Bern, Aarau, Interlaken, Schaffhausen, St. Gallen und Lenzburg haben sich in einer Planungs- und Realisierungskooperation mit Limeco aus Dietikon zusammengeschlossen. Limeco CEO Patrik Feusi erklärt: «Durch die Swisspower-Kooperation ergeben sich wesentliche Vorteile. Wir teilen einerseits das Know-How untereinander für weitere Anlagen in der Schweiz und diversifizieren gleichzeitig das Vermarktungsrisiko».

Biologische Methanisierung
Die eingesetzte Technologie basiert auf einer biologischen Methanisierung und wurde vom Technologie-Partnerunternehmen Viessmann entwickelt. Dieser Power-to-Gas Prozess setzt sich aus der Elektrolyse (Strom zu Wasserstoff) und der Methanisierung (Klärgas zu Methangas) zusammen. Der Methanisierungsprozess basiert auf einem biologischen Verfahren und benötigt als Nährstoffversorgung den ohnehin in der Abwasserreinigungsanlage vorhandenen Klärschlamm. Bereits seit März 2015 betreibt Viessmann an ihrem Hauptsitz in Allendorf (D) eine systemgleiche Power-to-Gas-Demonstrationsanlage mit einer Kapazität von 300 kW. Die für die Schweiz geplante industrielle Nutzung wird um ein vielfaches grösser sein und eine Elektrolyseleistung von 2'000 kW erreichen.

Chancen der Sektorenkopplung nutzen
Die intelligente Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität ist ein Schlüssel beim Umbau des Energiesystems hinzu einer erneuerbaren Versorgung. Die Rahmenbedingungen am Standort Dietikon sind gut, um erstmalig in der Schweiz diese Chancen der Sektorenkopplung auch industriell zu nutzen. Ronny Kaufmann, CEO der Swisspower AG freut sich: «Die Swisspower Aktionäre zeigen eindrücklich, wie wir den Umbau des Energiesystems damit konkret voranbringen.»

Text: Swisspower AG

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1 Kommentare

Beat

Verstehe ich nicht. Man nimmt "schmutziges" Klärschlamm-Biogas reichert es mit Wasserstoff an, um dann Methangas zu produzieren.
Bei der Elektrolyse wird aus edlem Strom mit Verlust Wasserstoff produziert, um dann das Methangas wieder irgendwo zu verbrennen. Warum verbrennt man nicht gleich das "schmutzige" Biogas zu Spitzenzeiten in einem BHKW und produziert edlen Strom und Abwärme?

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