SES: Warmes Kühlwasser für rissige AKW in Belgien

(PM) In den beiden belgischen Atomkraftwerken Tihange-2 und Doel-3 muss ausgerechnet das Kühlwasser vorgeheizt werden. Üblicherweise hat dieses eine Temperatur von unter zehn Grad. In Tihange und Doel hat die Atomaufsicht jedoch bereits 2012 angeordnet, das Notkühl-Wasser auf 30 Grad vorzuheizen.


Anlass für diese eigentümliche Anordnung sind die Tausenden feinen Risse in den Reaktordruckbehältern der beiden Anlagen. Würde plötzlich und in grosser Menge kaltes Wasser eingefüllt, könnte ein sogenannter thermischer Schock die Behälter beschädigen oder gar zerstören. Auch im AKW Beznau I wurden zahlreiche Risse im Reaktordruckbehälter festgestellt. Der Grad der Versprödung bezeichnet SES-Atomexpertin Sabine von Stockar als noch gravierender. Gleichwohl gibt es hier noch keinen Kühlwasser-Heiz-Befehl. Wie Franz Hohler vor 30 Jahren schon sagte: «Sie sagen, sie tragen die Verantwortung. Aber wir tragen das Risiko.»

Text: Schweizerische Energie-Stiftung

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