Anteil Stromkosten am Haushaltbudget in der EU und Schweiz. Tabelle: WWF

Energiestrategie: Schweiz kann von China und Dänemark lernen

(PM) Die kommende Frühlingssession steht erneut im Zeichen der Energiestrategie. 40 Prozent des heute verbrauchten Stroms wird unnötig verschwendet. Der Nationalrat entscheidet, ob diese Stromverschwendung entschlossener angepackt wird. Erfahrungen im Ausland zeigen, dass mit Stromeffizienz alle gewinnen.


Am kommenden Mittwoch entscheidet der Nationalrat, ob die Energieeffizienz auch in der Energiestrategie 2050 das nötige Gewicht erhält: Stimmen er und danach der Ständerat dem Stromeffizienz-Modell für Netzbetreiber zu, können diese künftig mit dem Kampf gegen Stromverschwendung Geld verdienen. Energiesparen wird mit minimalem bürokratischem Aufwand zum lohnenswerten Geschäft. Mit einem ähnlichen Modell konnte Kalifornien seinen Stromverbrauch pro Kopf schon vor 40 Jahren stabilisieren. Wie viele andere Länder ist inzwischen auch China diesem Modell gefolgt. Der am Mittwoch diskutierte Vorschlag für die Schweiz orientiert sich am besonders erfolgreichen dänischen Modell. Seit dessen Einführung 2006 sinkt der Stromverbrauch in Dänemark trotz Bevölkerungswachstum stetig.

Nur Luxemburg ist günstiger
Strom ist hierzulande im Europavergleich rekord-billig, wie ein neuer Zahlenvergleich des WWF Schweiz zeigt: Nur in Luxemburg müssen die Menschen noch weniger von ihrem Einkommen für den Strom ausgeben (Daten: Eurostat, BfE, BfS). Die unerfreuliche Folge: Fast 40 Prozent des heute in der Schweiz verbrauchten Stroms wird unnötig verschwendet, was ökologisch wie wirtschaftlich bedenklich ist. Weniger Stromverschwendung bringt mehr Versorgungssicherheit insbesondere im Winter und erleichtert es, die alten AKW zügig vom Netz zu nehmen. Zudem profitieren Stromkunden dank tieferer Rechnung, die Umwelt dank weniger Kraftwerken und die Verteilnetz-Betreiber dank der Möglichkeit, mit Energieeffizienz ein neues Geschäftsfeld zu eröffnen.

Text: WWF

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