Die Kontrolle und Sanierung des Stausees dauert mehrere Wochen und endet am 18. März 2016 mit der Betriebsaufnahme. ©Bild: Kraftwerk Göschenen AG

Kraftwerk Göschenen: Göscheneralpsee für Inspektion entleert

(PM) Der Stausee auf der Göscheneralp wurde in den letzten Tagen komplett entleert. Dies hat nichts mit der aussergewöhnlichen Trockenperiode zu tun, sondern ist ein von langer Hand geplantes Vorhaben: In den nächsten Wochen findet die Kontrolle der baulichen Anlagen im See und im Druckstollen statt. Diese Kontrolle wird periodisch alle zehn Jahre durchgeführt.


Ein grosses Loch statt viele Millionen Liter Wasser – dieses Bild präsentiert sich derzeit beim Stausee auf der Göscheneralp. Am Freitag, 1.Januar 2016 hat die Kraftwerk Göschenen AG (KWG) mit der kompletten Entleerung des Stausees begonnen.

Turnusmässige Inspektion
Im See befinden sich beim Einlauf und beim Grundablass Bau- und Stahlwasserbauanlagen. Diese Anlagenteile werden turnusgemäss alle zehn Jahre einer Inspektion unterzogen. «Bereits jetzt steht fest, dass wir die Gelegenheit nutzen, um auch die Hydraulikanlagen der Drosselklappe komplett und jene des Grundablasses teilweise zu ersetzen», sagt Remo Infanger von der Geschäftsführung des KWG. Die Hydraulikanlagen sind seit der Betriebsaufnahme 1961 im Einsatz und wurden bisher nie komplett saniert. Im Weiteren werden Ausbesserungen an der Betonstruktur des Druckstollens durchgeführt sowie der Korrosionsschutz aller Metallteile des Triebwassersystems überprüft. Diese Analyse bildet dann die Grundlage für Sanierungsarbeiten während der nächsten Entleerung.

Trotz der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse für die Schweizer Wasserkraft aufgrund der tiefen Strompreise im internationalen Grosshandel investiert das KWG für die diesjährigen Kontrollen und Sanierungsarbeiten rund 650‘000 Franken. Dies zeigt, dass die Eigentümer der KW Göschenen AG, die Centralschweizerischen Kraftwerke AG und SBB AG an die Zukunft der Wasserkraft als ökologische und umweltfreundliche Energieform glauben und bereit sind, damit einen wertvollen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Enge Begleitung zum Schutz der Gewässer und Fische
Die Fachleute vom Gewässerschutz des Kantons Uri begleiten die Seeentleerung eng und überwachen insbesondere die Trübung der unterliegenden Gewässer. Die Fische im See werden durch die Entleerung übrigens nicht beeinträchtigt, denn es verbleibt an der tiefsten Stelle des Sees genügend Wasser, wo sie sich zurückziehen können.

Strasse zum See gesperrt
Die Strasse zum Göscheneralpsee ist über den Winter ab Abfrutt geschlossen. Ein Zustieg mit Schneeschuhen oder Tourenskier erfolgt auf eigene Verantwortung und ist nur bei sicherer Wetter- und Lawinensituation zu empfehlen.

Riesiger, natürlicher Energiespeicher
Der Stausee auf der Göscheneralp fasst rund 75 Millionen Kubikmeter Nutzwasser. Hier sammeln sich unter anderem die Wasser der Göscheneralp-, Furka- und Voralpreuss. Das Wasser dient ähnlich einer Batterie als Energiespeicher: Was im Sommer in den See fliesst, wird als Rohstoff für die Energieerzeugung im Winter auf Vorrat gelegt. Das gefasste Wasser fliesst durch einen sieben Kilometer langen Druckstollen bis ins Wasserschloss Rötiboden und von dort in einem 900 Meter langen Druckschacht steil hinab in die Kavernenzentrale in Göschenen, wo die Kraftwerk Göschenen AG im Auftrag der Centralschweizerischen Kraftwerke CKW AG und SBB AG CO2-freien, klimafreundlichen Strom produziert.

Text: Kraftwerk Göschenen AG

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