Photovoltaik und Windenergie sollen Prognosen der Energía 2050 zufolge bis 2050 in Chile eine installierte Kapazität von jeweils ca. 20 GW erreichen.

Exportinitiative: Legt Ausbauziel von 70% EE-Anteil im Strommix fest

(©EEE) Am 30. Dezember 2015 unterzeichnete die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet die langfristige Energiepolitik (Energía 2050) des Andenstaates. Die Energía 2050 sieht einen Anteil von mindestens 70% erneuerbarer Energien (EE), inklusive grosser Wasserkraft, an der Stromerzeugung bis 2050 vor. Mitte 2015 belief sich der Anteil auf rund 40%.


Laut einer Analyse des chilenischen Wirtschaftsministeriums aus dem Jahr 2015 wird sich der Stromverbrauch in Chile trotz geplanter Energieeffizienzmassnahmen bis 2050 mindestens auf 140 TWh gegenüber dem Stand von 2014 verdoppeln. Entsprechend setzt die chilenische Regierung mit der Energía 2050 auf den EE-Ausbau, insbesondere von Windenergie und Photovoltaik, ergänzt durch grosse und kleine Wasserkraft. Photovoltaik und Windenergie sollen Prognosen der Energía 2050 zufolge bis 2050 eine installierte Kapazität von jeweils ca. 20 GW erreichen. Der Ausbau anderer Erneuerbarer-Energien-Technologien (Geothermie und Biomasse) wird dabei aber nicht ausgeschlossen. 2015 machten laut Angaben des Energieministeriums EE (ohne grosse Wasserkraft) einen Anteil von rund 11% an der installierten Kapazität von insgesamt 20‘375 MW in Chile aus. Im Rahmen der langfristigen Energiepolitik sollen ausserdem das Stromnetz stabilisiert und Stromausfällen entgegengewirkt werden, so dass bis 2050 100% der Bevölkerung nicht nur Zugang zu Elektrizität haben (2012 waren es bereits 99%), sondern diese auch kontinuierlich nutzen können.

Staatliches Solardachprogramm
Um die gefassten Ziele zu erreichen, sind in der „Energía 2050“ keine zusätzlichen politischen Förderungen vorgesehen. Bereits 2014 führte die chilenische Regierung mit Hilfe der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) ein staatliches Solardachprogramm in Chile ein. Grosse PV-Projekte werden in dem Land jedoch auch ohne staatliche Subventionen umgesetzt (vgl. Marktnachricht vom 17. September 2015 >>). Darüber hinaus sind Stromversorger in Chile durch eine Quotenregelung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz von 2010 dazu verpflichtet, 5% des vertriebenen Stroms aus erneuerbaren Energiequellen (ohne grosse Wasserkraft) zu generieren.

Die Exportinitiative Energie organisiert vom 31. Oktober 2016 bis 05. November 2016 eine Geschäftsreise nach Chile zum Thema Dezentrale Energieversorgung für ländliche Regionen >>, an der interessierte Unternehmen zur Kontakt- und Geschäftsanbahnung teilnehmen können. Die Informationsveranstaltung zu der Geschäftsreise findet im zweiten Quartal 2016 statt.

©Text: Deutsche Exportinitiative Erneuerbare Energien (EEE)

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