Entlang des Grimselsees steht ein Gebiet unter Moorschutz. Nach Annahme der Rothenturm-Initiative 1987 schied der Bundesrat im Grimselgebiet ein provisorisches Gebiet als Moorlandschaft aus. Im 2004 hob er die Grenze um 27 Meter an und erklärte den neuen Perimeter als definitiv. Dies sei ein energiepolitischer Entscheid gewesen, so das Verwaltungsgericht.
An der öffentlichen Urteilsverkündung erklärten die Richter, dass der in der Verfassung geregelt Moorschutz keine Interessensabwägung zulasse. Obwohl das Urteil einstimmig fiel, gab es Zwischentöne. So meinte einer der Richter in seiner Beurteilung: „Die Moorlandschaften sind besser geschützt als jedes andere Rechtsgut in der Schweiz. Es ist nun die Aufgabe der Politik zu urteilen ob diese Gesetzgebung noch dem heutigen Zeitgeist entspreche“.
Mit relativ geringem Aufwand
KWO-Direktor Gianni Biasiutti bedauerte das Urteil: „Wir werden über das weitere Vorgehen erst entscheiden, nachdem wir die schriftliche Urteilbegründung erhalten haben. Die Vergrösserung des Grimselsees ist ein bedeutendes und hochwertiges Projekt für die Speicherung von elektrischer Energie. Mit relativ wenig Bauaufwand kann ein grosses Speichervolumen gewonnen werden. Für solche Speicher gibt es nur noch ganz wenige Möglichkeiten in der Schweiz. Und Speicherung ist ein Schlüsselfaktor für die Realisierung der Energiestrategie von Bund und Kanton.“
Text: KWO
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