Herbst 2015 im Vergleich zu 1961‒1990: Abweichung der Saisontemperatur vom langjährigen Durchschnitt. Zu warme Temperaturen sind rot, zu kalte blau angegeben (schwarze Kurve =Temperaturverlauf gemittelt über 20 Jahre). ©Grafik: MeteoSchweiz

MeteoSchweiz: Klimabulletin Herbst 2015

(MeteoSchweiz) Der Herbst war mit einem Überschuss von 0.4 Grad etwas zu mild im Vergleich zur Norm 1981–2010. Die Niederschlagsmengen blieben in weiten Teilen der Schweiz unterdurchschnittlich. Die Sonnenscheindauer bewegte sich verbreitet etwas über der Norm.


Kühler Herbstbeginn

In den beiden Herbstmonaten September und Oktober dominierten Nord- und Nordwestströmungen sowie Bisenlagen das Temperaturregime. Die September-Temperatur lag im landesweiten Mittel 0.8 Grad, die Oktober-Temperatur 0.6 Grad unter der Norm 1981–2010. Mit dem Zustrom feuchter Kaltluft fiel in den Bergen mehrmals Neuschnee.

Extrem milder November
Dank anhaltendem Hochdruckwetter mit Warmluftzufuhr aus südwestlicher und westlicher Richtung wurde in der Schweiz der dritt wärmste November seit Messbeginn 1864 registriert. Im landesweiten Mittel stieg die Novembertemperatur 2.7 Grad über die Norm 1981–2010. An zahlreichen, vor allem höher gelegenen Messstandorten gab es bei der Tagesmaximum-Temperatur neue November-Rekorde.

Anhaltende Niederschlagsarmut
Im Herbst setzte sich die seit Sommermitte anhaltende Niederschlagsarmut fort. Überdurchschnittliche Niederschlagsmengen in grösseren Gebieten lieferte nur der September, dies ganz im Westen sowie im Tessin und in Graubünden. Im Oktober fielen verbreitet unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen. In der ganzen Schweiz weitgehend niederschlagsfrei blieben die ersten drei Novemberwochen. Die Alpensüdseite erlebte eine Rekord-Novembertrockenheit. In Lugano fielen nur 0.2 mm, in Locarno-Monti nur 0.5 mm Niederschlag. Es waren die geringsten Novembermengen in diesen weit über 100jährigen Messreihen. Über alle drei Herbstmonate erreichten die Niederschlagsmengen im östlichen Mittelland nur 50 bis 70 Prozent der Norm 1981–2010. In den übrigen Gebieten waren es meist 70 bis 90 Prozent, in Graubünden regional um 100 Prozent der Norm.

Viel Sonne im November
Auch während des kühlen Herbstbeginns gab es längere Perioden mit vorwiegend hochdruckbestimmter Witterung, so vom 24. bis am 30. September und vom 19. bis am 27. Oktober. Die Alpensüdseite erlebte dabei fast durchgehend sonnige Herbsttage. Viel Sonne gab es derweil auch in Berglagen, während über der Alpennordseite oft klassischer Herbstnebel lag, welcher sich regional an mehreren Tagen nicht auflöste. Überall sehr sonnig zeigten sich die ersten drei Novemberwochen. In Luzern, Altdorf und Lugano war es der sonnigste, an weiteren Messstandorten der zweit oder dritt sonnigste November in den seit 1961 verfügbarenMessreihen. Der Herbst insgesamt brachte verbreitet eine Sonnenscheindauer zwischen 100 und 120 Prozent, am zentralen und östlichen Alpennordhang lokal zwischen 90 und knapp 100 Prozent der Norm 1981–2010.

Text: MeteoSchweiz

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