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Schweizer Unternehmer sind beim Klimaschutz innovativ. Das zeigt sich beim Jubiläum der Klimastiftung Schweiz.

Klimastiftung: Ein Blick in die Zukunft des Klimaschutzes

(PM) Schweizer Unternehmer sind beim Klimaschutz innovativ. Das zeigt sich beim Jubiläum der Klimastiftung Schweiz. Die Stiftung fördert seit fünf Jahren kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die klimafreundliche Produkte entwickeln oder in ihrem Betrieb CO2 und Strom sparen. Vertreter von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft treffen sich heute, Mittwochabend, um das Jubiläum der Stiftung mit einer Ausstellung von Innovationen zu feiern.


Biogastankstellen in Kleinformat stehen auf Bauernhöfen, Einwegbatterien werden durch einen Akku-Lieferservice ersetzt und Solarzellen breiten sich bei schönem Wetter wie ein Sonnendach über Parkplätzen aus.  So sieht die Zukunft aus, die KMU aus der Schweiz und Liechtenstein beim Jubiläum der Klimastiftung Schweiz vorstellen. Die Stiftung feiert ihr Jubiläum mit einer Ausstellung und einer Fachveranstaltung. 14 KMU stellen ihre Innovationsprojekte vor. Alle werden von der Stiftung finanziell unterstützt. «Es ist beeindruckend, welches Potenzial diese Entwicklungen haben», sagt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Stiftung. Als Beispiel nennt er das Ventil EnergyStop™ für die Lüftungsöffnungen in Häusern, das von einem Luzerner erfunden wurde. «In jedem Haus führen diverse Rohre auf das Dach, etwa für das Badezimmer und die Küche. Dadurch geht viel Wärme verloren. Mit dem intelligenten Ventil kann ein Haus bis zu 30 Prozent seiner Heizenergie sparen.»

25 Partnerfirmen
Der Rundgang durch die Innovationen dauert von 17 bis 18 Uhr. Danach begrüssen Thomas Wellauer, COO der Swiss Re, und Gabriele Burn, Stiftungsratspräsidentin und Geschäftsleitungsmitglied der Raiffeisen Schweiz, die Gäste. Sowohl die Swiss Re als auch die Raiffeisen gehörten zu den elf Stiftern der Klimastiftung Schweiz. In fünf Jahren Stiftungstätigkeit sind 14 weitere dazu gekommen. Gerade pünktlich zum Jubiläum konnte die Zahl der Partnerfirmen mit dem Zugang der Glarner Kantonalbank auf 25 erhöht werden. Die Partnerfirmen sind Dienstleistungsunternehmen wie Banken, Versicherungen und Berater. Sie verbrauchen selbst wenig fossile Brennstoffe und erhalten deshalb aus der Rückvergütung der CO2-Lenkungsabgabe mehr Geld zurück, als sie bezahlen. Diesen Überschuss spenden sie der gemeinsamen Stiftung.



Neun Millionen Franken
Das Geld – bis jetzt knapp neun Millionen Franken – vergibt die Stiftung an KMU, die Produkte im Bereich des Klimaschutzes entwickeln und solche, die im eigenen Betrieb Energie sparen. Zudem unterstützt sie Unternehmen, die mit der Energie-Agentur der Wirtschaft eine freiwillige Zielvereinbarung zum Energiesparen eingehen. 500 KMU haben bisher profitiert. Zusammen sparen sie mit ihren Projekten in den nächsten zehn Jahren rund 300'000 Tonnen CO2. Das ist gleich viel, wie die Bevölkerung der Stadt Bern sparen würde, wenn sie ein Jahr lang ganz auf das Heizen verzichten würde.

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5 Fragen an Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz

Was hat die Klimastiftung Schweiz in den fünf Jahren erreicht?
Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz: Wir konnten dazu beitragen, dass rund 300'000 Tonnen CO2 weniger in die Atmosphäre gelangen. Zählt man das Potenzial der unterstützen Produktentwicklungen dazu, ist es noch viel mehr. Wir haben neun Millionen Franken gemäss unserem Zweck «Klima schützen. KMU stärken.» an KMU in der Schweiz und Liechtenstein verteilt. Besonders stolz bin ich auf unser System für Standardmassnahmen. Das ermöglicht uns mit wenig Aufwand auch kleine Massnahmen zu unterstützen, mit einigen hundert oder tausend Franken. Die KMU füllen einen Antrag online aus und erhalten innert eines Monats die Antwort.

Die Klimastiftung Schweiz unterstützt den Klimaschutz und die KMU. Warum diese Kombination?
«Von der Wirtschaft für die Wirtschaft» ist ein Leitspruch unserer Stiftung. Elf Dienstleistungsunternehmen haben die Klimastiftung Schweiz gegründet, als der Bund die CO2-Lenkungsabgabe einführte. Die Abgabe soll Betrieben einen finanziellen Anreiz geben, umweltfreundlicher zu werden. Grosse Firmen haben Experten und Geld, um sich auf die neuen Rahmenbedingungen einzustellen. Für KMU sieht es anders aus: Die meisten sind mit dem eigenen Geschäft mehr als ausgelastet. Oft fehlt das Geld zum Investieren und das Wissen, wo Energie gespart werden kann. Unser Ziel ist, KMU in diesem Bereich zu unterstützen. Und zwar möglichst einfach: Pro gesparter Tonne CO2 erhalten KMU 30 Franken, pro gesparter Megawattstunde Strom zehn Franken. Dadurch wird die positive Wirkung der Lenkungsabgabe verstärkt. Investitionen in Energiesparmassnahmen lohnen sich für KMU eher.

Welche KMU erhalten Geld von der Klimastiftung Schweiz?
Geld erhalten KMU, die Energie sparen, klimafreundliche Produkte entwickeln oder mit der Energie-Agentur der Wirtschaft eine freiwillige Zielvereinbarung zum Energiesparen eingehen. Die KMU dürfen maximal 250 Mitarbeiter haben und müssen in der Schweiz oder in Liechtenstein beheimatet sein.

Können Sie einige Beispiele nennen?
Wir unterstützen Hotels, die eine Holzschnitzelheizung einbauen, Büros, die auf stromsparende Beleuchtung wechseln oder Industriebetriebe, die ihre Produktionshallen isolieren. Besonders viele Gesuche erhalten wir zurzeit von Gärtnereien, Schreinerei- und Zimmereibetrieben, Druckereien und Gastrobetrieben. Neben den Betrieben, die Energie sparen, unterstützen wir aber auch KMU, die ein klimafreundliches Produkt entwickeln, wie etwa eine leistungsstarke Solarzelle oder eine energiesparende Dusche. Diese Projekte stellen sich am Jubiläum in einer Ausstellung vor.

Wie sieht die Zukunft der Stiftung aus?
Der Bund erhöht die CO2-Lenkungsabgabe auf Brennstoffe im Jahr 2014 von 36 auf 60 Franken pro Tonne CO2. Das bedeutet, dass es für KMU noch wichtiger wird, möglichst umweltfreundlich zu arbeiten. Und wir werden dabei weiterhin als Partner zur Verfügung stehen, solange es die Abgabe gibt. Das ist voraussichtlich bis ins Jahr 2020.

Text: Klimastiftung Schweiz

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