Bewohner von Tokyo auf der Flucht vor Strahlung

(ee-news.ch) Bei mindestens einem der vier betroffenen Blöcke von Fukushima 1 (Daiichi) ist Radioaktivität ausgetreten. Die japanische Regierung hat Strahlenalarm ausgelöst. Auch in Tokio werden gemäss Radio DRS erhöhte Strahlenwerte gemessen. Gemäss einem DRS-Korrespondenten vor Ort versucht sich ein Teil der Bevölkerung in Richtung Westen in Sicherheit zu bringen.

Nach einer weiteren Explosion hat die japanische Regierung Strahlungsalarm um das Atomkraftwerk Fukushima 1 gegeben. In Reaktor 4 ist ein Brand ausgebrochen, damit sei die Strahlung um die Anlage «beträchtlich gestiegen», sagte Regierungschef Kan. Die innerer Hülle des Reaktor 2 sei beschädigt. Zur Zeit versuchen noch rund 50 Mitarbeiter vor Ort, den Schaden zu begrenzen. Sie sind aber durch die hohe Strahlung stark gefährdet. Niemand kann im Moment sagen, wie lange diese noch vor Ort tätig sein können oder wie oft sie ausgewechselt werden.

Flugverbotszone über Fukushima
Gemässe Greenpeace wurde 30 km um Fukushima wird eine Flugverbotszone eingerichtet. Das AKW Fukushima 1 ist ca. 250 Kilometer von Tokio entfernt. Der Wind weht im Moment Richtung Tokio, soll sich aber im Laufe des Tages nach Westen drehen. Die Kühlung in Fukushima II (Daini) ist offenbar in Betrieb.

Hier der Newsticker von Greenpeace von heute:

  • 05.00: Leicht erhöhte Strahlenwerte in Tokio gemessen. Das AKW Fukushima 1 ist ca. 250 Kilometer von Tokio entfernt. Der Wind weht laut spiegel.de Richtung Tokio, soll sich aber im Laufe des Tages nach Westen drehen.
  • 04:15: Kyodo News meldet, dass der Brand in Reaktor 4 des AKW Fukushima 1 gelöscht sei.
  • 03:45: Stark erhöhte Strahlung laut Kyodo-News vor Reaktor 3 des AKW Fukushima 1: Sie übersteigt das 400-fache des jährlichen gesetzlichen Grenzwertes (1 Millisievert pro Jahr für Zivilpersonen). Zur Einordnung: In Deutschland würde ab einem Wert von 100 Millisievert pro Woche evakuiert werden.
  • 03:20: Premier Kan äußert sich zu Fukushima 1: weitere Strahlungslecks sind möglich, alle Menschen in einem Umkreis von 20 bis 30 km sollen in ihren Häusern bleiben.
  • 03:10 Uhr: Feuer im Reaktor 4 des AKW Fukushima I.
  • 02:35 Uhr: Widersprüchliche Aussagen, ob der Reaktordruckbehälter beschädigt ist oder nicht. Die Regierung sagte zunächst Ja, die Atombehörde etwas später Nein. Auch der Betreiber schließt solche Schäden aus (Spiegel online).
  • 02:22 Uhr: Die radioaktive Strahlung am Reaktor 2 des Atomkraftwerks Fukushima I hat wieder abgenommen. Nach Angaben von Tepco wurden am Kraftwerk etwas mehr als 2000 Mikrosievert gemessen (Tagesschau.de). Zum Zeitpunkt der Explosion soll Nordwind geherrscht haben. Dies würde bedeuten, dass radioaktive Teilchen nach Süden in Richtung Tokio gelangen konnten (SZ). Die japanische Hauptstadt liegt 260 Kilometer südwestlich von Fukushima-1.
  • 01:45 Uhr: Bei der Explosion soll es sich laut japanischer Atombehörde um eine Wasserstoffexplosion gehandelt haben, der Betreiber Tepco hält für möglich, dass die Reaktordruckkammer zerstört wurde.
  • 0:55 Uhr: Südlich von Fukushima 1 ist nach der Explosion in Reaktor 2 erhöhte Strahlung gemessen worden. Ein Teil des Personals wurde aus der Anlage evakuiert. 50 Leute sind noch dort und versuchen, die Anlage stabil zu halten (Kyodo News, BBC).
  • 0:15 Uhr: Im Reaktor 2 soll es eine Explosion gegeben haben.

Text: ee-news.ch, Quellen: Greenpeace; SR DRS

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