Die Aufgabe der IGA ist die Unterstützung und Förderung der weltweiten Forschung, Entwicklung und Nutzung geothermischer Energie sowohl für die direkte Wärmenutzung als auch für die Stromerzeugung.

Deutschland rückt in den Mittelpunkt der internationalen Geothermie-Branche

(AEE) Die Geschäftsstelle des geothermischen Weltverbandes „International Geothermal Association“ (IGA) nimmt in Bochum ihre Arbeit auf. Bei der Wahl des neuen Gastlandes konnte sich die deutsche Bewerbung gegen eine internationale Konkurrenz durchsetzen und unterstreicht damit die wachsende Bedeutung der hiesigen Geothermieszene.


Die Geschäftsstelle der IGA ist seit dem 1. Januar 2011 offiziell in Deutschland angesiedelt. Der globale Dachverband der geothermischen Gesellschaften mit mehr als 5.000 Mitgliedern aus 65 Ländern wird bis Dezember 2015 aus Bochum koordiniert. Der GtV-Bundesverband Geothermie hatte bereits im Mai 2010 den Zuschlag bekommen, den rotierenden Sitz der IGA für die kommenden fünf Jahre als Gastgeber zu übernehmen. Im Rahmen eines Kooperationsabkommens unterstützen die Hochschule Bochum, die EnergieAgentur.NRW und das Geothermiezentrum Bochum den Verband bei der Trägerschaft. Finanziert wird der neue IGA-Standort Bochum durch das Land Nordrhein-Westfalen.

30 internationale Teilnehmer
Ab dem 15. Februar übernimmt Marietta Sander die Leitung der Geschäftsstelle. Frau Sander verfügt über langjährige Projekterfahrung auf internationaler Ebene. Zuletzt leitete sie ein Geothermie-Vorhaben mit dem regionalen Fokus Ostafrika im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit der deutschen Bundesregierung. Am 18. und 19. März tritt das „Board of Directors“ der IGA mit Prof. Roland Horne aus den USA als Präsident zum ersten Mal an seinem neuen Sitz in Bochum zusammen. Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umweltschutz, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen wird die 30 internationalen Teilnehmer persönlich begrüssen.


Auszeichnung für die deutsche
Geothermiebranche
Die Entscheidung der IGA für den Standort Bochum ist auch eine Auszeichnung für die deutsche Geothermiebranche. Horst Rüter, Präsident des GtV-Bundesverbandes Geothermie: „Die vorherigen IGA-Sitze Italien, USA, Neuseeland und Island gelten als klassische Geothermie-Länder. Durch die hohe fachliche Qualität unserer Branche ist Deutschland nun Teil dieser Riege geworden. Mit dem IGA-Sekretariat in Bochum und Frau Sander als Geschäftsführerin werden wir in den kommenden fünf Jahren bedeutende Akzente in der weltweiten Entwicklung der Geothermie setzen können.“

Weltweiten Forschung, Entwicklung und Nutzung
Die Aufgabe der IGA ist die Unterstützung und Förderung der weltweiten Forschung, Entwicklung und Nutzung geothermischer Energie sowohl für die direkte Wärmenutzung als auch für die Stromerzeugung. In den kommenden Jahren stehen eine stärkere Vernetzung mit Regionen wie Ostafrika und Südamerika sowie eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit Unternehmen der Geothermiebranche im Mittelpunkt ihrer Arbeit.

Zeitgleich mit der Ansiedlung der IGA-Geschäftsstelle richtet der GtV-Bundesverband Geothermie an der Hochschule Bochum ein „Büro für Internationale Koordination“ ein. Damit fördert der Verband die Einbindung der deutschen geothermischen Aktivitäten in die weltweite Branche der Geothermie. Ziele sind unter anderem die Entwicklung eines Netzwerks zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen, die Initiierung grenzüberschreitender Projekte unter Teilnahme deutscher Partner sowie die Ansiedlung internationaler Geothermieunternehmen in Deutschland.

Text: deutsche Agentur für erneuerbare Energien

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