«Wir produzierten massiv mehr Sonnenenergie als erwartet, da die weissen Schneeflächen das Sonnenlicht viel stärker reflektierten als errechnet», hält Lukas Meister, einer der drei Geschäftsführer der Firma clevergie fest. Der Neubau mit der MegaSlate-Solarfassade im oberen Teil und der Verkleidung aus Schweizer Lärchenholz im Erdgeschoss ist ein richtiger Hingucker geworden. «Die Solarfassade liefert über Jahrzehnte jede Menge Energie, ist billiger als eine Glas-Metall-Fassade und kaum teurer als eine normale Verschindelung mit Eternit».
Regionale Nachhaltigkeit
Die Antriebsenergie für die zwei Elektroautos und die Luft-Wasser-Wärmepumpe werden bereits heute zu 100% aus der Solarfassade gewonnen. Dank intelligentem Lastmanagement und einer ausgeklügelten Verbrauchersteuerung ist das Gebäude bilanzautark; und dies beinahe in Echtzeit. Ein Netzanschluss wurde trotzdem erstellt, für den Fall dass zukünftig noch mehr Elektrofahrzeuge dazu kommen. Der Neubau wurde strikt nach ökologischen und nachhaltigen Kriterien gebaut. Der Holzbau ist aus einheimischem Holz und die Bodenbeläge aus recyclierten Kabeln. Besonders ansprechend wirken die Empfangstheke und Wände im Büro. Sie sind aus Lehm geformt mit einer Abdeckung aus emmentaler Kirschbaumholz. Der Lehm dazu stammt aus dem eigenen Aushub der Baugrube und sorgt für einen natürlichen Ausgleich der Feuchtigkeit und angenehmes Raumklima.
Selbstamortisierende Gebäudehülle
Die Idee der Solarfassade war bereits in die Planungsphase des Neubaus eingeflossen. Somit konnten die Abmessungen des Baus und die Anordnung der Fenster problemlos dem Solarmodulraster angepasst werden. Die MegaSlate Solarfassade des Schweizer Technologieunternehmens Meyer Burger bietet mit vier Standard- sowie individuell gefertigten Modulgrössen höchste Flexibilität an. Dank der guten Planung und Modulvielfalt konnte die Fassade auf allen vier Seiten kostengünstig mit Standardmodulen realisiert werden. Gegenwärtig wird der Sonnenstrom in Batterien und einem Warmwasserspeicher gespeichert. Mit den Batterien kann der gesamte elektrische Energiebedarf für zwei Schlechtwettertage überbrückt werden. Im Winter wirkt die massive Betonkonstruktion zudem als optimaler Wärmespeicher. Zusätzlich werden die Warmwasserspeicher als thermische Reserve für die Bodenheizung genutzt. Zukünftig wird allfälliger Energieüberschuss nicht mehr ins Stromnetz eingespeist, sondern in Gas umgewandelt und gespeichert. Mit diesem Langzeitspeicher können auch saisonale Schwankungen ausgeglichen werden. Der neue Geschäftssitz dient nicht nur als Vorzeigeobjekt, sondern auch dazu, innovative Gebäudetechnik zu testen.
Text: Meyer Burger
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