Strom-zu-Gas-Einspeisung. Im Lastbereich zwischen 50 und circa 325 Kilowatt erreicht die Gesamtanlage – von der Stromentnahme bis zur Gaseinspeisung – einen Wirkungsgrad von bis zu 77 Prozent. ©Bild: Mainova

Wemag: Strom-zu-Gas-Anlage übertrifft alle Erwartungen

(ee-news.ch) Die Projektphase der Thüga-Gruppe zur Erkundung der Strom-zu-Gas-Speichertechnologie ist erfolgreich abgeschlossen. Die Anlag auf dem Unternehmensgelände der Mainova in Frankfurt war seit 2014 in Betrieb.


Sie war damals die erste Demonstrationsanlage, die Strom in Wasserstoff umwandelt und in das kommunale Gasverteilnetz einspeist. Strom zu Gas oder auch Power to Gas genannte Technologien verfolgen das Ziel, überschüssige Strommengen aus erneuerbaren Quellen in Gas umzuwandeln und damit der Nutzung im Wärme-, Mobilitäts- oder Stromerzeugungsmarkt zuzuführen.

Praxistauglichkeit bewiesen
In dem Projekt haben 13 Unternehmen der Thüga-Gruppe ihr Know-how gebündelt und gemeinsam in die Entwicklung der Strom zu Gas-Speichertechnologie investiert. Dabei stand die Prüfung der Praxistauglichkeit im Fokus. Aus Sicht der Projektpartner hat die Strom-zu-Gas-Technologie damit bewiesen, dass sie die notwendigen Voraussetzungen für den Praxiseinsatz erfüllt. So wurde die Anlage während des Livebetriebes mit Wind- und Solaranlagen, einem Blockheizkraftwerk (BHKW) und dem Stromverbrauch mittels Computersimulation in einem Smart Grid zusammen geschaltet. Nach Ansicht der Projektpartner hat sich die Technologie damit auch bei intelligenten Netzstrukturen bewährt.

„Die Gemeinschaftsanlage hat in den zurückliegenden drei Jahren Praxisbetrieb alle Belastungstests bestanden. Die Technologie hat viele Erkenntnisse für die weitere Nutzung geliefert“, so Tobias Struck, Leiter der Gruppe Speicher und Projekte bei der Wemag. „Übertroffen hat die Anlage unsere Erwartungen besonders beim Wirkungsgrad. In ihrem relevanten Lastbereich zwischen 50 und circa 325 Kilowatt erreicht die Gesamtanlage – von der Stromentnahme bis zur Gaseinspeisung – einen Wirkungsgrad von bis zu 77 Prozent, bezogen auf den Brennwert“, hebt Struck hervor. „Ferner konnten wir belegen, dass die Strom zu Gas-Technologie prinzipiell auch für den Einsatz im Primärregelenergiemarkt geeignet ist.“

Integraler Bestandteil der Energiewende
Aus Sicht der Projektpartner sprechen die volks- und energiewirtschaftlichen Gründe für eine kluge Kombination von SzG-Technologie und Gasverteilnetze:Die notwendige Gasnetzinfrastruktur als Speichermedium ist vorhanden.

  • Nur das Gasnetz verfügt über die Kapazität, um den enormen Gesamtspeicherbedarf der Energiewende zu decken.
  • Ein grosser Anteil des 2020 bestehenden Speicherbedarfs kann bereits durch die Umwandlung von Strom zu Wasserstoff und dessen Einspeisung in das Gasverteilnetz gedeckt werden.
  • Nahezu unbegrenzte Speicherkapazität entsteht durch eine zusätzliche Methanisierung des erzeugten Wasserstoffes.
  • Die Kopplung des Stromsektors mit dem Gassektor über die SzG-Technologie führt zu einer deutlichen Entlastung der Stromnetze und verringert deren Ausbaubedarf.

Politik muss Rahmenbedingungen schaffen
„Wer im Rahmen der Dekarbonisierung der Stromerzeugung, des Wärmemarktes und des Mobilitätsmarktes die SzG-Technologie nicht berücksichtigt, der verbaut der derzeit aussichtsreichsten Langzeitspeicherlösung die Zukunft und behindert die Energiewende“, unterstreicht Tobias Struck weiter. Nach Auffassung der Projektpartner ist die neue deutsche Bundesregierung gefordert, ein schlüssiges Konzept zur Entwicklung der SzG-Technologie vorzulegen.

Über die Strom zu Gas-Projektplattform
In der Projektplattform haben bis zu 13 Unternehmen der Thüga-Gruppe ihr Know-how und Kapital gebündelt, um gemeinsam in die Entwicklung der Strom zu Gas-Speichertechnologie zu investieren. Im Fokus steht die Prüfung der Praxistauglichkeit der Strom zu Gas Technologie. Zu diesem Zweck haben die Unternehmen über mehrere Jahre (2013 – 2017) gemeinsam eine eigene Demonstrationsanlage in Frankfurt am Main betrieben. Die Anlage wandelt Strom in Wasserstoff um und speichert diesen dann in das Gasverteilnetz ein. Die Anlage ist im Sommer 2017 ausser Betrieb genommen und abgebaut worden.

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Text: ee-news.ch, Quelle: Wemag AG

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