Nordex hat sich vom deutschen Markt unabhängiger gemacht. Mit der Übernahme der Acciona Windpower gilt das auch für den Markt in Europa. Trotzdem ist Deutschland ein wichtiger Absatzmarkt und Produktionsstandort. ©Bild: Nordex

Nordex: Kritisiert Ausschreiberegelung für Bürgerwindparks

(PM) Der deutsche Windenergiemarkt zeichnet sich derzeit durch Licht und Schatten aus. Während der Absatz der Industrie auf ein neues Rekordniveau zusteuert, geht die Vergabe neuer Projekte, die kurzfristig zu Umsatz bei den Herstellern führen, zurück. Im ersten Halbjahr 2017 erhöhte sich die Leistung der neu installierten Onshore-Turbinen nach Verbandsangaben nochmals um elf Prozent auf 2281 Megawatt (MW).


In diesem Umfeld ist die Nordex-Gruppe in gleicher Weise expandiert und hat ihren Marktanteil von rund 17 Prozent gehalten.

Effizientere Anlage kurz vor dem Start
Nordex plant kurzfristig die Einführung einer effizienteren Anlage und rechnet in absehbarer Zeit mit einer hohen Nachfrage. Der Trend zu leistungsstärkeren Turbinen mit grösseren Rotoren setzte sich im zurückliegenden Halbjahr fort. So stieg die durchschnittliche Nennleistung je Anlage auf etwa 2.9 MW. Heute gehe die technologische Entwicklung aber bereits deutlich darüber hinaus. Diesem Trend stelle sich auch Nordex, daher investiere das Unternehmen verstärkt in seine Produkte, so Patxi Landa, Vertriebsvorstand von Nordex.

Weitere Herausforderungen sieht Nordex in dem Design der Ausschreibungsregelung. In der ersten Runde im Mai stammten mehr als 95 Prozent der Projekte, die bezuschlagt wurden, von so genannten Bürgerwindparkgesellschaften. Diese Projekte benötigen keine Genehmigung nach dem deutschen Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSCHG), um an dem Verfahren teilzunehmen und haben eine Umsetzungsfrist für den Bau der Parks von 54 Monaten statt von zwei Jahren.

Kritik an Ausschreiberegelung für Bürgerwindparks
Die Folge: Kein Hersteller hat von den rund 800 MW aus der ersten Ausschreibung nennenswert Aufträge gewonnen. „Hersteller, die kein Geschäft ausserhalb von Deutschland haben, würden jetzt weitgehend auf dem Trockenen sitzen, da sie nur noch von dem schrumpfenden Volumen der EEG-Übergangsprojekte leben müssten. „Die Teilnahme ohne Baugenehmigung ist ein Konstruktionsfehler der dauerhaft behoben werden muss, sonst steht der Standort Deutschland für die Windindustrie im Risiko“, so Landa. Bislang hat die Regierung diese Änderung nur für die beiden ersten Runden in 2018 beschlossen.

Nordex hat sich durch seine Internationalisierung vom deutschen Markt unabhängiger gemacht. Mit der im April 2016 vollzogenen Übernahme der Acciona Windpower gilt das inzwischen auch für den Markt in Europa. Trotzdem ist Deutschland für die Gruppe ein weiterhin wichtiger Absatzmarkt und Produktionsstandort.

Vom 12. bis 15. September stellt Nordex an der Husum Wind aus.

Text: Nordex SE

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