Der Preisträger Fabian Panzer (Mitte) im Kreise seiner Professoren anlässlich der feierlichen Preisübergabe. ©Bild: Christian Wissler

Neue Halbleiter für Solarzellen: Promotionspreis an Bayreuther Physiker

(uni-bayreuth) Der Physiker Fabian Panzer (29) ist mit dem Promotionspreis des Bayreuther DFG-Graduiertenkollegs "Fotophysik synthetischer und biologischer multichromophorer Systeme" ausgezeichnet worden. Seine grundlegend neuen Erkenntnisse zu Halbleitermaterialien können vor allem in der Energietechnik und der Informationstechnik innovative Entwicklungen voranbringen.


Der mit 2000 Euro dotierte Preis würdigt die Forschungsleistungen von Absolventen des Kollegs, die mit exzellenten Beiträgen auf Gebieten der Physik, Chemie oder Materialwissenschaft an der Universität Bayreuth promoviert haben.

Neue Halbleiter für Solarzellen und Datenspeicher
Chromophore sind Moleküle, die mit Licht wechselwirken können. Es sind unentbehrliche Bestandteile von organischen und hybriden – also organisch-anorganischen – Halbleitern, die unter anderem in Solarzellen, Leuchtdioden (LEDs) und Feldeffekttransistoren (FETs) zum Einsatz kommen. Die Eigenschaften dieser elektronischen Bauteile hängen wesentlich davon ab, wie die Chromophore darin angeordnet sind. Der Bayreuther Preisträger hat die Strukturen und Strukturveränderungen von Chromophoren in Halbleitermaterialien systematisch untersucht und dadurch ein besseres Verständnis ihrer Funktionsweise ermöglicht. Einen Schwerpunkt bildete die Materialklasse der Perowskite, die in der Solarenergie-Forschung immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die neuen Erkenntnisse können beispielsweise dazu beitragen, den Wirkungsgrad organischer oder hybrider Solarzellen deutlich zu erhöhen.

Gelebte Interdisziplinarität
Fabian Panzer hat seine Promotion an der Universität Bayreuth in nur zweieinhalb Jahren abgeschlossen und in diesem Zeitraum neun wissenschaftliche Arbeiten in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht. "Diese beeindruckende Produktivität ist ein Beispiel für naturwissenschaftliche Spitzenforschung, die über die üblichen Forschungsbeiträge qualitativ deutlich hinausgeht“, erklärte die Bayreuther Physikerin Prof. Anna Köhler anlässlich der Preisverleihung. Sie hat die preisgekrönte Dissertation an ihrem Lehrstuhl für Experimentalphysik wissenschaftlich betreut – zusammen mit dem Ingenieurwissenschaftler Prof. Ing. Ralf Moos, der in Bayreuth den Lehrstuhl für Funktionsmaterialien innehat. „Die guten fächerübergreifenden Kontakte und kurzen Wege auf unserem Campus haben es mir ermöglicht, eine Vielzahl von Laboratorien und High-Tech-Geräten für Messungen an unterschiedlichsten Materialien zu nutzen. So konnte ich die Doktorarbeit zügig abschliessen. Hier in Bayreuth ist Interdisziplinarität kein blosser Slogan, sondern wird täglich gelebt“, betont der erfolgreiche Nachwuchswissenschaftler.

Schreiben lesen – löschen
Als Mitglied einer interdisziplinären Forschungsgruppe in Bayreuth hat Fabian Panzer auch eine für die Informationstechnik spannende Entdeckung gemacht: Ein aus Methylammonium, Blei und Jod zusammengesetzter Perowskit erfüllt alle Voraussetzungen für einen komplett optischen Speicher, der nach dem Prinzip „schreiben - lesen – löschen“ funktioniert.

Fabian Panzer, Understanding the impact of order-disorder phenomena on the optical properties of photoactive semiconducting materials >>

Text: Universität Bayreuth

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