Die attraktiven langfristigen Aussichten zur Nachfrage in den drei wichtigsten Kundensegmenten von ABB — Energieversorgung, Industrie, Transport und Infrastruktur — stützen sich auf die Energiewende und die Vierte Industrielle Revolution.

ABB: Im 2. Quartal auf Wachstumskurs

(PM) „Im zweiten Quartal haben wir konsequent unseren Wachstumskurs fortgesetzt. Dank unserer fokussierten Massnahmen haben wir den Auftragseingang in allen Regionen gesteigert”, sagte Ulrich Spiesshofer, CEO von ABB. „Unser branchenführendes Digitalangebot ABB Ability wird im Markt hervorragend aufgenommen und erweist sich als vielversprechender Wachstumstreiber.”


„Die Divisionen Stromnetze und Industrieautomation erzielten im Berichtsquartal eine solide operative Performance. Die Division Elektrifizierungsprodukte und die Division Robotik und Antriebe verbesserten ihre Margen gegenüber der Vorperiode, konnten die höheren Rohstoffpreise und Überkapazitäten im Quartal jedoch noch nicht vollständig ausgleichen”, so Spiesshofer weiter. „Wir sind mit dem anhaltenden Wachstum, insbesondere dem zweistelligen Auftragszuwachs in der Division Robotik und Antriebe, zufrieden; wir werden dennoch parallel die Verbesserung unserer betrieblichen Abläufe und Kostenbasis diszipliniert fortführen.” „Die erfolgreiche Übernahme von B&R und die Übergabe unseres letzten verbleibenden Altprojekts im Offshore-Windsektor, Dolwin 2, sind klare Belege für die konsequente Umsetzung unserer Next-Level-Strategie.”

Kennzahlen auf einen Blick

  • Gesamtaufträge und Basisaufträge +3 Prozent1, höhere Auftragseingänge in allen Regionen
  • Umsatzplus von 1 Prozent
  • Operative EBITA-Marge2 von 12.4 Prozent durch Rohstoffpreise und Kapazitätsauslastung beeinflusst
  • Konzerngewinn von 525 Millionen US-Dollar
  • Cashflow aus Geschäftstätigkeit von 467 Millionen US-Dollar beeinflusst durch Aufschub von Bonuszahlungen
  • Nettoumlaufvermögen in Prozent des Umsatzes um 90 Basispunkte auf 14.1 Prozent im Jahresvergleich gesenkt
  • Aktives Portfoliomanagement: Akquisition von B&R am 6. Juli abgeschlossen, Übernahme des Kommunikationsgeschäfts von Keymile im dritten Quartal geplant

Kurzfristiger Ausblick
Makroökonomische und geopolitische Entwicklungen signalisieren ein durchwachsenes Szenario mit anhaltenden Unsicherheiten. Einige makroökonomische Signale aus den USA sind weiter positiv, und für China wird fortgesetztes Wachstum erwartet. Die globalen Märkte werden durch das verhaltene Wachstum und erhöhte Unsicherheiten, zum Beispiel durch den Brexit in Europa und geopolitische Spannungen in anderen Teilen der Welt, weiter belastet. Der Ölpreis und Effekte aus der Währungsumrechnung werden das Unternehmensergebnis voraussichtlich weiterhin beeinflussen. Angesichts dieser Entwicklungen und der laufenden Transformation von ABB wird erwartet, dass 2017 für den Konzern ein Übergangsjahr wird.

Konzernergebnis des 2. Quartals 2017

Auftragseingang
Der Auftragseingang legte gegenüber der Vorjahresperiode insgesamt um 3 Prozent zu (stabil in US-Dollar). Die beträchtlichen Zuwächse in der Division Robotik und Antriebe und der Division Industrieautomation konnten den Rückgang in den Divisionen Elektrifizierungsprodukte und Stromnetze mehr als ausgleichen. Grossaufträge wuchsen um 5 Prozent (1 Prozent in US-Dollar) und machten ebenso wie im Vorjahresquartal 8 Prozent des gesamten Auftragseingangs aus. Der gegenüber dem Vorjahreszeitraum stärkere US-Dollar führte beim Auftragseingang zu einem negativen Wechselkurseffekt von 3 Prozent.

Basisaufträge (unter 15 Millionen US-Dollar) legten 3 Prozent zu (stabil in US-Dollar) und verbesserten sich in den Di-visionen Robotik und Antriebe, Industrieautomation und Stromnetze. Die Division Elektrifizierungsprodukte verzeichnete einen Rückgang um 1 Prozent (4 Prozent in US-Dollar), was vor allem auf die gegenüber der Vorjahresperiode geringere Zahl von Arbeitstagen im Berichtsquartal zurückzuführen ist.

Aufträge für Service und Software stiegen insgesamt um 8 Prozent (5 Prozent in US-Dollar) und leisteten mit 20 Prozent einen grösseren Beitrag zum Gesamtauftragseingang als in der Vorjahresperiode (19 Prozent). Der Auftragsbestand belief sich Ende Juni 2017 auf 23.6 Milliarden US-Dollar und lag 1 Prozent tiefer (7 Prozent in US-Dollar) als Ende des zweiten Quartals 2016. Das Book-to-Bill2-Verhältnis erhöhte sich von 0.96x im Vorjahresquartal auf 0.99x im zweiten Quartal 2017.

Marktüberblick

Die Nachfrage entwickelte sich in sämtlichen ABB-Regionen positiv:

  • Die Region Europa profitierte von der positiven Marktentwicklung in der Industrie und im Transport- und Infrastruktursektor sowie vom zeitlichen Verlauf von Grossinvestitionen. Der Auftragseingang verbesserte sich insgesamt um 6 Prozent (1 Prozent in US-Dollar). Die positiven Beiträge von Grossbritannien, Finnland, der Türkei und Spanien konnten die Rückgänge in Norwegen und Frankeich mehr als ausgleichen. Basisaufträge stiegen um 1 Prozent (Rückgang um 4 Prozent in US-Dollar), woran Spanien, Schweden und die Türkei den grössten Anteil hatten.

  • Die Region amerikanischer Kontinent entwickelte sich positiv, getrieben durch den Bedarf an energieeffizienten Lösungen in der Industrie und im Transport- und Infrastruktursektor sowie durch die allgemein erhöhte Nach-frage nach Automatisierungstechnik. Der Gesamtauftragseingang legte im Berichtsquartal gestützt auf verbesserte Grossaufträge um 2 Prozent zu (2 Prozent in US-Dollar). Die Basisaufträge verringerten sich um 2 Prozent (2 Prozent in US-Dollar). Die höhere Nachfrage in den USA und Brasilien konnte den Rückgang in Kanada nicht kompensieren. In den USA stieg der Auftragseingang insgesamt um 7 Prozent (6 Prozent in US-Dollar), wobei die Basisaufträge um 1 Prozent zulegten (stabil in US-Dollar).

  • In der Region Asien, Naher Osten und Afrika (AMEA) wuchs die Nachfrage dank des erhöhten Bedarfs an Energie-effizienz- und Automatisierungslösungen in der Industrie und im Transport- und Infrastruktursektor. Energieversorger nahmen im Berichtsquartal gezielte Investitionen vor. Der Gesamtauftragseingang stieg um 2 Prozent (Rückgang um 2 Prozent in US-Dollar), was insbesondere auf beträchtliche Zuwächse in Indien, Saudi-Arabien und Südafrika zurückzuführen ist. In China gab der Auftragseingang insgesamt nach. Hier konnten die verbesserten Basisaufträge die rückläufigen Grossaufträge nicht ausgleichen. Die steigende Nachfrage in Indien spiegelt den anhaltenden Bedarf an Industrieautomation und zuverlässigen Energielösungen wider. Die Basisaufträge legten in der Region gestützt auf positive Beiträge von China und Indien um 9 Prozent zu (6 Prozent in US-Dollar).

In den drei zentralen Kundensegmenten von ABB entwickelte sich die Nachfrage uneinheitlich:

  • Versorgungsunternehmen nahmen weiterhin gezielte Investitionen zum Aufbau neuer Kapazitäten in Schwellenmärkten, zur Modernisierung alternder Energieinfrastruktur in entwickelten Märkten und zur weltweiten Integration von erneuerbaren Energien vor. Darüber hinaus investieren sie in Automatisierungs- und Steuerungslösungen, um die Stabilität des Stromnetzes zu verbessern.

  • In der Industrie entwickelten sich Investitionen in Robotiklösungen und in Bereichen wie der Automobilindustrie, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie weiterhin positiv. Investitionen in der Prozessindustrie, vor allem im vor-gelagerten Öl- und Gassektor (Offshore), blieben dagegen verhalten. In den Bereichen Bergbau, Exploration und im nachgelagerten Öl- und Gassektor (Downstream) werden gezielte Investitionen voraussichtlich fortgesetzt.

  • Der Transport- und Infrastrukturmarkt bot ein uneinheitliches Bild. Lösungen für die Gebäudeautomation und die Verbesserung der Energieeffizienz im Schienenverkehr wurden erneut stark nachgefragt. Der Marinesektor, mit Ausnahme des Segments der Kreuzfahrtschiffe, erfuhr aufgrund des schwachen Öl- und Gassektors dagegen einen starken Abschwung. Ladegeräte für Elektrofahrzeuge erwiesen sich im Berichtsquartal erneut als Highlight.

Umsatz
Der Umsatz erhöhte sich im zweiten Quartal 2017 um 1 Prozent (Rückgang um 3 Prozent in US-Dollar). Er stieg in den Divisionen Elektrifizierungsprodukte sowie Robotik und Antriebe. In der Division Stromnetze lag der Umsatz auf dem Niveau des Vorjahresquartals, während er sich in der Division Industrieautomation aufgrund des geringeren Auftragsbestands abschwächte. Im Service- und Softwaregeschäft blieb der Umsatz stabil (Rückgang um 2 Prozent in US-Dollar) und steuerte ebenso wie in der Vorjahresperiode 17 Prozent zum Gesamtumsatz bei.

Operatives EBITA
Das operative EBITA ging währungsbereinigt um 5 Prozent (7 Prozent in US-Dollar) auf 1042 Millionen US-Dollar zurück. Die operative EBITA-Marge betrug 12.4 Prozent und lag damit 0.5 Prozentpunkte unter dem Wert der Vorjahres-periode. Die operative EBITA-Marge verbesserte sich in den Divisionen Industrieautomation und Stromnetze, während sie in der Division Elektrifizierungsprodukte und der Division Robotik und Antriebe zurückging. Das operative EBITA wurde durch gestiegene Rohstoffpreise und Überkapazitäten in einigen Geschäften beeinflusst, was von den positiven Nettoeinsparungen nicht kompensiert werden konnte.

Konzerngewinn, unverwässerter und operativer Gewinn pro Aktie
Der Konzerngewinn stieg von 406 Millionen US-Dollar auf 525 Millionen US-Dollar, und der unverwässerte Gewinn pro Aktie erhöhte sich von 0.19 US-Dollar in der Vorjahresperiode auf 0.25 US-Dollar. In diesem Anstieg enthalten sind geringere Restrukturierungskosten und restrukturierungsbedingte Aufwendungen und eine höhere Steuerbelastung von 30 Prozent verglichen mit 25.1 Prozent im Vorjahresquartal. Der operative Gewinn pro Aktie verringerte sich von 0.35 US-Dollar im zweiten Quartal 2016 auf 0.30 US-Dollar im Berichtsquartal – währungsbereinigt ein Rückgang um 11 Prozent.

Cashflow aus Geschäftstätigkeit

Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit ging von 1082 Millionen US-Dollar in der Vorjahresperiode auf 467 Millionen US-Dollar zurück. Ursächlich hierfür waren der Aufschub von Bonuszahlungen vom ersten auf das zweite Quartal 2017, der zeitliche Verlauf von Steuerzahlungen, Zahlungsverzögerungen bei Kunden im Nahen Osten und der positive Cashbeitrag im Vorjahr durch das kürzlich veräusserte Kabelgeschäft.

Löschung von Aktien

Auf Basis der Abstimmung der Aktionäre an der Generalversammlung von ABB am 13. April 2017 vernichtete das Unternehmen im Juli 2017 46.6 Millionen Aktien. Diese Massnahme wird sich im dritten Quartal auswirken.

Änderungen in der Konzernleitung
Mit Wirkung zum 1. April 2017 wechselte Timo Ihamuotila von Nokia zu ABB, wo er als Finanzchef (Chief Financial Officer) in die Konzernleitung berufen wurde. Chunyuan Gu, Managing Director von ABB in China, wurde mit Wirkung zum 1. Juli 2017 zum Leiter der Region Asien, Naher Osten und Afrika (AMEA) ernannt und in die Konzernleitung berufen. Chunyuan übernimmt die Leitung der Region AMEA von Frank Duggan, der zum Leiter der Region Europa ernannt wurde. Damit tritt er die Nachfolge von Bernhard Jucker an, der am 30. Juni nach einer langen und erfolgreichen Karriere bei ABB in den Ruhestand getreten ist.

Elektrifizierungsprodukte
Der Gesamtauftragseingang wurde im Berichtsquartal durch die geringere Zahl von Arbeitstagen gegenüber dem zweiten Quartal 2016 beeinflusst. Im ersten Halbjahr 2017 stieg der Auftragseingang insgesamt um 1 Prozent (Rück-gang um 2 Prozent in US-Dollar). Der Umsatz legte im Berichtsquartal um 2 Prozent zu (Rückgang um 1 Prozent in US-Dollar). Die operative EBITA-Marge verbesserte sich gegenüber dem Vorquartal, gab im Vergleich zum zweiten Quartal 2016 jedoch nach. Ursache hierfür waren vor allem höhere Rohstoffkosten, die Produktivitätsgewinne und Kosten-senkungen mehr als aufgehoben haben.

Robotik und Antriebe
Der Auftragseingang stieg insgesamt um 14 Prozent (12 Prozent in US-Dollar), wobei alle Regionen und Geschäftseinheiten zu dem beträchtlichen Zuwachs beitrugen. Externe Basisaufträge erhöhten sich um 10 Prozent (8 Prozent in US-Dollar), getragen vom anhaltend starken Wachstum im Robotiksegment und der Konsumgüterindustrie. Der Um-satz wuchs um 5 Prozent (3 Prozent in US-Dollar). Die operative EBITA-Marge wurde durch einen ungünstigen Produktmix, signifikant gestiegene Rohstoffpreise und eine teilweise geringe Auslastung belastet. Dadurch wurden die Kostensenkungsmassnahmen mehr als aufgehoben.

Industrieautomation
Der Gesamtauftragseingang wuchs um 8 Prozent (6 Prozent in US-Dollar) aufgrund von einzelnen Investitionen im Öl- und Gassektor und in der Bergbauindustrie. Externe Basisaufträge entwickelten sich weiterhin positiv. Der Umsatz ging um 7 Prozent (9 Prozent in US-Dollar) aufgrund des geringeren Auftragsbestands zurück. Die operative EBITA-Marge verbesserte sich leicht, da Kosteneinsparungen und Produktivitätsgewinne den tieferen Umsatz ausgleichen konnten.

Stromnetze
Externe Basisaufträge legten im Berichtsquartal dank Investitionen in Schwellenmärkten um 2 Prozent zu (stabil in US-Dollar), während der Gesamtauftragseingang durch die Terminierung von Grossaufträgen beeinflusst wurde. Der Umsatz blieb dank der soliden Abwicklung des Auftragsbestands stabil (Rückgang um 3 Prozent in US-Dollar). Die operative EBITA-Marge erhöhte sich um weitere 50 Basispunkte auf 9.8 Prozent. Der Anstieg wurde durch Produktivitätssteigerungen, verbesserte Projektabwicklung und fortgesetzte Kosteneinsparungen erreicht. Das Transformationsprogramm „Power Up“ der Division macht solide Fortschritte und wird in den kommenden Quartalen konsequent fortgesetzt.

Ausblick

Makroökonomische und geopolitische Entwicklungen signalisieren ein durchwachsenes Szenario mit anhaltenden Unsicherheiten. Einige makroökonomische Signale aus den USA sind weiter positiv, und für China wird fortgesetztes Wachstum erwartet. Die globalen Märkte werden durch das verhaltene Wachstum und erhöhte Unsicherheiten, zum Beispiel durch den Brexit in Europa und geopolitische Spannungen in verschiedenen Teilen der Welt, weiter belastet. Der Ölpreis und Effekte aus der Währungsumrechnung werden das Unternehmensergebnis voraussichtlich weiterhin beeinflussen. Angesichts dieser Entwicklungen und der laufenden Transformation von ABB wird erwartet, dass 2017 für den Konzern ein Übergangsjahr wird. Die attraktiven langfristigen Aussichten zur Nachfrage in den drei wichtigsten Kundensegmenten von ABB — Energieversorgung, Industrie, Transport und Infrastruktur — stützen sich auf die Energiewende und die Vierte Industrielle Revolution.

Ausführlicher Bericht 2. Quartal 2017

Text: ABB

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