Viele Architektinnen und Architekten installieren an Privathäusern keine Solarpanels, weil sie die blauschwarzen Tafeln optisch wenig überzeugend finden. Dies umso mehr, als es besonders in alpinen Regionen sinnvoll ist, die Panels an der Hausfassade und nicht am Dach anzubringen, weil die Dächer dort an Sonnentagen oft von Schnee bedeckt sind. Ein interdisziplinäres Team der Hochschule Luzern entwickelte aus diesem Grund eine Möglichkeit, Solarenergie auch ästhetisch attraktiv zu produzieren. In der Umwelt Arena Schweiz ist nun die Photovoltaik-Anlage «Swissness» mit bedruckten Panels im Einsatz. Ihre Leistung wird dort kontinuierlich gemessen und ab dem 1. Juli auf http://www.hslu.ch/umweltarena öffentlich zugänglich dokumentiert.
80 Prozent Leistung
Je dunkler die Oberfläche von Solarpanels ist, umso mehr Sonnenlicht kann sie absorbieren und damit auch mehr Energie produzieren. Die bedruckten Glasplatten, die als äusserste Fassadenschicht auf die Panels montiert werden, beeinträchtigen deshalb die Effizienz notgedrungen. «Achtzig Prozent der Leistung von herkömmlichen Panels werden aber doch erreicht. In der Umwelt Arena haben wir nun die Gelegenheit, dies durch ein konstantes Monitoring und den direkten Vergleich mit unbedruckten blauschwarzen Panels zu messen», sagt Stephen Wittkopf, Co-Leiter des Kompetenzzentrums Gebäudehülle der Hochschule Luzern – Technik & Architektur. «Wenn es dadurch gelingt, mehr Architektinnen und Architekten zur Berücksichtigung von Solarenergie zu motivieren, macht der vermehrte Einsatz die etwas verminderte Energieproduktion der einzelnen Panels leicht wett.»
Solarpanels als Dekoration in London
Auch für die Ecobuild-Messe London entwickelte die Hochschule Panels mit Mustern in Form von Mauerwerk, Dachschindeln, Schottenmuster und Britischer Fahne. Diese stiessen dort auf so grosses Interesse, dass der Innovationspark des Londoner Britischen Building Research Establishments sie als Ausstellungsobjekte für seinen Innovation Park in Watford bei London übernahm, wo sie jetzt ausgestellt sind – als Dekorationsobjekte im Innenraum.
Text: Hochschule Luzern (HSLU)
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