Per Stecker lädt man die Batterie des Elektroautos an der Stromtankstelle. ©Bild: KIT

E-Mobilität in Deutschland: 35‘000 Ladestationen bis 2020

(KIT) Bis zum Jahr 2020 sollen eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschenStrassen rollen. Wie viele Ladepunkte hierfür notwendig sind, war bislang offen. Im Rahmen des Projekts Laden 2020 entwickelten Wissenschaftler des DLR und des KIT Methoden und Modelle, um den Bedarf an öffentlichen und halböffentlichen Ladepunkten in Deutschland zu prognostizieren.


Insgesamt wird ein Bedarf von rund 35‘000 Ladepunkten geschätzt.

Basisladeinfrastruktur für Fernverkehr
„Für den Fernverkehrsanteil der eine Million E-Fahrzeuge würden rund 2600 Schnelllade-Tankstellen entlang der Autobahnen benötigt, sofern man unterstellt, dass E-Fahrzeuge wie konventionelle PKW genutzt werden“, erklärt Bastian Chlond vom Institut für Verkehrswesen des KIT. Für den Fernverkehr wurde zunächst eine Basisladeinfrastruktur untersucht, die das Durchqueren Deutschlands mit elektrischen Fahrzeugen erlauben würde. Für eine derartige Grundversorgung würden zwar zunächst lediglich 650 Ladepunkte für die Autobahnen und 180 Ladepunkte für Bundesstrassen benötigt. „Um lange Wartezeiten – gerade auch an Wochenenden und im Ferienverkehr – zu vermeiden, muss die Grundversorgung im Fernverkehr dann durch mehr Ladesäulen pro Standort ergänzt werden“, so Chlond.

Dadurch steigt für den Nutzer die Wahrscheinlichkeit, schnell eine freie Ladesäule zu finden. Im Alltagsverkehr, so die Analyse der DLR-Kollegen, ist eine öffentliche Ladeinfrastruktur am Strassenrand in Wohngebieten wegen der langen Belegungszeiten ineffizienter als etwa auf den Parkplätzen von Einkaufszentren. Durch einen höheren Anteil von privaten Ladepunkten wird der Bedarf an öffentlicher- und halböffentlicher Ladeinfrastruktur sehr deutlich verringert. Bereits eine Steigerung der Lademöglichkeit in privaten Haushalten um 10 Prozent lässt den Bedarf an öffentlichen Stationen um 20 Prozent sinken.

Schlussbericht des Forschungsprojekts Laden 2020 >>

Text: Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

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