Während der öffentlichen Auflage haben die von der Quartärbohrung Betroffenen die Möglichkeit, Einsprache zu erheben. Die Nagra plant, bis Ende 2017 insgesamt rund zehn Gesuche für Quartärbohrungen einzureichen.

BFE: Erstes Gesuch für Quartärbohrungen liegt öffentlich auf

(BFE) Das Quartär ist das jüngste geologische Zeitalter. Es hat vor rund 2.5 Millionen Jahren begonnen und dauert bis heute an. Im Rahmen der Standortsuche für geologische Tiefenlager will die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) diese Lockergesteinsschicht genauer untersuchen. Mit sogenannten Quartärbohrungen werden Bohrkerne gewonnen, die Hinweise zu Erosionsprozessen und zur tektonischen Aktivität in der Vergangenheit liefern können.


Bis Ende 2017 wird die Nagra beim Bundesamt für Energie (BFE) voraussichtlich rund zehn Gesuche für Quartärbohrungen einreichen. Nun liegt das erste Gesuch öffentlich auf. Es handelt sich um eine Quartärbohrung in Riniken (Kanton Aargau).

Während der öffentlichen Auflage haben die von der Quartärbohrung Betroffenen die Möglichkeit, Einsprache zu erheben. Die Nagra plant, bis Ende 2017 insgesamt rund zehn Gesuche für Quartärbohrungen einzureichen. Auch diese werden in den jeweiligen Gemeinden öffentlich aufgelegt und sind zudem auf der Internetseite des BFE zugänglich.

Hinweise zu
r geologischer Langzeitentwicklung
Die Quartärbohrungen sind vergleichbar mit Bohrungen für Erdwärmesonden und werden ab 2018 durchgeführt. Mit den gewonnenen Bohrkernen soll der jüngste geologische Zeitabschnitt der Standortgebiete rekonstruiert werden. Dadurch ergeben sich Hinweise zu deren geologischer Langzeitentwicklung. Die Standorte der Bohrstellen sind abhängig von den lokalen quartärgeologischen Verhältnissen. Sie können sich daher auch ausserhalb der geologischen Standortgebiete befinden.

Nur in geringe Tiefen
Quartärbohrungen erreichen meist nur eine Tiefe von ein paar Dutzend Metern, in Ausnahmefällen wenige Hundert Meter. Die Bohrarbeiten, der mobile Bohrturm hat eine Höhe von 10 bis 20 Metern, dauern wenige Wochen und werden tagsüber während der normalen Arbeitszeiten durchgeführt. Die Lärmemissionen sind vergleichbar mit Landwirtschafts- oder Forstarbeiten. Nach Abschluss der Bohrung wird die Bohrstelle vollständig geräumt und der Ausgangszustand wieder hergestellt.

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Text: Bundesamt für Energie

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