Durch die Nutzung industrieller Abwärme können deutschlandweit 37 Millionen Tonnen klimaschädlicher Emissionen im Jahr vermieden werden. Einen Beitrag dazu leisten die Leuchttürme energieeffiziente Abwärme.

Energieeffiziente Abwärme: 10 Unternehmen als Leuchttürme ausgewählt

(dena) Zehn Industrieprojekte hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) zu Leuchttürmen für energieeffiziente Abwärmenutzung erklärt. Alle Leuchttürme erschliessen ihr Abwärmepotenzial durch einen besonders innovativen oder wirtschaftlichen Technologieeinsatz und dienen anderen Unternehmen dadurch als Vorbild. Die dena berät die ausgewählten Industrieprojekte.


Die Beratung erstreckt sich auf die Planung und Umsetzung von Massnahmen zur Abwärmenutzung sowie auf die Beantragung von Fördermitteln. Gemeinsam haben die ausgewählten Leuchttürme das Potenzial, jährlich etwa 36‘000 Tonnen CO2 einzusparen.

Riesiges Potenzial
„Die Potenziale der Abwärmenutzung sind riesig. Deutschlandweit könnten Unternehmen pro Jahr bis zu 37 Millionen Tonnen CO2 und rund fünf Milliarden Euro Energiekosten einsparen, wenn Abwärme konsequent genutzt würde“, sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. „Allein unsere zehn Leuchtturmprojekte besitzen ein Einsparpotenzial von rund 200‘000 Megawattstunden Wärme und Strom jährlich. Das reicht aus, um 10‘000 Einfamilienhäuser etwa ein Jahr lang zu beheizen. Die dena hat damit einen wichtigen Grundstein für die Wärmewende in Deutschland gelegt, auf dem nun weitere Unternehmen aufbauen können.“

Die zehn ausgewählten Leuchtturmprojekte zeigen die hohe Bandbreite möglicher Abwärmenutzung in unterschiedlichen Branchen. Zu ihnen zählen:

  • der Kupferhersteller Aurubis AG, mit dessen Abwärme die enercity Contracting Nord GmbH zukünftig die Hamburger Hafencity Ost beheizt;
  • die Bosch Thermotechnik GmbH und Bosch KWK Systeme GmbH, die Abwärme für das Wärmeversorgungsnetz der Stadtwerke Giessen AG bereitstellen;
  • die Brauerei C. & A. Veltins GmbH & Co. KG, die zukünftig die Abwärme aus der Drucklufterzeugung zur Trinkwassererwärmung nutzt;
  • die Evers-Druck GmbH, deren Abwärme in Zukunft für die Wärmeversorgung in einem innovativen Quartierskonzept der Stadt Meldorf genutzt wird
  • die Evonik Industries AG, die durch Abwärmenutzung auf dem eigenen Gelände grosse Mengen an Prozessdampf einspart;
  • die Fahrzeugwerk Bernard Krone GmbH & Co. KG, die den Wärmeverbrauch beim Lackieren um über 40 Prozent senkt.
  • Die Georgsmarienhütte GmbH, die durch Abwärmenutzung im Stahlwerk Erdgas, Dampf sowie Strom einspart und Abwärme an die Stadtwerke Georgsmarienhütte GmbH übergibt, die diese speichert und nach Bedarf in das Fernwärmenetz der Stadt einspeist;
  • Die Getec heat & power AG, die als Contractor in einem Industrieunternehmen Abwärme über einen Wärmetransformator zur Dampferzeugung nutzbar macht.
  • Die Gilgen‘s Bäckerei & Konditorei GmbH & Co. KG, die Abwärme aus Backofen und Kühlung nutzt;
  • die Nestlé Deutschland AG, in deren Werk in Hamburg Abwärme zur Kälteproduktion eingesetzt wird.

Im Rahmen einer gross angelegten Förderinitiative des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) können Unternehmen für Investitionen in die Modernisierung, Erweiterung oder den Neubau von Anlagen, die Abwärme vermindern oder nutzen, zinsgünstige Darlehen von bis zu 25 Millionen Euro pro Vorhaben inklusive 30 Prozent Tilgungszuschüsse erhalten.

Weitere Informationen >>

Text: Deutsche Energie-Agentur (dena)

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