Am Freitag, 24. März 2017, gab die "Extra 330LE" eine weitere Premierenvorstellung: als weltweit erster Elektroflieger schleppte sie ein Segelflugzeug in die Höhe. Der nahezu lautlose Flugzeugschlepp von Pilot Walter Extra brachte eine LS8-neo in nur 76 Sekunden auf 600 Meter. "Der Schleppflug ist ein weiterer, sehr sichtbarer Beleg für die Leistungsfähigkeit unseres Rekordmotors", sagte Frank Anton, Leiter eAircraft in der Start-up-Einheit next47. "Sechs solcher Antriebe würden schon ausreichen, ein typisches 19-sitziges hybrid-elektrisches Flugzeug anzutreiben."
Das neue Antriebssystem von Siemens hatte erst im Juli 2016 seinen Erstflug absolviert. Dabei ist der handliche Elektromotor für Flugzeuge bereits Weltrekordhalter im Leistungsgewicht – bei einem Gewicht von nur 50 Kilogramm liefert er 260 Kilowatt elektrische Dauerleistung: fünfmal so viel wie vergleichbare Antriebe.
Elektrische Antriebe sind skalierbar
Die rund 1000 Kilogramm schwere Extra 330LE dient als Erprobungsträger für den neuen Antrieb – als Kunstflugzeug eignet sie sich besonders dafür, die Komponenten an ihre Belastungsgrenzen zu bringen, zu testen und weiterzuentwickeln. Eine Serienproduktion des Elektrofliegers ist derzeit nicht geplant. Die Technologie bringt Siemens zudem in seine Kooperation mit Airbus zum elektrischen Fliegen ein, die beide Unternehmen im April 2016 vereinbart hatten. Elektrische Antriebe sind skalierbar – auf Basis des Rekord-Motors werden Siemens und Airbus hybrid-elektrische Regionalflugzeuge entwickeln. "Bis 2030 erwarten wir erste Maschinen mit bis zu 100 Passagieren und rund 1000 Kilometern Reichweite", erklärt Anton. Siemens ist entschlossen, die hybrid-elektrischen Antriebssysteme für Luftfahrzeuge als künftiges Geschäft aufzubauen.
Text: Siemens
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