Laut Japans Ex-Premier geht es auch in der Schweiz darum, den Atomausstieg zu realisieren, bevor ein Unfall passiere. «Für Sie, Ihre Kinder und Enkel.» ©Bild: SES

Fukushima: Videobotschaft von Japans Ex-Premier für Schweizer Atomausstieg

(SES) Sechs Jahre nach Fukushima steht die Schweiz kurz vor einer der wichtigsten energiepolitischen Volksabstimmungen der letzten Jahrzehnte. Japans Ex-PremierNaoto Kan appelliert in einer Videobotschaft an die Schweiz, die Energiewende rasch voranzutreiben, und erläutert, wieso die Katastrophe in Fukushima noch lange nicht vorbei ist.


Er habe bis Fukushima nicht daran geglaubt, dass ein Unfall wie in Tschernobyl in einem hochtechnologisierten Land wie Japan möglich sei. «Das war ein fataler Irrtum», bilanziert Naoto Kan, Japans Premierminister während der Fukushima-Katastrophe, in seiner Videobotschaft. Auch in der Schweiz gehe es darum, den Atomausstieg zu realisieren, bevor ein Unfall passiere. «Für Sie, Ihre Kinder und Enkel.»

Atomarer Albtraum dauert an
Noch heute ist die nukleare Katastrophe in Fukushima nicht ausgestanden. Über 100'000 Menschen leben nach wie vor im Exil. Das havarierte Atomkraftwerk ist noch immer nicht unter Kontrolle. Im Februar wurden in den Reaktoren sogar die höchsten Strahlungswerte seit 6 Jahren gemessen.

Atomstrom durch Erneuerbare ersetzen
Nach Fukushima hat sich die Energielandschaft Japans stark verändert. Der Gesamtenergieverbrauch ist um rund 10 Prozent gesunken. «Nicht durch Verzicht», wie Naoto Kan betont, «sondern indem zuvor verschwendete Energie weggespart wurde.» Der Stromverbrauch ist um 20 Prozent gesunken. Gleichzeitig wächst der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien rasant, auch dank einer Einspeisevergütung, welche Naoto Kan als Premierminister eingeführt hatte. Es sei realistisch, den früheren Atomstromanteil von 30 Prozent innert 10 Jahren mit erneuerbaren Energien zu ersetzen.

JA zur Energiestrategie 2050
Am 21. Mai 2017 entscheidet das Stimmvolk über die gesetzliche Verankerung der neuen Energiepolitik. Mit der Energiestrategie 2050 werden hierzulande zwar noch keine AKW abgeschaltet, jedoch unverzichtbare Weichen für einen ersten Schritt in eine umweltschonende Energiezukunft gestellt. Zentraler Pfeiler ist die Förderung von Energieeffizienz und erneuerbarer Energien. Die Schweizerische Energie-Stiftung SES setzt sich für ein JA an der Urne ein. Denn die Energiewende ist alternativlos.

Text: Schweizerische Energie-Stiftung SES

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