Das Dotierkraftwerk Urnerloch wird Restwasser zur Stromproduktion nutzen. Mit geringen Auswirkungen auf die Natur kann so ökologischer Strom für rund 110 Haushalte produziert werden (Visualisierung). ©Bild: CKW

Kraftwerk Göschenen: Neues Dotierkraftwerk Urnerloch geplant

(PM) Die Kraftwerk Göschenen AG (KWG) plant direkt bei der Wasserfassung im Urnerloch den Bau eines Dotierkraftwerks. Die Baubewilligung wurde in diesen Tagen erteilt. Mit einem geringen Eingriff in die Natur kann so dereinst ökologischer Strom für 110 Haushalte produziert werden. Bei der Wasserfassung Urnerloch – unterhalb von Andermatt – werden die natürlichen Zuflüsse aus dem Urserntal gefasst.


Dieses Wasser wird durch einen drei Kilometer langen Druckstollen hinunter in die Kaverne in Göschenen geführt, wo die Turbinen zur Stromproduktion angetrieben werden.

Strom produzieren mit Dotierwasser
Bei der Wasserfassung selber wird Restwasser, sogenanntes Dotierwasser, bisher ungenutzt in die Reuss abgegeben. Im Sommer sind das bis zu 2'000 l/s, im Winter immerhin rund 400 l/s. Indem direkt unterhalb der bestehenden Wasserfassung eine kleine Zentrale gebaut wird, kann das Dotierwasser künftig zur Stromproduktion genutzt werden. Remo Infanger von der Geschäftsführung des KWG erklärt: «Es ist geplant, die kleine Zentrale teilweise in den Fels zu bauen, um den Eingriff in die Natur und Landschaft so gering wie möglich zu halten. Zudem werden die Oberflächen des Gebäudes auf die natürliche Umgebung angepasst.» Weil in diesem Gewässerabschnitt die Fischwanderung aufgrund der topografischen Verhältnisse eine untergeordnete Rolle spielt und das Gebiet mit bestehenden Infrastrukturbauten bereits stark vorbelastet ist, kann mit dem Dotierkraftwerk Urnerloch mit geringen Auswirkungen auf die Natur ökologischer Strom für rund 110 Haushalte produziert werden. Die installierte Leistung beträgt 131 kW, die Jahresproduktion rund 520’000 kWh. Damit leistet das Dotierkraftwerk Urnerloch einen wichtigen Beitrag an die Energiestrategie des Kantons Uri und des Bundes.

Rund 1.15 Mio. CHF Investitionen
Das KWG hat das Projekt in Zusammenarbeit mit kantonalen und kommunalen Behörden erarbeitet und den ökologischen Eingriff mit Umweltgutachten festgehalten. «Die Leitungen zur Zentrale werden durch einen bestehenden Spülstollen geführt, sie werden von aussen somit nicht sichtbar sein», sagt Remo Infanger. In diesen Tagen hat die Gemeinde Andermatt die Baubewilligung für das Dotierkraftwerk Urnerloch erteilt. Sobald diese rechtsgültig ist, wird KWG das Projekt im Detail planen. Die Bauzeit beträgt mit Winterunterbruch knapp ein Jahr, die Investitionssumme beläuft sich auf rund 1.15 Mio. CHF.

Text: Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW)

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