Frankreich ist erst das zweite Land weltweit, das staatliche Anleihen zur Finanzierung nachhaltiger Projekte ausgeben will.

Exportinitiative: Frankreich plant grüne Staatsanleihen

(©EEE) Wie das französische Umwelt- und Energieministerium kürzlich mitteilte, plant Frankreich für Anfang 2017 die erstmalige Ausgabe von sogenannten grünen Staatsanleihen. Die eingenommen Gelder sollen in Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz, für die Entwicklung einer nachhaltigen Verkehrsinfrastruktur und den Ausbau der erneuerbaren Energien investiert werden.


Für die auszugebenden Schuldverschreibungen ist eine Laufzeit von 15 bis 25 Jahren vorgesehen.

Regelmässige Rechenschaftsberichte
Um sicherzustellen, dass die Einnahmen aus den Anleiheemissionen ausschliesslich nachhaltigen Projekten zugutekommen, verpflichtet sich Frankreich zur regelmässigen Veröffentlichung von Rechenschaftsberichten, in denen die begünstigten Projekte aufgeführt werden. Insgesamt haben das Umwelt- und das Finanzministerium einen Investitionsbedarf von über 10 Mrd. Euro ausgemacht. Die Gelder aus den grünen Anleihen sollen zum einen an Projekte, die aus dem laufenden Staatshaushalt finanziert werden, und zum anderen an das staatliche Programm für Zukunftsinvestitionen (Programme d’Investissements d’Avenir, PIA) gehen.

Im Rahmen des PIA wurden seit seiner Einführung 2010 insgesamt 47 Mrd. Euro unter anderem in die Bereiche Industrie- und Gebäudeeffizienz, nachhaltiger Transport und erneuerbare Energien investiert. Über regelmässige Ausschreibungen erhalten Unternehmen und Forschungseinrichtungen Zuschüsse und zinsgünstige Kredite für innovative Demonstrationsprojekte.

Weitere Länder ziehen nach
Frankreich ist erst das zweite Land weltweit, das staatliche Anleihen zur Finanzierung nachhaltiger Projekte ausgeben will. Im Dezember 2016 hatte Polen als erster Staat grüne Anleihen mit einer fünfjährigen Laufzeit und einem Gesamtvolumen von 750 Mio. Euro emittiert. Laut Medienberichten planen auch Kenia, Luxemburg, Marokko, Nigeria und Schweden die Nutzung dieses Finanzierungsinstruments.

©Text: Deutsche Exportinitiative Erneuerbare Energien (EEE)

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