Die Anti-AKW-Bewegung fordert die deutsche Bundesumweltministerin Hendricks auf, endlich die eigenen Hausaufgaben zu erledigen und Uranbrennstofflieferungen aus Lingen und Gronau sofort einzu stellen.

BBU: Atomabkommen mit Belgien ist Augenwischerei

(BBU) Der deutsche Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und mehrere Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland und dem westlichen Niedersachsen kritisieren das am 19. Dezember geschlossene Atomabkommenzwischender deutschen Bundesumweltministerin Hendricks und der belgischen Atomaufsicht. Sie halten das Abkommen für Augenwischerei.


Denn selbst nach dem Eingeständnis der Ministerin bringt es keine erhöhte Sicherheit.

Beteiligung einstellen
Stattdessen fordern der BBU und die Anti-Atomkraft-Initiativen von Ministerin Hendricks, umgehend ihre eigene Beteiligung am Betrieb der belgischen Schrottreaktoren Tihange und Doel einzustellen: So werden noch immer angereichertes Uran aus NRW sowie Brennelemente aus Niedersachsen nach Belgien geliefert und sind dort erheblich für den Weiterbetrieb der AKWs mitverantwortlich. Der französische Atomkonzern Areva liefert aus Lingen mit Billigung des detuschen Bundesumweltministeriums Brennelemente für die belgischen Atommeiler Doel 1–3. Nach der aktuellen Transportliste des Bundesamtes für Strahlenschutz >> fanden die jüngsten Brennelementlieferungen von Lingen nach Doel gerade erst vor wenigen Tagen am 2., 7. und 12. Dezember statt.

Aus dem westfälischen Gronau beliefert zudem der Urananreicherer Urenco nach eigenen Angaben den belgischen AKW-Betreiber Electrabel mit angereichertem Uran zur Brennelementefertigung. Auch dafür gibt es Ausfuhrgenehmigungen, die vom Bundesumweltministerium abgesegnet werden.

Tief verstrickt
"Anstatt äusserst schwache Atomabkommen mit Belgien abzuschliessen, sollte Bundesumweltministerin Hendricks endlich die eigenen Hausaufgaben erledigen. Die Bundesregierung ist durch die Brennelementlieferungen aus Lingen sowie den Export von angereichertem Uran aus Gronau tief in den Betrieb der Schrottreaktoren Doel und Tihange verstrickt und ist damit für Störfälle dort mitverantwortlich. Die Ministerin muss deshalb die Uranbrennstofflieferungen aus Lingen und Gronau sofort einstellen. Es kann nicht sein, dass mehrere der belgischen Pannenreaktoren mit Uranbrennstoff aus Deutschland betrieben werden", forderte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Text: Deutscher Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)

show all

1 Kommentare

heinbloed

Die belgischen AKWs haben keine Abfallentsorgung mehr, nach einem Audit Ende 2015 durch die Genehmigungsbehörde wurde das Handling von strahlenden Abfällen verboten.
Der Dreck stapelt sich in und um die AKWs.

Das Beliefern solcher Kunden mit strahlendem Material ist vermutlich verboten. Aber Hendriks ist das egal, die Sozis haben (nicht nur in Deutschland) Atompaten.

Warum werden Atomlieferungen genehmigt wenn bekanntermassen keine Abfallbeseitigung besteht, wenn nicht mal Abfall verpackt werden darf?!

Nach Russland darf nicht mal mehr schwach angereichertes bzw. abgereichertes Uran geliefert werden ( es wird dort in der Steppe vergraben) aber nach Belgien mit gleichen Abfallproblemen wird angereichertes Uran in Form von Brennstäben geliefert ...

Kommentar hinzufügen

Top

Gelesen
|
Kommentiert