An der sogenannten Beraterstrasse der Kantone bekam man als Besucher jede Menge Tipps, Publikationen und Informationen zum Thema Energie. Erwünscht waren im Gegenzug auch Anregungen aus Besucherkreisen. ©Bild: T. Rütti

Harry Grünenwald, kaufmännischer Leiter der Grünenwald AG: «Rentable Wärmepumpen stellen Ölheizungen tatsächlich in den Schatten. Nur keine Angst vor höheren Investitionen!» Er brillierte mit Zahlenmaterial. ©Bild: T. Rütti

Barbara Rüttimann orientierte in ihrem gut besuchten Fachvortrag nicht über technische Aspekte rund ums Haus, sondern darüber, dass dem Energiefluss noch ganz andere Aspekte abgewonnen werden können: Feng Shui. ©Bild: T. Rütti

Philipp Hostettler, igaltbau.ch: «Massivbauten mit 40 bis 50 cm starken Backsteinmauerwerken weisen wegen ihrem ausserordentlichen Speichervermögen und dem passiven Solargewinn einen sehr geringen Energiebedarf auf.» ©Bild: T. Rütti

Bau+Energie Messe: Die Energiewende sichtbar machen

(©TR) An der 15. Auflage der Bau+Energie Messe vom vergangenen Wochenende begegneten sich Bauherren und Baufachleute sowie weitere interessierte Kreise. Erörtert wurden auf dem BernExpo-Areal neueste Technologien und innovative Konzepte der Gebäudetechnik. Als Besucher wurde man selbstverständlich auch über die Anwendung modernster Energieeffizienz sowie die Nutzungsmöglichkeiten von erneuerbaren Energien aufgeklärt.


Die führende Messe mit Kongress für energieeffizientes Bauen und Sanieren, modernen Holzbau und erneuerbare Energien zeigte mit den 350 Ausstellern den aktuellen Stand der Bauwirtschaft und wohin sich das nachhaltige und energieeffiziente Bauen entwickelt. «Clever umsetzen mit erprobten Instrumenten» stellte zum Messekonzept die Berner Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer fest. «Die Ziele sind klar: Steigerung der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien – und dies nicht erst seit Fukushima und der Energiestrategie 2050. Die Technik ist verfügbar, häufig fehlt es aber am Wissen.» An der sogenannten Beraterstrasse der Kantone bekam man als Besucher besonders viele Tipps, Publikationen und Informationen zum Thema Energie. Jetzt, nach der Messe, dürfte es sich lohnen, die Website von Energie Schweiz anzuklicken und all die eingesammelten Infobroschüren im Detail zu studieren.

Thematische Vielfalt der Fachvorträge
Adrian Grossenbacher zufolge war die «15. Schweizer Bau+Energie-Messe immerhin die einzige in der Schweiz, welche sich ausschliesslich mit dem energieeffizienten Bauen und Sanieren befasste», so der Bereichsleiter Gebäude BFE/EnergieSchweiz, der sich begeistert äusserte ob all der neusten Trends und Entwicklungen. Der Leiter dieser ZT Fachmesse, Marco Biland, unterstrich in seinem Statement die thematische Vielfalt der Fachvorträge. Effektiv vermochte das Spektrum das Publikum in nicht geringer Zahl zu mobilisieren. Grossen Zuspruch erfuhren zum Beispiel Themen wie Energieeffizienz, Gebäudesanierungen, digitales Planen und Bauen, gesunde Werkstoffe, aber auch Feng Shui und Homestyling. Für Marco Biland gab es ein Erfolgsrezept: «Die hohe Qualität prägte das Angebot der Messe: Besser bauen, besser leben.»

Hohe Rendite auf dem investierten Kapital

Das Kongressprogramm erfüllte seine Vorgabe, die Besucher auf den neusten Stand zu bringen bezüglich Wissen, Produkte und Dienstleistungen sowie erneuerbare Energien. Greifen wir aus dem bunten Strauss an Fachvorträgen zunächst jenen von Harry Grünenwald heraus. Der kaufmännische Leiter der Grünenwald AG rechnete den Zuhörern die finanziellen Unterschiede beziehungsweise Vorteile zwischen einer klassischen Ölheizung und einem Wärmepumpensystem vor. Das Rechenbeispiel und weitere Einzelheiten seines Referats findet man auch auf der Homepage der Wärmepumpenfirma Grünenwald AG und bei der Lektüre kommt man fast nicht umhin, dem Fazit beizupflichten: «Rentable Wärmepumpen stellen Ölheizungen tatsächlich in den Schatten. Aber nur keine Angst vor höheren Investitionen! Denn aus der Installation eines Wärmepumpensystems resultieren eine Wertvermehrung des Gebäudes sowie eine hohe Rendite auf dem investierten Kapital! Auch nicht unwichtig: Der Steuerabzug. Nicht zu befürchten braucht man zudem steigende Energiepreise. Denn: Diese fallen immer zugunsten eines energieeffizienteren Systems aus, im vorliegenden Fall zugunsten von Wärmepumpen. Unter dem Strich erhöhen steigende Energiepreise nur die Wirtschaftlichkeit eines Wärmepumpensystems.»

Fragestellung der Interessengemeinschaft Altbau
«Wusste Sie», zitieren wir Philipp Hostettler von der igaltbau.ch, «dass Energieverbrauchsanalysen, die nicht mit heute üblichen Computerberechnungen, sondern aufgrund des effektiven Heizölverbrauchs einer Liegenschaft erstellt werden, aufzeigen, dass Massivbauten mit 40 bis 50 cm starken Backsteinmauerwerken aus der Jahrhundertwende wegen ihrem ausserordentlichen Speichervermögen und dem passiven Solargewinn über das Mauerwerk während den Übergangszeiten einen sehr geringen Energiebedarf aufweisen und an der Fassade nicht wärmegedämmt werden sollen? Wussten Sie aber auch, dass viel Bauwissen, zum Beispiel über die geomantisch zweckmässige Auswahl eines Baugrundstücks, über die raffinierte Entfeuchtungsfunktion und den klimatischen Effekt einer massiven Backsteinwand, über physiologisch angepasste Strahlungswärme, über raumenergetische Wirkungen von Formen und Raumproportionen und über die psychologische Wirkung von Hausform, Gartengestaltung und Farbgebung eines Hauses im Zuge der Moderne in der Architektur verloren ging und wieder neu erarbeitet werden muss?» Architekt Hostettler hielt seinen Vortrag «Altbauten stimmungsvoll renovieren und energetisch optimieren» vor einem sehr wissbegierigen Publikum.   

©Text: Toni Rütti, Redaktor ee-news.ch 

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