Weichenheizungen in der Schweiz. ©Bild: Geothermie Schweiz

Geothermie: Energie für Schweizer Weichen?

(Geothermie Schweiz) Weichenheizungen benötigen viel Energie. Rund die Hälfte der Weichenheizungen in der Schweiz wäre für die Nutzung von Geothermie geeignet. Das zeigen Untersuchungen des Bundes. Mit Erdwärme liesse sich der Energieverbrauch signifikant senken. Welcher Standort sich für den Einsatz von Geothermie eignet, wird gerade in Studien ermittelt.


Jeden Winter verbrauchen die 10’000 bis 11’000 Weichenheizungen in der Schweiz zwischen 60 und 70 Gigawattstunden Energie. Betrieben werden sie mit Strom oder Gas. Keine einzige Weichenheizung nutzt Geothermie. Zum Vergleich: In Deutschland wurden in den letzten Jahren rund 30 geothermische Weichenheizungsanlagen in Betrieb genommen.

Kriterien ermittelt
Im Auftrag des Bundesamts für Verkehr (BAV) analysieren derzeit verschiedene Studien rund 8’600 Weichenheizungen in der Schweiz. Die Studien haben Kriterien definiert, um entscheiden zu können, ob sich ein bestimmter Standort für den Einsatz geothermischer Weichenheizungen eignet oder nicht. Zudem wurde ermittelt, wie viele solche Standorte es in der Schweiz gibt.

Die Analysen zeigen, dass rund die Hälfte der analysierten Weichenheizungen mit Geothermie betrieben werden könnten. Als grösste Hürde erweisen sich die Verbotszonen, in denen geothermische Bohrungen untersagt sind. Die Studien fanden jedoch keine Hinweise, dass die Nutzung von Geothermie für Weichenheizungen in der Schweiz nicht anwendbar wäre.

20 % weniger Energiebedarf
In der Schweiz wird heute in rund einem Viertel aller Gebäude mit Geothermie geheizt oder gekühlt. Wird dieser Anteil auf die Weichenheizungen übertragen, könnte der Energiebedarf dieser Heizungen pro Winter um rund 20 Prozent oder zwischen 12 und 14 Gigawattstunden gesenkt werden. Das entspricht dem durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch von 3000 Schweizer Haushalten.

Ziel der noch laufenden Studien ist eine Übersichtskarte mit allen für Geothermie geeigneten Standdorten von Weichenheizungen. Daraus soll das Potenzial für geothermische Weichenheizungen berechnet werden. Die Studien werden 2017 abgeschlossen.

Quellen
Hochschule Luzern – Technik & Architektur; Grüniger, Andrea: Übersichtsstudie Energieeffiziente Weichenheizung
Grüniger PLUS GmbH; Grüniger, Andrea: Standorteignung geothermischer Weichenheizungen.
Geowatt AG; Signorelli, Sarah: Potenzialbestimmung für geothermische Weichenheizungen in der Schweiz

Text: Geothermie Schweiz

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