Entwicklung der deutschen Energieimportrechnung 2006-2015. Der Ausbau der erneuerbaren Energie führt zu Einsparungen bei Importkosten für fossile Rohstoffe. ©Bild: Lichtblick, Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen

Gutachten: Die Energiewende zahlt sich aus

(PM) Am 14. Oktober gab die deutsche Bundesnetzagentur die EEG-Umlage für 2017 bekannt. Sie wird von 6.35 auf 6.88 Cent pro Kilowattstunde ansteigen. Diesem Zuwachs stehen sinkende Kosten für den Import fossiler Rohstoffe gegenüber: 2015 wurden durch den zunehmenden Einsatz erneuerbarer Energien bei Strom, Wärme und Verkehr fossile Rohstoffimporte in Höhe von 8.16 Milliarden Euro vermieden.


Dies geht aus einem Kurzgutachten des Öko-Instituts im Auftrag des Energie- und IT-Unternehmens Lichtblick und der Naturschutzorganisation WWF Deutschland hervor.

Unsachliche Kritik
„Die Kritik an den Kosten der erneuerbaren Energien ist unsachlich. Unsere Volkswirtschaft profitiert von den Zukunftsenergien. Milliardeneinsparungen beim Kohle- und Ölimport sowie sinkende Börsenpreise für Strom sind nur zwei von vielen wirtschaftlich sinnvollen Entwicklungen. Diese Trends müssen in eine ehrliche Kostenbilanz der Energiewende einbezogen werden“, sagt Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft von Lichtblick.

25 zu 66 Mrd. Euro
Im Jahr 2015 konnten im Vergleich zu 1990 bereits 11 Prozent bzw. 8.16 Milliarden Euro Importkosten für fossile Rohstoffe eingespart werden. Mit 4.35 Milliarden Euro entfielen über 50 Prozent der Einsparungen auf den Stromsektor. Im Wärmesektor wurden 2.81 Milliarden Euro an Gasimporten gespart. Im Verkehrsbereich konnten durch den Einsatz von Biokraftstoffen rund eine Milliarde Euro Importkosten vermieden werden. Insgesamt wurden in Deutschland 2015 etwa 25 Milliarden Euro für die Förderung der erneuerbaren Energien ausgegeben, während die Nettokosten für die Einfuhr fossiler Rohstoffe aus dem Ausland etwa 66 Milliarden Euro betrugen.

„Von der Förderung über das Erneuerbaren-Energien-Gesetz entfallen etwa 40 Prozent auf Investitionen in die Kostensenkung von Solar- und Windenergien. Diese Technologien stehen nun deshalb weltweit zu extrem günstigen Preisen zur Verfügung. Darüber hinaus sind die Investitionen in erneuerbare Energien ein zentraler Beitrag, um Deutschland zunehmend unabhängig von den Energieimporten aus instabilen Weltregionen zu machen. Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien ist damit nicht nur eine wesentliche Voraussetzung für wirksamen Klimaschutz – er ist gleichzeitig eine langfristige Investition in die Zukunftsfähigkeit unserer Volkswirtschaft“ erklärt Regine Günther, Generaldirektorin Politik und Klimaschutz beim WWF Deutschland.

Gutachten: Eingesparte Energie-Importkosten und Innovationseffekte erneuerbarer Energien >>

Text: Lichtblick SE

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