Absolute Werte in % der maximal möglichen monatlichen Sonnenscheindauer links, monatliche Sonnenscheindauer in % der Norm rechts. ©Grafik: Meteo Schweiz

Absolute Werte monatliche Niederschlagssumme in mm links, monatliche Niederschlagssumme in % der Norm rechts. ©Grafik: Meteo Schweiz

Absolute Werte Monatsmitteltemperaturen °C links, Abweichung der Monatsmitteltemperatur von der Norm rechts. ©Grafik: Meteo Schweiz

Jahre mit 30 Grad und höher in der Periode 25. –31. August, Messreihe Genève 1864–2016. ©Grafik: Meteo Schweiz

Jahre mit 30 Grad und höher in der Periode 25. –31. August, Messreihe Basel 1897–2016. ©Grafik: Meteo Schweiz

MeteoSchweiz: August 1.1 Grad über der Norm

(MeteoSchweiz) Die Augusttemperatur lag im landesweiten Mittel 1.1 Grad über der Norm 1981–2010. Die Sonnenscheindauer stieg dank des sehr sonnigen Monatsendes verbreitet auf 110 bis 125 Prozent der Norm. Die Niederschlagsmengen blieben in vielen Gebieten deutlich unterdurchschnittlich. In der Westschweiz und im Wallis und fiel regional nicht einmal ein Drittel der normalen Augustsummen.


Vom 1. bis zum 12. August lag die Tagesmitteltemperatur überwiegend unter der Norm 1981–2010. Eine Kaltfront aus Nordwesten mit eingelagerten Gewittern brachte vom 4. und 5. verbreitet kräftige Regenfälle. Mit der Zufuhr von kühler Nordseeluft sank die Tagesmitteltemperatur am 5. und 6. verbreitet 2 bis 4 Grad, in Berglagen 5 bis 6 Grad unter die Norm. Auf der Alpensüdseite blies am 5. ein kräftiger Nordwind mit 60 bis knapp 100 km/h im Flachland und 130 bis 140 km/h in höheren Lagen.

Weniger kräftig waren die Niederschläge beim Kaltfrondurchzug vom 9. August, kräftiger hingegen die anschliessende Abkühlung. In der zugeflossenen Polarluft aus der Region Grönland bewegte sich die Tagesmitteltemperatur im Flachland 3 bis 5 Grad, in Berglagen 5 bis 8 Grad unter der Norm 1981–2010. Die Schneefallgrenze sank regional bis auf 2000 m hinunter. Der Nordwind auf der Alpensüdseite erreichte Spitzen zwischen 50 und 70 km/h. Eine Warmfront aus Westen streifte am 12. die Ostschweiz und brachte hier etwas Regen, während sich in der übrigen Schweiz bereits die kommende Hochdrucklage abzeichnete.

Sonnige und heisse Monatsmitte
Vom 13. bis am 16. August war das Wetter über Mitteleuropa hochdruckbestimmt. In der Schweiz erreichte die Tageshöchsttemperatur meist 28 bis 31 Grad, im zentralen Wallis 32 Grad. Die Sonnenscheindauer bewegte sich zwischen 70 und 100 Prozent. Die Gewittertätigkeit war zunächst gering. Ein heftiges lokales Gewitter brachte in Chur am Abend des 14. innerhalb einer Stunde den Rekordwert von 39.7 mm Niederschlag. Die zweit höchste Stundenmenge vom Juli 2010 liegt mit 29 mm deutlich tiefer. Stundenwerte werden in Chur seit 1981 gemessen.

Gewitterluft
Ab dem 15. gelangte die Schweiz zunehmend in den Einflussbereich von Gewitterluft. Am 17. und am 18. August gab es ganztags verbreitet Gewitter. Am wenigsten davon betroffen war die Alpensüdseite. Eine warm-feuchte Südwestströmung brachte am 20. der ganzen Schweiz eine rege Schauer- und Gewittertätigkeit. Am Messstandort Coldrerio im Südtessin fielen am Vormittag innerhalb einer Stunde 65.9 mm Regen. Es war der zweithöchste im Südtessin gemessene Stundenwert seit Messbeginn 1981. Stabio registrierte am 20. August 1981 66.7 mm. Die höchste in der Schweiz aufgezeichnete Regensumme in einer Stunde fiel in Locarno-Monti am 28. August 1997 mit 99.1 mm.

Sonniges und heisses Monatsende
Ab dem 22. August schob sich aus Westen ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa, welches bis am 28. wetterbestimmend blieb. Bis am 26. lag die Sonnenscheindauer bei stahlblauem Himmel verbreitet bei 100 Prozent. Für das Flachland beidseits der Alpen heisst das 11 bis 13 Stunden Sonne pro Tag. Am 27. und 28. gab es meist zwischen 70 und 100 Prozent der möglichen Sonnenscheindauer.

Auf der Alpennordseite stieg die Tagesmaximum-Temperatur ab dem 25. August verbreitet auf 30 Grad und mehr. Für die Periode 25. bis 31. August gab es Rekordwerte. In Genf erreichte die Temperatur am 27. August 33.5 Grad, in Basel 33.8 Grad. In Genf ist es der deutlich höchste Wert für Ende August seit Messbeginn 1864. Basel zeigte am 28. August 1992 mit 33.7 Grad ein ähnlich hohes Tagesmaximum. Auf der Alpensüdseite lagen die Höchstwerte zwischen 28 und 30 Grad.

Extrem mild war es in hohen Berglagen. Auf dem Jungfraujoch in 3580 m Höhe wurde am 24. August mit 8.2 Grad die zweithöchste Tagesmitteltemperatur seit Messbeginn im Jahr 1933 registriert. Der Rekordwert von 8.8 Grad datiert vom 18. August 2012.

Regen bringt Abkühlung
Am 29. zog aus Westen eine Kaltfront mit Regen über die Schweiz. Ein darin eingelagertes heftiges Gewitter lieferte am Messstandort Brusio im Puschlav innerhalb von 10 Minuten 21.9 mm Regen. Die höchste bisher im Puschlav aufgezeichnete 10-Minuten-Summe erreichte 15.6 mm. Sie fiel am 20. August 2012 am Messstandort Poschiavo. In der etwas kühleren Luft bewegte sich die Tagesmaximum-Temperatur vom 29. bis am 31. August auf der Alpennordseite verbreitet zwischen 20 und 28 Grad, im zentralen Wallis zwischen 27 und 28 Grad und auf der Alpensüdseite zwischen 22 und 29 Grad.

Monatsbilanz

Die Augusttemperatur stieg verbreitet 0.6 bis 1.4 Grad über die Norm 1981–2010. Im Wallis lag sie meist 1.2 bis 1.8 Grad, im Engadin hingegen nur 0.4 Grad über der Norm. Im landesweiten Mittel war der August 1.1 Grad zu warm im Vergleich zur Norm 1981–2010.

Die Niederschlagsmengen erreichten in der Region vom Neuenburgersee zum Genfersee sowie regional im Jura nur 25 bis 35 Prozent der Norm 1981–2010. Im zentralen und östlichen Mittelland gab es verbreitet 40 bis 80 Prozent, lokal auch 90 bis 100 Prozent der Norm. Im Wallis sowie im nordwestlichen Tessin fielen meist nur 25 bis 45 Prozent der normalen Augustsummen. Die übrigen Gebiete der Alpen und der Alpensüdseite erhielten meist 60 bis 90 Prozent, lokal auch um 100 Prozent der Norm. Nur in ganz wenigen Gebieten gab es deutlich überdurchschnittliche Niederschlagsmengen, so im Unterengadin mit 110 bis 120 Prozent und am Messstandort Lugano mit 134 Prozent der Norm 1981–2010.

In den von der Niederschlagsarmut betroffenen Regionen gehört der August 2016 an einigen Messstandorten zu den zehn niederschlagsärmsten Augustmonaten seit Messbeginn. Les Charbonnières im Vallée de Joux registrierte mit 33.9 mm den niederschlagsärmsten August in der über 55-jährigen Messreihe.

Die Sonnenscheindauer bewegte sich verbreitet zwischen 110 und 125 Prozent der Norm 1981–2010. Lokal gab es auch Werte um 130 Prozent der Norm.

Text: Meteo Schweiz



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