In Beznau wurde die letzte grosse Investition in die abermalige Ertüchtigung des AKW, die mittlerweile als Fehlinvestition bezeichnet werden muss, von Heinz Karrer, dem heutigen Präsidenten von Economiesuisse, verantwortet.

SES-Aufruf zum 47-jährigen Bestehen von AKW BeznauI: Aus der Zeit gefallen

(SES) Zum morgigen 1. September jährt sich die kommerzielle Inbetriebnahme von Beznau I, dem ältesten AKW der Welt, zum 47. mal. Doch Beznau I steht aufgrund ungelöster Probleme am Reaktordruckbehälter seit bald eineinhalb Jahren still und liefert den eingeplanten Strom nicht ab. Zum Vergleich: In Europa wurden sämtliche AKW mit Baujahr 1969 bereits zwischen 1988 und 2006 stillgelegt.


Die Beznau-Eignerin Axpo verkennt diese Zeichen der Zeit mit unverständlicher Sturheit und setzt weiter auf eine Wieder-Inbetriebnahme. SES-Projektleiter Strom & Atom Nils Epprecht meint in diesem Zusammenhang: «Selbst wenn die Aufsichtsbehörde nochmals grünes Licht geben sollte, es ist offensichtlich dass das AKW am Ende seines Lebenszyklus angelangt ist - gebaut wurde es für eine Laufzeit von maximal 40 Jahren!»

Immense gebundene Mittel
Die finanziellen und personellen Ressourcen, die durch das AKW gebunden werden, sind immens und haben die Axpo längst in besorgniserregende finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Eine konsequente Neuorientierung des grössten Schweizer Strom-Konzerns wird so nachhaltig gestört.

Europäische AKW mit kommerzieller Inbetriebnahme 1969

Name

Land

Kommerzielle Inbetriebnahme

Stillgelegt

Doodeward

Niederlande

26.03.69

1997

Obrigheim

Deutschland

31.03.69

2005

Juelich

Deutschland

19.05.69

1988

Saint Laurent A-1

Frankreich

01.06.69

1990

Jose-Cabrera 1

Spanien

13.08.69

2006

Beznau 1

Schweiz

01.09.69

Noch in Betrieb


Fehlentscheide in der Chefetage
In Beznau wurde die letzte grosse Investition in die abermalige Ertüchtigung des AKW, die mittlerweile als Fehlinvestition bezeichnet werden muss, von Heinz Karrer, dem heutigen Präsidenten von Economiesuisse, verantwortet. Und ausgerechnet die Economiesuisse kämpft heute zuvorderst gegen ein geordnetes Ausschalten der AKW – und damit auch für den Ruf von Heinz Karrer.
 
Verantwortung jetzt übernehmen
Die Schweizerische Energie-Stiftung fordert deshalb die Betreiberin Axpo wie auch die Axpo-Eigner, die Kantone der Nord- und Ostschweiz auf, endlich die notwendige Verantwortung zu übernehmen und das AKW stillzulegen.

Text: Schweizerische Energie-Stiftung

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