Bevor die Gülle in den 1716 Kubikmeter messenden Edelstahl-Fermenter gepumpt wird, wird sie in einer Vorgrube gelagert. Der Gärrest wird komplett auf den eigenen Flächen als Dünger genutzt. ©Bild: Weltec

Biogas: Kroatische Schweinefarm nutzt Synergien zur Energiegewinnung

(PM) Im Sommer 2016 ist eine Biogasanlage vom deutschen Anlagenhersteller Weltec Biopower im nordkroatischen Varazdin in Betrieb gegangen. Die 250 Kilowatt Anlage des Schweinefarmers Dalibor Vrček passt gut in den betriebseigenen Kreislauf aus Lebensmittelproduktion, Gülleverwertung und Energieproduktion in Form von Strom, Wärme und Dünger.


Grundstock für die Energieproduktion ist die Gülle von einem ebenfalls neu errichteten Schweinestall mit 130 Sauen und 2800 Mastschweinen.

Erneuerbare um 30 Prozent steigern
Schon vor dem EU-Beitritt im Jahr 2013 hatte Kroatien sich den EU-Klimaschutzzielen verpflichtet, um die Voraussetzungen für Zuschüsse zu dezentralen Energieprojekten im ländlichen Raum zu schaffen. Mit diesen Förderungen und festen Vergütungssätzen für grünen Strom will die kroatische Regierung bis 2030 den Anteil der erneuerbaren Energien um rund 30 Prozent steigern. Die Rahmenbedingungen dafür sind sehr gut, denn das Füllhorn der Biomasse ist in Kroatien reichhaltig. Sie zählt zu den wichtigsten erneuerbaren Energieträgern im Land. Entsprechend können Biogasanlagen nicht nur bei der Verwertung von landwirtschaftlichen Produkten, sondern auch bei der Vergärung von Reststoffen und Abfällen aus der Lebensmittelindustrie nachhaltig mitwirken.

Auch für den familiengeführten Betrieb des Schweinehalters Dalibor Vrček waren die Ausgangsbedingungen gut, um die Synergie zwischen der Tierhaltung und der Biogaserzeugung zu schaffen. Neben der Förderung für den Bau konnte der Betreiber bei seiner Investitionsentscheidung mit einer festen Vergütung von 19 Cent pro eingespeiste Kilowattstunde Strom in den nächsten 14 Jahren kalkulieren. Diese Erlöse bilden eine solide Grundlage, um sein Geschäft zu diversifizieren. „Wir rechnen mit der Einspeisung von zwei Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Somit haben wir neben dem Ackerbau und Futtermittelproduktion sowie der Schweinemast und Direktvermarktung ein drittes stabiles Standbein aufgebaut“, freut sich Vrček über die gleichsam ökonomische sowie ökologische Weiterentwicklung seines 1990 gegründeten Betriebes.

Geeignete Infrastruktur
Überdies eignet sich die Infrastruktur des landwirtschaftlichen Betriebs sehr für das neue Geschäftsfeld. Bevor die Gülle in den 1716 Kubikmeter messenden Edelstahl-Fermenter gepumpt wird, kann sie in einer bereits vorhandenen Vorgrube gelagert werden. Angesichts des Gülleanteils reicht zudem ein kleiner, 35 Kubikmeter fassender Dosierer zum Eintrag der Feststoffe, wie Maissilage, aus. Der Gärrest wird komplett auf den eigenen Flächen als Dünger genutzt. Immerhin bewirtschaftet Vrček über 300 Hektar. Als zusätzliche Einnahmequelle dient die intelligente Wärmenutzung des 250-Kilowatt-BHKW und trägt so zur Wirtschaftlichkeit des Anlagenbetriebs bei.

Text: WeltecBiopower GmbH

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