Alpiq rechnet 2016 mit einer Nettoverschuldung von unter 1 Mrd. CHF. Bild: Alpiq

Alpiq: Solide operative Performance

(PM) Die Alpiq Gruppe behauptet sich im ersten Halbjahr 2016 in einem anspruchsvollen Umfeld mit einer soliden operativen Performance. Aufgrund der tieferen Grosshandelspreise liegt der Nettoumsatz mit 3.0 Mrd. CHF erwartungsgemäss unter Vorjahr (2015: 3.3 Mrd. CHF). Das EBITDA vor Sondereinflüssen steigt auf 239 Mio. CHF (2015: 234 Mio. CHF). Das Finanzergebnis wurde durch die verringerte Zinsbelastung aufgrund reduzierter Finanzschulden sowie durch Fremdwährungseffekte positiv beeinflusst. Das Reinergebnis vor Sondereinflüssen beträgt 41 Mio. CHF (2015: -52 Mio. CHF).


Im Rahmen der strukturellen Massnahmen zur langfristigen Sicherstellung der Kapitalmarktfähigkeit und nachhaltigen Profitabilität startete die bis zu maximal 49 % Öffnung des Wasserkraftportfolios im März plangemäss. Die erste Angebotsphase wurde im Juli abgeschlossen. In einer zweiten Phase wurde im August der Due-Diligence-Prozess gestartet.

Die Devestitionen nicht strategischer Assets im Zuge der laufenden Portfoliobereinigung liegen ebenfalls auf Kurs. Im ersten Halbjahr wurden unter anderem die Verkäufe der Beteiligungen an der AEK Energie AG und an der Romande Energie Commerce SA erfolgreich abgeschlossen. Die Nettoverschuldung konnte aufgrund der Devestitionen sowie nach Zuflüssen aus dem operativen Geschäft auf 1.2 Mrd. CHF gesenkt werden (2015: 1.3 Mrd. CHF). Die Liquidität erhöhte sich von 1.5 auf 1.6 Mrd. CHF. Im Juni 2016 wurde der Vertrag über den Verkauf der Beteiligung an der Alpiq Versorgungs AG zu einem Preis von 312 Mio. CHF unterzeichnet und die Transaktion Anfang Juli vollzogen.


Kommentar auf NZZ online
Die NZZ online schrieb am 26.8.16 zum Ergebniss der Alpiq heute: „Nach einem riesigen Verlust im Vorjahr hat die Energiegruppe Alpiq für das ersten Semester 2016 ein fast ausgeglichenes Ergebnis präsentiert (vgl. Tabelle). Das durch verschiedene Sonderfaktoren verzerrte Bild könnte fälschlicherweise den Eindruck erwecken, dass das hoch verschuldete Unternehmen das Schlimmste bereits hinter sich hat.“

Zum Bericht auf nzz online >>


Wasserstrom weiter unter Druck
Die gesamte Schweizer Stromproduktion aus Wasserkraft und Kernkraft war im ersten Halbjahr 2016 stark unter Druck. Grund hierfür sind die erneut tieferen Grosshandelspreise, welche unter den Gestehungskosten liegen. Die Gestehungskosten werden durch hohe öffentliche Abgaben belastet. Die regulatorischen Rahmenbedingungen diskriminieren Stromproduzenten wie Alpiq, welche im freien Markt agieren und über kein reguliertes Netz sowie Endkunden im Monopol verfügen. Die internationale Stromproduktion liegt dank höherer Verfügbarkeit der Kraftwerke über Vorjahr und ist rentabel.

Energiehandel nutzt Preisvolatilitäten
Der Bereich Commerce & Trading schliesst über dem Vorjahr ab. Alpiq nutzte Preisvolatilitäten zur Optimierung der Stromproduktion erfolgreich. Die internationale Kraftwerksbewirtschaftung liegt zudem dank des gewinnbringenden Einsatzes der Kraftwerke in den Systemdienstleistungsmärkten sowie des erfolgreichen Aufbaus eines flexiblen Erdgasportfolios deutlich über Vorjahr. Ost- und Südosteuropa weisen ein Ergebnis unter Vorjahr aus. In diesen Märkten ist Alpiq nach wie vor die Nummer eins im grenzüberschreitenden Energiehandel. Der Bereich der Dienstleistungen zur Laststeuerung wurde im Rahmen der Strategieumsetzung mit einer eigens dafür geschaffenen Einheit ausgebaut.

Energy Services ausgebaut
Der Bereich Energy Services liegt im angestammten Geschäft über dem Vorjahr. In der Gebäudetechnik konnte Alpiq Aufträge für energieeffiziente Komplettlösungen, darunter das neue Coop-Verteilzentrum in Schafisheim (CH), erfolgreich abschliessen. Getätigte Firmenakquisitionen wie Helion Solar sind integriert und liefern innovative Dienstleistungen im Bereich Solar- und dezentraler Speichertechnologie. In der Verkehrstechnik trägt der gute Verlauf von Grossprojekten, voran der Abschluss des Gotthard-Basistunnels, zur positiven Ergebnisentwicklung bei. Alpiq hat Folgeaufträge hinzugewonnen, darunter das Bahntechnikprojekt CEVA in Genf. Das Anlagenbau- und Servicegeschäft wurde ausgebaut. Zur Erweiterung der strategischen Präsenz für Energiedienstleistungen wurde in Deutschland die Jakob Ebling GmbH akquiriert. Mit dem Kauf des rumänischen Engineering-Unternehmens IPIP S.A. sichert sich Alpiq den geografischen Marktzugang in Osteuropa und steigert die Wettbewerbsfähigkeit. Für den Rückbau von Kernkraftwerken wurde eine Kooperation mit der deutschen STEAG Energy Services GmbH eingegangen. Somit stärkt Alpiq ihre Position in einem strategisch wichtigen Wachstumsfeld der Zukunft.

Ausblick
Das Marktumfeld bleibt aufgrund der anhaltend tiefen Grosshandelspreise herausfordernd. Hinzu kommen wettbewerbsverzerrende Rahmenbedingungen in der Schweiz, welche Stromproduzenten ohne reguliertes Netz und gebundene Endkunden massiv unter Druck setzen. Dies verringert die Ertragskraft der Schweizer Stromproduktion im freien Markt erheblich. Deshalb erwartet Alpiq für 2016 ein EBITDA vor Sondereinflüssen unter Vorjahr. Die Reduktion der Nettoverschuldung sowie der Abhängigkeit von den Grosshandelspreisen haben für Alpiq weiterhin höchste Priorität. Daher werden die strukturellen Massnahmen, welche die Öffnung des Wasserkraftportfolios und Devestitionen im Rahmen der strategischen Portfoliobereinigung umfassen, sowie das Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm entschlossen implementiert. Alpiq rechnet 2016 mit einer Nettoverschuldung von unter 1 Mrd. CHF. In den Bereichen Commerce & Trading und Energy Services wird das Unternehmen Wachstumschancen auch künftig gezielt nutzen. Alpiq setzt ihren Transformationsprozess von einer klassischen Energieproduzentin hin zu einer innovativen Energiedienstleisterin mit europäischer Ausrichtung konsequent fort.

Text: Alpiq

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