Bis 2020 plant Ungarn, Geothermie-Kraftwerke mit einer Stromerzeugungskapazität von 57 MWe zu errichten.

Exportinitiative: Erstes Geothermie-Kraftwerk in Ungarn

(©EEE) In der ungarischen Kleinstadt Tura, 50 km östlich von Budapest, wurde mit dem Bau des ersten stromerzeugenden Geothermie-Kraftwerks in Ungarn begonnen. Die Anlage soll innerhalb eines Jahres gebaut werden und über eine Kapazität von 2.7 MWe verfügen. Zudem ist geplant, das heisse Thermalwasser nach dem Einsatz zur Stromerzeugung zur Beheizung eines Gewächshauses zu nutzen.


Über die zur Verfügung stehende Wärmekapazität liegen bislang keine Informationen vor. Anschliessend wird das Wasser wieder in die geothermische Quelle injiziert, um eine nachhaltige Nutzung des Reservoirs zu gewährleisten.

Investor aus Singapur
Die Kosten für den Bau des Kraftwerks wurden mit 3.4 Mrd. HUF (10.7 Mio. EUR) angegeben. Für Vorbereitungsarbeiten werden weitere 2.1 Mrd. HUF (6.6 Mio. EUR) benötigt. Das Geld stammt von einem Investor aus Singapur, der Anfang Mai 2016 vom ungarischen Projektentwickler einen Anteil von 51% an dem Vorhaben erworben hat.

Dem Kraftwerk in Tura könnten in den nächsten Jahren noch weitere Anlagen folgen. Laut seinem National Renewable Energy Action Plan (Nreap) aus dem Jahr 2010 plant Ungarn, bis 2020 Geothermie-Kraftwerke mit einer Stromerzeugungskapazität von 57 MWe zu errichten. Ausserdem soll die geothermische Wärmenutzung von 245 ktoe Ende 2014 auf 357 ktoe im Jahr 2020 steigen.

Strom aus Geothermie-Kraftwerken wird aktuell je nach Anlagengrösse mit 3 bis 12 Eurocent pro kWh vergütet. Die Laufzeit wird dabei von der ungarischen Energiebehörde festgelegt und orientiert sich an der Amortisationsdauer der einzelnen Anlagen. Die Geothermische Wärmenutzung kann durch das EU-finanzierte Economic Development and Innovation Operative Programme (Ediop) und das Environment and Energy Efficiency Operational Programme (Eeeop) gefördert werden. Während das Ediop günstige Kredite anbietet, bezuschusst das Eeeop ausgewählte Projekte.

©Text: Deutsche Exportinitiative Erneuerbare Energien (EEE)

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