Seit 1972 stellt die Hegner Fenster AG Kunststofffenster auf höchstem Qualitäts- und Energieeffizienzniveau her. ©Bild: EnAW

Hegner Metall beliefert ihre Kunden aus der Maschinenindustrie, dem Apparate- und Gerätebau, dem Fassadenbau sowie der Medizinaltechnik mit Produkten von Schweizer Qualität. ©Bild: EnAW

J. Hegner: Energie sparen kann jeder

(PM) Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Die J. Hegner AG kann dies für ihre Reise in eine energieeffizientere Zukunft bestätigen. Auch anfangs kleine Massnahmen haben eine grosse Wirkung. Und diese kann jede und jeder umsetzen. Die finanzielle Entlastung sollte Überzeugung genug sein: Das Unternehmen spart jährlich fünf Prozent Energie und somit rund 4000 Franken ein.


Die J. Hegner AG wurde 1947 von Josef Hegner aus einem Bauernbetrieb heraus gegründet. Er reparierte mit handwerklichem Geschick die Maschinen der umliegenden Landwirtschaftsbetriebe. Sein Sohn erlernte daraufhin den Mechanikerberuf, um das Werk des Vaters in einem richtigen Werkstattbetrieb weiterzuführen. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Firmen, insbesondere aus der Möbelbranche, kam die Basis des heutigen Geschäftes zustande: Metallfüsse für Nachttische bildeten den Ausgangspunkt.

Verschiedene Standbeine
Die Holding J. Hegner AG umfasst die beiden Tochterfirmen Hegner Metall und Hegner Fenster. Die Geschichte des zweiten Unternehmens beginnt 1972. Und zwar eher durch Zufall. Josef Hegner junior stösst in Österreich auf einen Hersteller von Kunststofffenstern. Die Idee findet Anklang bei ihm, woraufhin er sie zurück in die Schweiz und in die Produktionshallen der J. Hegner AG bringt. Solche Erweiterungen der Geschäftstätigkeit sind in den Augen von Hansjörg Hegner, der den Betrieb heute in dritter Generation führt, von grösster Wichtigkeit. «Das Geschäft läuft mal besser, mal weniger gut. Um in schwierigeren Zeiten am Ball zu bleiben, ist es wichtig, sich auch mal neu zu orientieren. Sonst bleibt man irgendwann stehen», meint Hegner. Mit seinem Einstieg 1983 wurde die Fensterverarbeitung professionalisiert. Zuvor wurden diese neben dem Alltagsgeschäft durch Mitarbeitende der Metallverarbeitung produziert. Neu setzte man auf Spezialisten, die sich nur auf die Herstellung von Fenstern konzentrierten. Das zweite Standbein Hegner Fenster sicherte sich so in der Holding seine Legitimation mit mittlerweile 25 Mitarbeitenden

Schritt für Schritt
Seit 2014 ist die J. Hegner AG mit der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) in Kontakt. Im vergangenen Jahr ging es schwergewichtig darum, alte Maschinen und Gebäudeteile zu ersetzen und auf den neusten Stand zu bringen. Im Rahmen des Gebäudeprogrammes des Bundes wurden 2015 die Dächer in den Betriebshallen saniert. «Die Hallen sind aus den Sechzigerjahren und die Dämmung ist ziemlich überholt. Die Wärme aus den Hallen drang über die Dächer ganz einfach nach aussen. Im Winter hatten wir nie Schnee auf den Dachflächen », konstatiert Hegner. Dank neuen, isolierenden Materialien dringt nun weniger Abwärme der Maschinen nach aussen. Da diese auch zur Erwärmung des gesamten Raumes genutzt wird, kann die Heizung im Winter später eingestellt und im Frühling früher abgestellt werden.

Seit Anfang dieses Jahres ist die J. Hegner AG Teilnehmerin im KMU-Modell der EnAW. In Zusammenarbeit mit Oliver Luder, dem zuständigen EnAW-Berater, wurde für den Zeithorizont 2016 bis 2019 ein erstes Massnahmenpaket zusammengestellt. «Mehrere kleine Massnahmen konnten wir bereits umsetzen», meint Hegner zu den ersten Erfolgen. Luder bestätigt die Wirkung dieser Umsetzung: «Viele kleinere Massnahmen gerade im Unterhalt von technischen Anlagen bringen einen wesentlichen Beitrag zum Kosteneinsparen mit sich.»

Grosses Bewusstsein
In der J. Hegner AG stehen Energieeffizienz und ein sorgfältiger Umgang mit den Ressourcen hoch im Kurs. Jeden Abend macht Hegner einen Rundgang durch den Betrieb, um allfällig vergessen gegangene Geräte noch abzustellen. Auch mahnt Hegner seine Mitarbeitenden, Thermostate nicht unnötig zu verstellen oder das Licht in Räumen, in denen es hell genug ist, zu löschen. «Privat halte ich es genau gleich. Den Fernseher schalte ich nach Gebrauch immer komplett aus», erläutert Hegner. Es sei einfach, Energie zu sparen, denn «wenn zum Beispiel jeder seinen Fernseher komplett ausschalten würde, könnte man damit umgerechnet den jährlichen Stromverbrauch der Stadt Genf einsparen.» Luder schätzt das gute Beispiel, mit dem Hegner vorangeht: «Energiesparen ist Chefsache bei der Familie Hegner.»

Die EnAW habe Hegner aufgezeigt, dass man mit vielen kleinen Massnahmen einiges bewirken kann. «Ich finde es erstaunlich, auf welche Details geachtet wird», sagt er. Bestes Beispiel sei ein Türschliesser: Zwischen der beheizten Halle 8 und einem unbeheizten Treppenhaus stand eine Türe häufig offen, wodurch unnötig Wärme abgeführt wurde. Durch einen automatischen Schliessmechanismus wurde das Problem auf einfache Weise gelöst.

Zusätzliche Massnahmen
Natürlich kann man auch mit grösseren Massnahmen markante Veränderungen hervorrufen. So wurde beispielweise der alte Kohlendioxidlaser durch eine neue Fiber-Lasermaschine ersetzt. Neue Technologien sind oft energieeffizienter. Die neue Maschine kommt mit weniger als der Hälfte der vorherigen Leistung aus. Dadurch können pro Jahr 1080 Kilowattstunden Strom eingespart werden. Summiert man alle geplanten Massnahmen in der Periode von 2016 bis 2019, kann die J. Hegner AG mit einer jährlichen Stromeinsparung von 11‘000 Kilowattstunden rechnen. Das entspricht einer finanziellen Ersparnis von 1700 Franken pro Jahr und ist etwas mehr als der durchschnittliche Jahresverbrauch von zwei Haushalten. Die Ersparnisse beim Erdgas sind sogar noch höher. Diese belaufen sich auf voraussichtlich 26‘ 000 Kilowattstunden respektive 2000 Franken pro Jahr. Hansjörg Hegner gibt sich aber keineswegs mit dem Status Quo zufrieden: «Ich trage so viel bei, wie ich kann, um die Umwelt zu schonen.


Interview mit Hansjörg Hegner, Verwaltungsratspräsident und Inhaber J. Hegner AG

Ihre Kunden kommen aus exportorientierten Branchen. Wie hat Sie die Aufhebung des Euro-Mindestkurses getroffen?
Wir verkaufen unsere Produkte und Dienstleistungen zwar kaum direkt ins Ausland. Aber der Grossteil unserer Kunden. Schweizer Industriefirmen exportieren ins Ausland und merken den Währungsunterschied eindeutig. Und über diesen Umweg betrifft die Aufhebung auch uns. Viele Firmen überlegen sich, ob sie Dienstleistungen nicht im günstigeren Ausland beziehen sollen.

Wie können Sie dies verhindern?
In solchen Situationen muss man sich überlegen, was man zusätzlich oder neu anbieten kann. Wir haben nun begonnen, Engineering- Dienstleistungen anzubieten. Und zwar mit einigem Erfolg. Von einem unserer Kunden, der in der Haustechnik tätig ist, haben wir den Auftrag erhalten, ein bestehendes Lüftungsgerät zu verbessern. Es sollte leiser, leistungsfähiger und effizienter werden. Zusammen mit der Hochschule Luzern haben wir bei Hegner Metall das Gerät neu entwickelt. Laut der Prüfstelle Energie-Cluster, die im Auftrag des Bundesamtes für Energie arbeitet, ist es das Beste der Schweiz.

Was ist Ihnen bei der Entwicklung solcher Geräte wichtig?
Wir wollen mit Engineering-Dienstleistungen natürlich auch Arbeit in unsere Produktion holen. Uns liegt es am Herzen, dass wir diese Geräte in unseren Hallen herstellen können.

Wie nehmen Sie die Zusammenarbeit mit der EnAW wahr?
Sehr positiv. Obwohl wir noch nicht lange Teilnehmer sind, konnten wir erste Erfolge feiern. Mir persönlich ist es wichtig, möglichst schonend mit Ressourcen umzugehen. Herr Luder hilft uns dabei wesentlich, indem er mit wachsamen Augen durch den Betrieb geht und alles genau unter die Lupe nimmt. Vier Augen sehen bekanntlich immer mehr als zwei.

Text: Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW)

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