Rund 30 Betriebe haben im letzten Jahr 10 Mio kWh Solar- und 40 Mio kWh Biomasse-Strom produziert.

Kongress Holzindustrie Schweiz: Herausforderung angenommen

(PM) HIS-Präsident Thomas Lädrach (Erlenbach i.S.) konnte über 100 Mitglieder und Gäste zum Kongress in Gossau begrüssen. Die Frankenstärke, die sich anfangs 2015 durch die Aufgabe des Euro/Franken-Mindestkurses noch einmal akzentuierte, bleibt eine grosse Herausforderung für die Schweizer Holzindustrie. Der Produktionsrückgang um lediglich 3% im letzten Jahr zeigt aber, dass die Marktanteile verteidigt werden. Und diesen Kurs wird die Branche auch 2016 halten, so Thomas Lädrach.


Die Frankenaufwertung führte quasi über Nacht zu tieferen Schnittholzpreisen. Einen Preisrückgang mussten die Produzenten auch beim Restholz für die Platten- und Papierindustrie hinnehmen - und die energetische Verwertung bot wegen der zu warmen Witterung und dem niedrigen Ölpreis keine Alternative.

Entlastung gab es in der Beschaffung, wo die Waldbesitzer eine Anpassung der Rundholzpreise tolerierten. Und die Versorgungslage ist weiterhin gut und stabil – zumal die Frühjahrswitterung mitspielte und noch nicht zum befürchteten Borkenkäferschaden geführt hat.

Trotz einigen Bremsspuren in der Bauwirtschaft bleiben die Absatzperspektiven für Schweizer Schnittholz gut, nicht zuletzt dank den erhöhten Investitionen in das Herkunftszeichen Schweizer Holz.

Fragezeichen zur Stromrechnung
Der Kostendruck wird sich nicht vermindern. Deswegen befasste sich der Kongress auch mit den Perspektiven auf dem Strommarkt, wo sich Holzindustrie Schweiz tiefere und nachvollziehbare Netzkosten und Gebühren wünscht. Trotz Vorteilen beim Stromeinkauf gibt es auf der Stromrechnung (dem nach Rohstoff und Personal drittwichtigsten Kostenblock) negative Entwicklungen und zu viele Unsicherheiten. Wie zuverlässig ist die Politik? Daneben produziert die Holzindustrie immer mehr eigenen Strom: Rund 30 Betriebe haben im letzten Jahr 10 Mio kWh Solar- und 40 Mio kWh Biomasse-Strom produziert. Der Stromverbrauch der Branche von 60-70 Mio kWh wird 2017 übertroffen, wenn zwei weitere Biomasse-Anlagen ans Netz gehen.

Zu hohe Logistikkosten
Die Logistikkosten zwischen Waldbesitzer und Sägewerk sind durch die LSVA und die Frankenaufwertung weit neben den Wettbewerb geraten. Trotz Scheitern der politischen Vorstösse bezüglich Transportkosten für Rohholz besteht hier weiter Entlastungsbedarf.
Holzindustrie Schweiz freut sich aber, dass die Revision des Waldgesetzes wenigstens etwas Spielraum für die Senkung der forstlichen Logistikkosten gebracht hat – mit Seilkranbeiträgen und der Erneuerung von Waldstrassen. Es ist wichtig, dass die kantonalen Forstdienste diesen Spielraum rasch zu Gunsten der Waldbesitzer nutzen.

Text: Präsident Holzindustrie Schweiz

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