Mit dem virtuellen Kraftwerk entwickelt Ökostrom heute Lösungen, damit die Mitglieder morgen bereit sind für die politisch geforderte bedarfsgerechtere und flexiblere Produktion. ©Bild: Ökostrom Schweiz

Ökostrom Schweiz: Virtuelles Kraftwerk stärkt Marktposition

(PM) An der Generalversammlung der Genossenschaft Ökostrom Schweiz, dem Verband der landwirtschaftlichen Biogasanlagenbetreiber, waren die Zukunft des Energiemarkts und die Marktchancen für neue erneuerbare Energien die zentralen Themen. Präsident Michael Müller informierte über den aktuellen Entwicklungsstand der neuen Tochtergesellschaft.


Diese hat an der letzten Generalversammlung den Auftrag erhalten, ein virtuelles Kraftwerk aufzubauen, um dadurch die Vermarktung von neuen erneuerbaren Energien in einem liberalisierten Strommarkt sicherstellen zu können. Das virtuelle Kraftwerk ist zwischenzeitlich erfolgreich am Markt.

Energiebrancheim Umbruch
Auch wenn die politische Beratung der Energiestrategie noch im Gang ist und die Schlussabstimmungen zu den geänderten Artikeln zur Energiestrategie 2050 des Bundes erst in der Sommersession stattfinden, kann eines bereits jetzt gesagt werden: Die Energiebranche ist im Umbruch und es bleibt aktuell kein Stein auf dem anderen. Auch die landwirtschaftlichen Biogasanlagenbetreiber sind von diesen Umwälzungen betroffen. Sie kämpfen mit einer zunehmenden Regulierungsdichte, steigenden Auflagen und bürokratischen Erschwernissen. In diesem Umfeld ist es wichtiger denn je, geschlossen zusammen zu stehen und die gemeinsamen Interessen gebündelt wahrzunehmen. Diesem Selbstverständnis lebt die Genossenschaft Ökostrom Schweiz nach. Bislang mit beachtlichem Erfolg: So darf die Genossenschaft wiederum auf ein erfolgreiches Tätigkeitsjahr zurück blicken.

Zukunft hat bereits begonnen
In den Köpfen der Mitarbeitenden hat die Zukunft längst begonnen und so arbeitet die Genossenschaft aktiv an Lösungen von morgen. So zum Beispiel mit dem Aufbau des virtuellen Kraftwerkes über die im letzten Geschäftsjahr neu gegründete Tochtergesellschaft Fleco Power AG. Im Rahmen der Energiestrategie 2050 des Bundes wird eine Flexibilisierung der Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien gefordert. Landwirtschaftliche Biogasanlagen sind für die bedarfsorientierte Produktion prädestiniert, zumal Gasspeichermöglichkeiten vorhanden sind. Es geht beim virtuellen Kraftwerk darum, heute Lösungen zu entwickeln, damit die Mitglieder morgen bereit sind für die politisch geforderte bedarfsgerechtere und flexiblere Produktion. Gleichzeitig werden auf diese Weise technische Grundlagen vorhanden sein für den ebenfalls gewünschten lokalen Beitrag zur Netzstabilität im Speziellen und die Zeit nach der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) im Allgemeinen. Wie bereits bis anhin bleibt es auch weiterhin das grosse Bestreben der Genossenschaft, sich im Voraus für neue Herausforderungen zu rüsten – wenn die gesetzlichen Spielregeln bereits definitiv bekannt sind, ist es zu spät. Dann nämlich sind viele Nachahmer da, die davon profitieren wollen. Ziel der Genossenschaft Ökostrom Schweiz ist es jedoch Voraussetzungen zu schaffen, dass möglichst der grösste Teil der Wertschöpfung bei den unabhängigen dezentralen Produzenten bleibt, wodurch diese unabhängig bleiben und selbst entscheiden können.

Vielseitige Tätigkeiten
An der Generalversammlung von Ökostrom Schweiz diskutierten kürzlich in der Vianco Arena Brunegg rund 60 Mitglieder auch über die weiteren Tätigkeiten der Genossenschaft. Geschäftsführer Stefan Mutzner erläuterte die Schwerpunktaufgaben des vergangenen Geschäftsjahres. Neben der Weiterentwicklung der Klimaschutzprojekte (unter anderem wurde eine Klimaschutzprogramm für die Wärmerückgewinnung aus Gärgülle erfolgreich vom BAFU registriert) und der Vermarktung der CO2-Reduktionsbescheinigungen sowie der Koordination der Co-Substrat-Mengen, sei vor allem die politische Interessenvertretung für einen Grossteil der Arbeit der Geschäftsstelle verantwortlich gewesen. Im Rahmen des von EnergieSchweiz geförderten Projektes „Aufbau eines Benchmark Systems für landwirtschaftliche Biogasanlagen in der Schweiz“ wurde auch ein Benchmarking für landwirtschaftliche Biogasanlagen entwickelt, getestet und durchgeführt. Im Benchmarking Biogas werden betriebswirtschaftliche und produktionstechnische Daten erhoben und daraus biologische, energetische und ökonomische Produktions- und Effizienzkennzahlen für jede teilnehmende Biogasanlage gebildet. Dadurch kann sich jede Biogasanlage über die Jahre sowohl mit sich selbst als auch mit den anderen teilnehmenden Biogasanlagen sowie mit Referenzanlagen (best-practice) vergleichen und so die Gesamteffizienz der Anlagen laufend optimieren.

Zuversichtlicher Blick in die Zukunft
Präsident Michael Müller und Geschäftsführer Stefan Mutzner sind sich einig, dass die Genossenschaft Ökostrom Schweiz dank innovativer Ideen im schwierigen und sich im Wandel befindlichen Umfeld bestens gerüstet ist und blicken positiv in die Zukunft.

Text: Genossenschaft Ökostrom Schweiz


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