Neben der Untersuchung der Umweltaspekte beim Fracking wurden in der neuen BGR-Studie auch die geologischen Ressourcen detailliert untersucht.

Neue BGR-Studie zu Schiefergas und Schieferöl in Deutschland: Trinkwasserschutz und Fracking sind vereinbar

(BGR) Trinkwasserschutz und Fracking sind aus geowissenschaftlicher Sicht miteinander vereinbar. Das ist ein Ergebnis der neuen Studie der deutschen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) „Schieferöl und Schiefergas in Deutschland – Potenziale und Umweltaspekte“.


Hydrogeologische Modellierungen der BGR für geologische Formationen, die für eine Schieferöl- oder Schiefergasförderung grundsätzlich in Betracht kommen, ergaben: Injizierte Fracking-Fluide steigen aus dem tieferen Untergrund nicht in das Grundwasser auf, aus dem unser Trinkwasser gewonnen wird. Auch die künstlich durch Fracking erzeugten Risse im Gestein erreichen nach den Untersuchungen nicht die zur Trinkwassernutzung geeigneten Grundwasserschichten. Fazit der BGR-Experten: Gefahren für das Grundwasser bestehen bei der Auswahl geeigneter Standorte im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben sowie der Einhaltung des Standes der Technik nicht.

Förderbaren Mengen auf 320 bis 2030 Milliarden Kubikmeter Erdgas
Neben der Untersuchung der Umweltaspekte beim Fracking wurden in der neuen BGR-Studie auch die geologischen Ressourcen detailliert untersucht. Danach werden die nach heutigem technologischem Stand in Deutschland förderbaren Mengen auf 320 bis 2030 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Schiefergesteinen beziffert. Gegenüber der ersten vorläufigen Abschätzung der BGR im Jahr 2012, bei dem der Wert mit 700 bis 2300 Milliarden Kubikmeter angegeben war, hat sich das Ressourcen-Potenzial leicht verringert. Die Grössenordnung dieser als nicht-konventionell bezeichneten Vorkommen übersteigt damit allerdings weiterhin deutlich Deutschlands konventionelle Erdgasreserven und -ressourcen von rund 90 Mrd. m³ bzw. 110 Mrd. m³ (inklusive Tight Gas).

13 bis 164 Millionen Tonnen Schieferöl
Erstmals hat die BGR im Rahmen der Studie auch die Schieferöl-Ressourcen ermittelt. Danach verfügt Deutschland mit 13 bis 164 Millionen Tonnen über ein Potenzial, das in etwa der Grössenordnung der konventionellen Erdölreserven (31 Millionen Tonnen) und Ressourcen (20 Millionen Tonnen) entspricht.

Im Unterschied zur ersten Abschätzung hat die BGR in ihrer Studie jetzt alle aus geologischer Sicht relevanten Gesteinsformationen für Schieferöl und Schiefergas erfasst. Bei sieben der betrachteten Formationen wurde ein Schiefergas- bzw. Schieferöl-Potenzial identifiziert. Die grössten Potentiale sind im norddeutschen Becken – und hier vor allem im Posidonienschiefer in einer Tiefe von mehr als 1000 Meter – zu erwarten.

Erdgas als schadstoffärmster fossiler Brennstoff wird auch in den kommenden Jahrzehnten ein wichtiger Baustein im Energiemix sein und den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland flankieren können. Mit der Förderung inländischen Schiefergases könnte der Rückgang der Erdgasgewinnung in Deutschland abgefedert werden.

Studie „Schieferöl und Schiefergas in Deutschland – Potenziale und Umweltaspekte“ >>

Text: Deutsche Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

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